Saarland oder Sizilien? Saarbrücken oder Sirakus?
Die Antwort lautet schweren Herzens: Saarland und Saarbrücken. Warum? Weil der Corona-Wahnsinn irre Blüten treibt und ich weder auf einen PCR-Test bei Ankunft in Catania noch auf die Maulkorbpflicht überall im Freien auf Sizilien Bock habe. schade drum. Da ich damit rechne, auch hierzulande in kurzer Zeit weitere massive Bewegungseinschränkungen zwangsverordnet zu bekommen lasse ich die Wizzair-Tickets knurrend verfallen und bastel mir stattdessen recht spontan einen ansatzweise befriedigenden, bis dato blinde Flecken auf meiner persönlichen Deutschlandkarte ausmerzenden Bahn-Kurztrip zusammen. Et voilà:

Bahn-Kurztrip, Oktober 2020: Kaiserslautern - Homburg/Saar - Saarbrücken - Sarreguemines - Mannheim
Tag 1 - Tag 2 - Tag 3

Tag 1: Hannover - Kaiserslautern - Bad Homburg/Saar - Saarbrücken - Sarreguemines

Früh, sehr früh des Morgens tapere ich, wie so unzählige Male zuvor bereits üblich, mit der Neuen Hüpferlitasche auf dem Rücken zum Heimatlichen Hauptbahnhof.

Auf dem frühmorgendlichen Weg zum Hauptbahnhof, Hannover im Oktober 2020
Auf dem frühmorgendlichen Weg zum Hauptbahnhof, Hannover im Oktober 2020

Die Pünktlichkeit des mich innerhalb von gut drei Stunden nach Darmstadt bretternden ICEs überrascht mich (leider ist es schon soweit gekommen, dass Verspätungen in meinem subjektiven Fall häufiger zu erdulden sind). Der rüde Umgangston des Zugbegleiters ebenfalls. Maskenverweigerer werden in Göttingen aus dem Zug geworfen und gegebenenfalls der Polizei übergeben, heißt es. Da trifft es sich ja ausgesprochen gut, dass ich mir bereits nach wenigen Minuten Fahrt eine gelbe Karte von dem aggro Typen der Kategorie "nützlicher Idiot" einhandle, weil ich nach der zwischenzeitlichen Nahrungsaufnahme den Maulkorb nicht rechtzeitig über die Nase gezogen habe - Mist!

Ich sitze mit einem einzigen weiteren Fahrgast zusammen im Großraumabteil und dann so eine schroffe Ansage, unglaublich. Was für eine hohle, übereifrige und offensichtlich seitens der nahezu perfekten Massenpropaganda und der oscarreif inszenierten P(l)andemie verblendete wie hirngewaschene Birne. Unglaublich, leider dennoch wahr. Knurrend nehme ich die Drohungen ernst und ziehe mir das völlig nutzlose Teil einigermaßen adäquat über meinen Riechkolben. Oh man, der umgreifende Wahnsinn bezüglich der Plandemie und der damit einhergehenden Maßnahmen nagen an meiner Substanz, keine Frage. Wenn ich mir die Mehrheit der Leute angucke, verdient die Menschheit anscheinend nichts anderes als das, was gerade installiert und etabliert werden soll. Registerwechsel, ich rege mich schon wieder auf. Dabei geht es hier um einen TR und kein Plädoyer gegen den zur Zeit allgegenwärtigen Corona-Wahnsinn. Um auf andere Gedanken zu kommen spendiere ich an dieser Stelle erstmal eine Übersichtskarte zur besseren Verortung des heutigen Tagesgeschehens.

Der ICE erreicht Mannheim Hbf und mir bleiben fast zehn Minuten für den anstehenden Gleiswechsel. Mittlerweile ist der Maulkorb selbst am Gleis, im Freien also, Pflicht. Der Regional-Express bringt mich Richtung Saarbrücken. Regional-Express bedeutet, dass ich nun keinerlei Zugbindung mehr auf dem Fahrschein habe und unterwegs hier und dort aussteigen kann, ohne nachlösen zu müssen. Diese Freiheit gilt es nun zu nutzen. Meinen ersten Halt lege ich in Kaiserslautern ein, wo ich tatsächlich noch nie zuvor gewesen bin.

Kaiserslautern Hauptbahnhof - da bin ich!
Kaiserslautern Hauptbahnhof - da bin ich!

Schon aus dem Zug heraus konnte ich den legendären Betzenberg, die Heimspielstätte des einst ehrwürdigen 1. FC Kaiserslautern (w) erspähen und genau dort latsche ich als erstes hin.

Wohngebiet in der Nähe vom Betzenberg aka "Betze", Kaiserslautern
Wohngebiet in der Nähe vom Betzenberg aka "Betze", Kaiserslautern
Zu Fuß unterwegs in einem mir gut gefallenden Wohngebiet in der Nähe vom Betzenberg, Kaiserslautern
Zu Fuß unterwegs in einem mir gut gefallenden Wohngebiet in der Nähe vom Betzenberg, Kaiserslautern

Das Stadion befindet sich, wie der Name schon erahnen lässt, auf einem Hügel (namens Betzenberg). Deshalb geht es zunächst eine sich angesichts der mich nach hinten runter ziehenden Neuen Hüpferlitasche auf dem Rücken zermürbenden, steilen und langen Treppe durch ein Waldgebiet nach oben.

Angesichts der mich nach hinten runter ziehenden Neuen Hüpferlitasche auf dem Rücken zermürbende, steile und lange Treppe durchs Waldgebiet nach oben auf den Betzenberg
Angesichts der mich nach hinten runter ziehenden Neuen Hüpferlitasche auf dem Rücken zermürbende, steile und lange Treppe durchs Waldgebiet nach oben auf den Betzenberg
Unterwegs zum Betzenberg ("Betze")
Unterwegs zum Betzenberg ("Betze")
Da ist es, das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern
Da ist es, das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern
Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern
Fritz-Walter-Stadion, Kaiserslautern

Vorm Fritz-Walter-Stadion lege ich eine kurze Pause ein und halte inne. Ich lasse das Stadion auf mich wirken und muss unweigerlich an das 3:1 (!; yt-video) damals, am Mittwoch dem 06.11.1991 gegen den FC Barcelona und die Sensationsmeisterschaft 1988 (als Aufsteiger) unter Otto Rehagel denken. Hier an Ort und Stelle gab es einige denkwürdige Partien, soviel ist sicher. Zack, schon fällt mir die nächste (gegen den PSV Eindhoven) ein. Ja, hier war früher mal mächtig was los. Eigentlich schade, dass mir die Hyperkommerzialierung meine einst große Leidenschaft für den (Profi-) Fussball seit einigen Jahren genommen hat.

Denkmal anlässlich des "Wunders von Bern" (1954)
Denkmal anlässlich des "Wunders von Bern" (1954)

Meine Aufenthaltszeit in Kaiserslautern beträgt eine gute Stunde und ich will auf alle Fälle noch einen Blick (Top-Foto vom Betzenberg aus über Kaiserslautern) in die Altstadt werfen, ehe es weiter gen Südwesten geht. Dementsprechend schultere ich bereits nach wenigen Minuten Pause vorm Stadion erneut meine Neue Hüpferlitasche (die "Neue Hüpferlitasche" habe ich übrigens seit nun auch schon wieder ungefähr zehn Jahren oder so am Start, der Name könnte dem mit meinen TRs weniger vertrauten Leser in die Irre führen deshalb an dieser Stelle diese kurze Aufklärung) und latsche weiter. Es geht abwärts, was mir sehr gelegen kommt. Ich habe für heute schließlich noch so einiges auf dem imaginären Notizblock.

Eindrucksvoll auf dem Betzenberg platziert, das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern
Eindrucksvoll auf dem Betzenberg platziert, das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern
Reviermarkierung des 1. FC Kaiserslautern
Reviermarkierung des 1. FC Kaiserslautern

Kaum bin ich runter vom Betzenberg begeistern mich stylishe Bauten. Als erstes erfreue ich mich an einem Top-Bau mit Fußgängerpassage unten durch, welches mich unweigerlich an Harlow (Essex) erinnert. Wann (und ob) ich dort wohl mal wieder hin komme?

Kaiserslautern, Top-Bau mit Fußgängerpassage unten durch, welcher mich erfreut unweigerlich an Harlow (Essex) erinnert
Kaiserslautern,
Top-Bau mit Fußgängerpassage unten durch, welcher mich erfreut unweigerlich an Harlow (Essex) erinnert
Reviermarkierung des 1. FC Kaiserslautern (an einer der Wände in der Passage durchs Harlow-Style-Haus siehe oben)
Reviermarkierung des 1. FC Kaiserslautern (an einer der Wände in der Passage durchs Harlow-Style-Haus siehe oben)
Löwenburgkreisel, vor Ort besser bekannt als "Elf Freunde Kreisel" (Kaiserslautern)
Löwenburgkreisel, vor Ort besser bekannt als "Elf Freunde Kreisel" (Kaiserslautern; map)

Große Rivalität besteht übrigens zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und Waldhof Mannheim. Eines von vielen Indizen für die Feindschaft untereinander ist sicher die Aktion kurz vor dem Drittligaspiel am 1. September 2019 zwischen den beiden Vereinen, bei welcher zweien der elf symbolischen und keineswegs real existierenden Spielern nachempfundenen Figuren am Löwenburgkreisel die Köpfe abgeschlagen wurden. Zudem wurde damals blaue Farbe versprüht. Inzwischen sind die Figuren längst wieder hergerichtet. Die dem "Elf-Freunde-Kreisel" seinen inoffiziellen Namen gebende Figurengruppe selbst wurde übrigens 2004 anlässlich der bevorstehenden Weltmeisterschaft 2006 zu Ehren des 1. FC Kaiserslautern aufgestellt.

Kaiserslautern, auf dem Weg Richtung Altstadt
Kaiserslautern, auf dem Weg Richtung Altstadt
Kaiserslautern, auf dem Weg Richtung Altstadt: in diesem ehemaligen Kaufhaus geht nichts mehr
Kaiserslautern, auf dem Weg Richtung Altstadt
: in diesem ehemaligen Kaufhaus geht nichts mehr
Fußgeherzone in Kaiserslautern
Fußgeherzone in Kaiserslautern

Die circa 100.000 Einwohner zählende Stadt Kaiserslautern (w) ist m.E. nicht gerade reichlich gesegnet, was Sehenswürdigkeiten betrifft. Historische Bausubstanz ist absolute Mangelware und einiges schaut rott und heruntergekommen aus. Erinnert mich alles ein bischen an Neumünster, was keineswegs als Kompliment interpretierbar ist. Wie auch immer, die Umgebung Kaiserslauterns ist gewiss toll und reizvoll, die Stadt selbst nicht. Immerhin kann sich die Stiftskirche ruhigen Gewissens sehen lassen, das ist doch mal was.

Stiftskirche, ursprünglich erbaut im 12. Jahrhundert (Kaiserslautern)
Stiftskirche, ursprünglich erbaut im 12. Jahrhundert (Kaiserslautern)
Gesichtslose, beliebige Fußgeherzone in Kaiserslautern
Gesichtslose, beliebige
Fußgeherzone in Kaiserslautern
Nein danke, so einen Dreck muss ich mir nun wahrlich nicht geben...
Nein danke, so einen Dreck muss ich mir nun wahrlich nicht geben...

Kaiserslautern habe ich kennen gelernt. Überrascht hat mich das sich mir gebotene, euphemistisch ausgedrückt bescheidene Szenario nicht. Es zieht mich nun zum Bahnhof, um den nächsten Zug Richtung Saarbrücken zu erwischen und innerhalb des zuvor selbst ausgerufenen Zeitfensters von wie gesagt einer guten Stunde zu bleiben.

Kaiserslautern, auf dem Marsch zum Hauptbahnhof
Kaiserslautern, auf dem Marsch zum Hauptbahnhof
Kaiserslautern, Hauptbahnhof
Kaiserslautern, Hauptbahnhof

Auf dem Bahnhofsvorplatz bleibt kurz Zeit, BH über den bisherigen Tagesverlauf zu informieren und dann geht es auch schon weiter, nach Homburg an der Saar. Die kurze Bahnfahrt über ziehe ich mir eine aus Deva (Rumänien) handimportierte Coke Zero und Stullen rein und lasse die durchaus gefällige Landschaft an meinen Augen vorüberziehen. Der Weg ist mal wieder elementarer Bestandteil des Ziels. Das ist ganz genau der Trip-Style, den ich so sehr liebe.

Trip-Style ganz nach meinem Geschmack: mit der Bahn unterwegs von Kaiserlautern nach Homburg an der Saar
Trip-Style ganz nach meinem Geschmack: mit der Bahn unterwegs von Kaiserlautern nach Homburg an der Saar

Zack, schon bin ich in Homburg an der Saar (w). Die Kreis- und Universitätsstadt hat mit Kaiserslautern gemein, dass ich noch niemals zuvor vor Ort gewesen bin. Als erstes schaue ich auf den Zug-Abfahrtsplan und stelle fest, dass ich auch hier eine gute Stunde zur Verfügung habe. In dieser einen Stunde will ich auf jeden Fall hoch zur Festung (a propos "Festung": hier auf die Schnelle mal ein Top-Foto vom Rathaus aus Richtung Schlossberg aufgenommen), das steht von Vornherein fest. Somit wird es auch hier, wie schon vorhin in Kaiserslautern, sportlich und ambitioniert für mich.

Das Schloss Karlsberg muss auf meinen Besuch verzichten, die Stadt selbst (samt Festung) nicht; Homburg an der Saar (das abgelichtete Bild ist übrigens im Inneren des Bahnhofsgebäudes auf einer der Wände zu finden)
Das Schloss Karlsberg muss auf meinen Besuch verzichten, die Stadt selbst (samt Festung) nicht; Homburg an der Saar (das abgelichtete Bild ist übrigens im Inneren des Bahnhofsgebäudes auf einer der Wände zu finden)
Homburg/Saar, Hauptbahnhof
Homburg/Saar, Hauptbahnhof (*klick* um "näher" heranzugehen)
Denkmal in der Nähe vom Hauptbahnhof, Homburg/Saar
Denkmal in der Nähe vom Hauptbahnhof, Homburg/Saar
Aufwendiger Brunnen, Homburg/Saar
Aufwendiger Brunnen, Homburg/Saar
Geschäftstelle des FC 08 Homburg/Saar e.V.
Geschäftstelle des FC 08 Homburg/Saar e.V. (w) - der Verein hat tatsächlich mal in der ersten Bundesliga gespielt (und ich kann mich sogar noch daran erinnern)

Ich schlendere durch die leblose Fußgängerzone und erreiche den Markplatz samt Römisch-Katholischer Stadtpfarrkirche St. Michael. Homburg ist übrigens mit knapp 42.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Saarlands. Moment mal, des Saarlands? Ja richtig. Sauber! Das bedeutet nämlich dass ich endlich sämtliche deutschen Bundesländer komplettiert habe. Wurde auch allerhöchste Zeit. Zurück zum Tagesgeschehen.

Obwohl hier in Homburg an der Saar sprichwörtlich "tote Hose" ist gefällt mir das Städtchen um Längen besser als vorhin Kaiserslautern. Irgendwie sind eine angenehme Atmosphäre sowie ein gewisses, positiv anheimelndes Flair nicht von der Hand zu weisen. Kurzum: ich fühle mich hier wohl und gratuliere mir schon nach wenigen unternommenen Schritten selbst zu diesem gelungenen Zwischenstopp. Und der eigentliche Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) wartet sogar erst noch auf mich: nämlich die Vauban-Festung Homburg (w).

Vermutlich nicht nur des Corona-Irrsinns wegen nahezu verwaiste Fußgängerzone in Homburg/Saar, die ziemlich viel Leerstand zu bieten hat
Vermutlich nicht nur des Corona-Irrsinns wegen nahezu verwaiste Fußgängerzone in Homburg/Saar, die ziemlich viel Leerstand zu bieten hat
Marktplatz, links die Römisch-Katholische Stadtpfarrkirche St. Michael (Homburg/Saar)
Marktplatz, links die Römisch-Katholische Stadtpfarrkirche St. Michael (Homburg/Saar)
Marktplatz (Homburg/Saar)
Marktplatz (Homburg/Saar)

Vom Markplatz aus sind es zu Fuß um die zehn Gehminuten zur Festung. Unterwegs komme ich an den Homburger Schlossberghöhlen vorbei, die ich jedoch ignoriere. Weder habe ich Bock darauf, Eintritt zu bezahlen noch möchte die obligatorische Maske aufsetzen. Zudem verfüge ich jahreszeitlich bedingt lediglich über ein arg limitiertes Zeitkontingent und habe schon etliche Höhlen gesehen, so dass diese hier nun echt nicht unbedingt sein muss.

Ausblick über Homburg/Saar
Ausblick über Homburg/Saar
Ausblick über Homburg/Saar
Ausblick über Homburg/Saar
Eingangsbereich der Homburger Schlossberghöhlen
Eingangsbereich der Homburger Schlossberghöhlen

Die Festung ist entgeltfrei zugänglich und gut in Schuss. Die sich von oben bietende Rundumsicht absolut begeisternd. Die Strapazen haben sich gelohnt. Für Momente wie diesen ziehe ich solche Aktionen wie heute seit Jahren immer wieder aufs Neue durch.

Attraktion Nr1 in Homburg/Saar: die Vauban-Festung
Attraktion Nr1 in Homburg/Saar: die
Vauban-Festung
Top-Aussicht über Homburg/Saar, vom Festungshügel aus
Top-Aussicht über Homburg/Saar, vom Festungshügel aus

Ganz oben angekommen lege ich die Neue Hüpferlitasche ab, pflanze ich mich und genieße die phänomenale Aussicht. Dabei lasse ich mich von den Sonnenstrahlen verwöhnen und mein nass geschwitztes T-Shirt wenigstens ein wenig trocknen.

Homburg/Saar, ganz oben auf dem Festungshügel
Homburg/Saar, ganz oben auf dem Festungshügel

Die Zeit rast davon und ich habe wie schon erwähnt heute noch einiges vor. Wirklich schade um den tollen, einen hervorragenden Asselplatz abgebenden Verweilort aber es lässt sich nicht ändern: bereits nach wenigen Minuten breche ich wieder auf. Runter geht´s schneller als rauf, logisch. Dennoch muss ich mich sputen, wenn ich den ursprungs favorisierten Regionalzug nach Saarbrücken tatsächlich noch erwischen will.

Unterwegs in Homburg/Saar
Unterwegs in Homburg/Saar
Blick Richtung Hauptbahnhof, Homburg/Saar
Blick Richtung Hauptbahnhof, Homburg/Saar

Letzten Endes habe ich großes Glück, dass der Zug um einige Minuten verspätet eintrudelt und mit mir an Bord weiterfährt. Wäre der Zug pünktlich gewesen hätte ich eine geschlagene halbe Stunde lang vergnarzt, nasebohrend und sinnlos Zeit vergeudend doof am Bahnsteig herumgestanden aber hey, es geht alles gut. Schluss mit dem "hätte, wenn und aber" - es läuft mal wieder bei mir.

12:21h - Saarbrücken, da bin ich (Blick aufs Gebäude des Hauptbahnhofs)
12:21h - Saarbrücken, da bin ich [Blick aufs Gebäude des Hauptbahnhofs, auch Eurobahnhof Saarbrücken (w) genannt]
Zentraler Öffi-Hub am Bahnhofsvorplatz von Saarbrücken
Zentraler Öffi-Hub am Bahnhofsvorplatz von Saarbrücken
Intercityhotel Saarbrücken
Blick vom Johannes-Hoffmann-Platz aufs Intercityhotel Saarbrücken

Gemäß Hotelrichtlinie ist das Zimmer im Intercityhotel Saarbrücken ab 14h bezugsfertig. Ich bin nun also knapp anderthalb Stunden zu früh dran, werde aber dennoch nach kurzer Diskussion schon reingelassen. Als erstes wasche ich das vorhin beim Marsch auf den Festungsberg von Homburg/Saar und wieder zurück durchgeschwitzte T-Shirt im Waschbecken durch und drapiere es anschließend zum Trocknen. Danach mache ich mir mit heißem Kranwasser einen Instantkaffee und lege die Füße hoch. Eine halbe Stunde des Verschnaufens muss nun einfach mal drin sein, ich bin mittlerweile auch schon wieder um die acht Stunden unterwegs, das macht sich almählich bemerkbar. Nach dem Kaffee-Flash gewinnt die Vorfreude aufs restliche Tagesprogramm die Oberhand gegen die Müdigkeit und so mache ich schließlich bestens motiviert los.

Da ich bis vorhin (Ausstieg in Homburg/Saar) noch nie wirklich im Saarland war, war ich selbstredend auch noch nie zuvor in Saarbrücken (w). Nun schaue ich mich hier erstmal(s) um. Mal sehen was die ungefähr 180.000 Einwohner zählende einzige Großstadt des Saarlands so für mich zu bieten hat.

Congress-Centrum Saar (Congresshalle Saarbrücken, direkt gegenüber vom Intercityhotel und aus meiner temporären Unterkunft sichtbar)
Congress-Centrum Saar (Congresshalle Saarbrücken, direkt gegenüber vom Intercityhotel und aus meiner temporären Unterkunft sichtbar)

Als erstes latsche ich am Congress-Centrum vorbei ans Ufer der Saar und freue mich darüber, dass der Himmel (nachdem es zwischenzeitlich besorgniserregend aussah) wieder aufklart. Und darüber, dass es gemäß Prognose trocken (und "on top" windstill) bleiben soll (und wird; soviel nehme ich schon jetzt einfach mal ruhigen Gewissens vorweg). Saarbrücken, da bin ich. Wurde auch mal Zeit.

Auf Saarbrücken habe ich schon seit langer Zeit so richtig Bock. Es hat mich zugegebenermaßen mächtig gewurmt, dass das Saarland und halt auch Saarbrücken bisher auf meiner Liste ohne Haken geblieben waren. Heute setze ich verdientermaßen endlich eben jene Haken und atme befreit durch.

Blick vom Willi Graf Ufer über die Saar, Saarbrücken
Blick vom Willi Graf Ufer über die Saar, Saarbrücken
Top-Architektur (als hätte Georges-Henri Pingusson seinen ambitionierten Plan vollenden können); unterwegs an der Saar, Saarbrücken
Top-Architektur (als hätte Georges-Henri Pingusson seinen ambitionierten Plan vollenden können); unterwegs an der Saar, Saarbrücken

Am Ende des Zweiten Weltkriegs stand hier nur noch wenig. Das Ergebnis ist ein im Grunde genommen (sprich: objektiv betrachtet) potthässliches Stadtbild, welches mir jedoch außerordentlich gut gefällt. Saarbrücken ist einfach nur brutal-bronxig-schmucklos, tendenziell asig und irgendwie auch endzeitmäßig. Hier und dort gibt es allerdings auch malerische, normal tickenden Leuten sicherlich mundende Gegenden, wie sich im weiteren Verlauf meines Besuchs noch zeigen wird. Die auf beiden Seiten bebaute Saar mit der lärmenden Stadtautobahn am Südufer jedenfalls beschert mir einen trefflichen ersten Eindruck. Ich bin entzückt: Top-Style, den ich so in etwa allerdings auch schon erwartet hatte, so dass die große Überraschung darüber ausbleibt.

Das nenne ich mal eine für Saarbrücken absolut repräsentative Ansicht; krass auch die lärmende Stadtautobahn auf dem Südufer (rechts im Bild)
Das nenne ich mal eine für Saarbrücken absolut repräsentative Ansicht; krass auch die lärmende Stadtautobahn auf dem Südufer (rechts im Bild)

Ich verlasse vorerst die Saar (die ich später und ganz besonders zum heutigen Tagesausklang jedoch noch wiedersehen werde, keine Bange) und spaziere ein wenig durch die erfreulich wie überraschend lebendige Saarbrückener Fußgängerzone.

Unterwegs in der Fußgeherzone von Saarbrücken
Unterwegs in der Fußgeherzone von Saarbrücken

Saarbrücken hat irgendwie morbiden Charme und ist insgesamt, nicht nur der Nähe zu Frankreich wegen für mich grenzwertig. Zum einen stylish, zum anderen abtörnend. Sehenswert indes allemal. Die Nähe zu Frankreich hat mich, wie die Stadt selbst, schon seit geraumer Zeit fasziniert die Landkarte studieren lassen. Auf einen Abstecher ins meinerseits so heiß und innig geliebte Nachbarland möchte ich heute selbstverständlich nicht verzichten, die Frage ist nur ob ich mir Forbach oder Sarreguemines reinziehe. Beides geht mittlerweile nicht mehr, dafür ist die Zeit zu knapp und die Tageslichtdauer Mitte Oktober eindeutig zu kurz bemessen. Im Prinzip wäre das Routing Saarbrücken - Forbach - Sarreguemines - Saarbrücken denkbar gewesen, da sowohl Forbach als auch Sarreguemines öffimäßig astrein mit Saarbrücken verbunden sind und eine stündliche Busverbindung zwischen Forbach und Sarreguemines besteht. Das Komplettpaket (inklusive Forbach) wird heute nichts mehr, da ich nachher noch ausreichend Zeit für die meinerseits so genannte "Tagesausklangs-Asselei" zur Verfügung haben will. Hm. Was nun?

Geografisch und landschaftlich erscheint mir Sarreguemines wesentlich attraktiver, weshalb ich mich während des Wartens an der Ampel gegenüber vom lokalen Karstadt-Ableger (dessen Tage leider gezählt sein dürften) für meinen Besuch eben dort entscheide und Forbach gedanklich storniere. So, und nun geht´s weiter Richtung Rathaus St. Johann.

Wie lange es dieses Kaufhaus (Karstadt Saarbrücken) wohl noch gibt?
Wie lange es dieses Kaufhaus (Karstadt Saarbrücken) wohl noch gibt?
Rückansicht vom Saarbrückener Rathaus
Rückansicht vom Saarbrückener Rathaus St. Johann
Zur Abwechslung nun mal ein auch nach normalen Maßstäben schmuckes, stattliches und sehenswertes Gebäude: das Rathaus St. Johann von Saarbrücken
Zur Abwechslung nun mal ein auch nach normalen Maßstäben schmuckes, stattliches und sehenswertes Gebäude: das Rathaus St. Johann von Saarbrücken
Saarbrücken, Blick auf die Johanneskirche samt gleichnamiger Tram-Haltestelle
Saarbrücken, Blick auf die Johanneskirche samt gleichnamiger Tram-Haltestelle

Bei der Gegend in der Nähe der Basilika Sankt Johann handelt es sich um die objektiv betrachtet schönste mir untergekommene in Saarbrücken, keine Frage. Ich schlendere ein wenig umher und latsche schließlich zum Landwehrplatz, wo die alte Feuerwache einen schönen Anblick bietet. Auf dem Platz schlage ich bis zum Eintreffen der Stadtbahn nach Sarreguemines rastend Wurzeln.

Bei dieser Gegend handelt es sich um die objektiv betrachtet schönste mir untergekommene in Saarbrücken, keine Frage (rechts am Bildrand die Basilika Sankt Johann)
Bei dieser Gegend handelt es sich um die objektiv betrachtet schönste mir untergekommene in Saarbrücken, keine Frage (rechts am Bildrand die Basilika Sankt Johann)Alte Feuerwache auf dem Landwehrplatz, Saarbrücken
Alte Feuerwache auf dem Landwehrplatz, Saarbrücken
Stadtbahnhaltestelle Landwehrplatz, Saarbrücken
Stadtbahnhaltestelle Landwehrplatz, Saarbrücken

Unverschämte 5,90 € sind für den 15Km-Ritt bei der Saarbahn zu entrichten, so ein Scheiß. Wozu habe ich eigentlich im Intercityhotel eingecheckt, wo es Öffi-Tickets für lau für Übernachtungsgäste gibt? Dummerweise ist der Gültigkeitsbereich des im Intercityhotel Saarbrücken ausgegebenen sogenannten "City-Tickets", anders als beispielsweise bei jenem in Duisburg erhältlichen, räumlich arg überschaubar. Und in diesem selten ärgerlichen Fall auf die sogenannte "Stadtwabe Saarbrücken" begrenzt. So ein Kack aber auch. Oh man. Mist. Ich hasse Mist. Nun ja, irgendwas ist halt immer.

Die Fahrt vom Saarbrückener Hauptbahnhof nach Saargemünd bzw. Sarreguemines dauert übrigens, diese Info dürfte potentielle Nachahmer interessieren, eine halbe Stunde.

Kurz vor Hanweiler ist die Saarbahn bereits, mal abgesehen von mir und dem Fahrer, leer (auf dem Weg von Saarbrücken nach Saargemünd aka Sarreguemines
Kurz vor Hanweiler ist die Saarbahn bereits, mal abgesehen von mir und dem Fahrer, leer (auf dem Weg von Saarbrücken nach Saargemünd aka Sarreguemines

Spätestens ab Hanweiler (map) ist mir klar, dass ich mir die 5,90 € besser gespart hätte. Das altbewährte Black Ticket wäre nämlich gültig gewesen. Was soll´s, hinterher ist man, so auch ich (im Idealfall zumindest) meistens schlauer also Schwamm drüber. Sarreguemines (w), da bin ich. Endlich habe ich mal wieder französischen Boden unter meinen Füßen. Ich freue mich darüber.

Angekommen im Bahnhof von Saargemünd
Angekommen im Bahnhof von Saargemünd
Gare de Sarreguemines, der Bahnhof von Saargemünd also
Gare de Sarreguemines, der Bahnhof von Saargemünd also

Kaum aus dem Bahnhof draußen entscheide ich mich dafür, eine intuitive Stadterkundung zu starten. Nun ja, so richtig intuitiv ist mein Rundgang nicht, da ich den Stadtplan des Vorabstudiums wegen quasi in- und auswendig kenne aber was soll´s. Ich meinte auch eher, dass ich mich schlicht und ergreifend treiben lasse und als erstes mal eine Stange Wasser (nennen wir es mal so) in die sprichwörtliche Ecke (in diesem Fall eine Hecke) stelle. Das ganze desperaterweise übrigens direkt gegenüber vom Saargemünder Justizpalast.

Ganz in der Nähe des Bahnhofs befindet sich das repräsentative Städtische Gerichtsgebäude, der "Palais de Justice de Sarreguemines"
Ganz in der Nähe des Bahnhofs befindet sich das repräsentative Städtische Gerichtsgebäude, der "Palais de Justice de Sarreguemines"

Sarreguemines hat um die 20.000 Einwohner und empfängt mich mit herrlichem, franzockischen Style. Schön, endlich mal wieder in diesem Top-Land sein zu dürfen. Zusätzlich zur Tatsache, nun mal wieder französischen Style genießen zu dürfen begeistert mich der geistige Blick auf die blinkende "Standorts-LED" auf der imaginären Landkarte. Ich liebe die Atmosphäre von Grenzen, geteilten Städten (direkt an Sarregemünd, nur durch schmale Fließgewässer getrennt, liegen die deutschen Orte Kleinblittersdorf und Hanweiler) und historisch imposanten Stätten. Hier erfüllen sich diesbezüglich gleich drei Wünsche auf einmal. Top, einfach nur "absolut top"!

Zu Fuß unterwges in Sarreguemines
Zu Fuß unterwges in Sarreguemines
Unterwges in der Fußgängerzone von Sarreguemines
Unterwges in der Fußgängerzone von Sarreguemines

Die träg daher dümpelnde Saar ist rasch erreicht und weiß überraschend massiv zu gefallen. Die langsame, kaum sichtbare Fließgeschwindigkeit wirkt ungemein entschleunigend, nahezu beruhigend und meditativ auf mich. Mir ist sofort klar, dass ich die Tagesausklangs-Asselei auf alle Fälle am Saarufer in Sarreguemines zelebrieren werde. Für den Fall, dass es keine adäquaten Sitzgelegenheiten geben sollte habe ich sogar den mittlerweile ebenso wie meine "Neue Hüpferlitasche" das Top-Prädikat "altgedient" völlig zu Recht tragenden Klapphocker mit dem passenden Namen "Shakespeare" am Start; "man weiß ja nie" und "haben ist besser als brauchen gleichermaßen". Genug der Plattitüden, weiter im Text.

Yachthafen in Sarreguemines
Yachthafen in Sarreguemines
Sarreguemines, auf Schusters Rappen unterwegs auf dem Saaruferweg
Sarreguemines, auf Schusters Rappen unterwegs auf dem Saaruferweg
Sarreguemines Schokoladenseite (m.E - il va sans dire que... )
Sarreguemines Schokoladenseite (m.E. - il va sans dire que... ) - *klick* aufs Foto und der Top-Bau samt Top-Spiegelung wird noch besser sichtbarUnterwegs am Saarufer, Sarreguemines
Unterwegs am durchaus pittoresken Saarufer, Sarreguemines
Das alte Casino von Saargemünd
Das alte Casino von Saargemünd (mittlerweile ist da diese Brasserie drin)

Ich komme mit einer wenige Jahre älter als ich ausschauenden Radfahrerin ins Gespräch, zunächst auf französisch (logisch). Es stellt sich heraus, dass die Tante aus Deutschland ist und so wechseln wir auf unsere gemeinsame Muttersprache. Das Gespräch erinnert mich an jenes, dass ich mal mit der Alten aus Stuttgart im ICE von Hamburg-Dammtor nach Hause (nach einem Spanien-Trip) führen durfte, wir verstehen uns blendend. Ich bin kurz davor, mit ihr zusammen einen Kaffee trinken zu gehen aber dann ermahnt mich ein Blick auf die Uhrzeit, das ganze sein zu lassen. Ich empfehle mich freundlich wie höflich, wünsche für den weiteren Lebensweg und die Suche nach einer Top-Immobilie in Strande alles gute und latsche alleine weiter, dem Saaruferweg folgend.

Unterwegs auf dem Uferweg an der Saar - Sarreguemines
Unterwegs auf dem Uferweg an der Saar - Sarreguemines

Ich folge dem Uferweg und latsche der Saar entlang zum lokalen Intermarché, wo ich mich zu verproviantieren gedenke.

Lauschiges, zum Verweilen einladendes Saarufer in Sarreguemines
Lauschiges, zum Verweilen einladendes Saarufer in Sarreguemines

Meinen heutigen Einkauf erledige ich im bestens sortierten und fair bepreisten "Intermarché SUPER Sarreguemines et Drive", der nur wenige Meter vom Uferweg entfernt zu finden ist.

Intermarché SUPER Sarreguemines et Drive
Intermarché SUPER Sarreguemines et Drive

In diesem Intermarché stimmt einfach alles. Beherzt erwerbe ich einen bis morgen ausreichenden Proviant, an dem ich schwer zu schleppen habe. Da im Laden recht wenig los ist, kann ich ein wenig mit der netten und zudem ansehnlichen Kassierrerin plaudern. Welch Wohltat, endlich mal wieder auf französisch losplappern zu können. Frankreich. La France... seufz! Frankreich ist einfach (noch) ein saugeiles Land, Ende der Durchsage. Mich zieht es nun an die kurz zuvor entdeckte Asselbank an der Saar. Bänke gibt es entlang des Saargemünder Uferwegs wenige aber die bereits erwähnte hat großes Potential. Ich okkupiere sie temporär und stelle bereits nach wenigen Minuten des formvollendeten Asselns fest, dass ich mir allen Anschein nach genau die richtige Sitzgelegenheit ausgesucht habe. Kurzum: hier stimmt wirklich alles.

Ach ja, ungefähr hier (map; selbst auf auf dem Satellitenbild ist die Bank leider nicht erkennbar bzw. zum Zeitpunkt der Aufnahme gegebenenfalls gar noch gar nicht existent) lasse ich den Tag mit einer überaus gediegenen, stilvollen und unvergesslichen (im positiven Sinne, versteht sich... ) Asselei ausklingen. Wieder mal einer dieser ganz besonderen Momente, für die ich Aktionen wie diese noch immer und wiederkehrend plane und durchziehe. Während der bereits erwähnten Asselei fülle ich etliche bis dato leere Tb-Seiten und schwelge in Erinnerungen an all jene (z.T. auch "bitter"-) süßen Erinnerungen an etliche sich in Frankreich zugetragenen persönlichen Anekdoten, die ich hier nicht weiter auszubreiten gedenke. Boah ey, da war echt so gut wie alles dabei. Seufz.

Was hier und heute nicht mehr am Start ist, ist der typische sich unmittelbar nach dem ersten "Schluck" einstellende "Goût (typique) de Kronenbourg".

Abendstimmung (kurz vor meinem Aufbruch) am lauschigen, zum Verweilen einladenden Saarufer in Sarreguemines
Abendstimmung (kurz vor meinem Aufbruch) am lauschigen, zum Verweilen einladenden Saarufer in Sarreguemines

Die Kronenbourg- (w) - Fläschchen schmecken dennoch. Im Sinne der Gewichtsreduktion (der Neuen Hüpferlitasche natürlich... ) ballere ich etliche weg und lasse dabei Erinnerungen an all die zum Teil längst vergangenen Aufenthalte in diesem so sehenswerten Land Revue passieren. Und dann, ja dann - dann ist es leider mal wieder soweit, plötzlich geht alles ganz schnell. Wer hat bloß wieder an der Uhr gedreht? Ist es nun tatsächlich schon an der Zeit, die Biege zu machen? Ja, ist es, Ende der Durchsage. Ich mache dementsprechend (schweren Herzens) zügig los und tapere zurück zum Bahnhof von Saargemünd aka Sarreguemines.

Warten auf die Saarbahn zurück nach Saarbrücken, Gare de Sarreguemines
Warten auf die Saarbahn zurück nach Saarbrücken, Gare de Sarreguemines

Ich Esel hätte mir natürlich erneut das Lösen eines 5,9-€-Tickets ersparen können. Zusammen mit dem Hin-Fahrschein habe ich nun um die 12,- € versenkt. Und bevor mir nun jemand angesichts dieser Aussage von wegen "aber Du Asi-Sack hast doch die Beförderungsdienstleistung in Anspruch genommen" komisch kommt weise ich darauf hin, dass ich an und für sich über ein (üblicherweise, sicherlich im ÜN-Preis) eingepreistes Intercity-Hotel-City-Ticket verfüge. Ende der Durchsage, frei nach Andy Nicholls.

In Saarbrücken angekommen zieht es mich ins Hotelzimmer, wo ich mir einige selbstverfasste TRs nostalgisch verklärt reinziehe und nicht allzu alt werde.

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