Ab an die Playa de Palma: Mallorca-Trip, Januar 2011

Tomasz auf der Lieblingsinsel der Deutschen, auf Mallorca. Ein Kurztrip (der erste des noch jungen Jahres) in die Sonne.

Tag1:

Oh man, ich liebe Mallorca. Nachdem ich Mitte Dezember die Inselrundfahrt (eigener Bericht) und die frühlingshaften Temperaturen geniessen durfte, zieht es mich knapp vier Wochen später wieder auf die Baleareninsel. Der frühen Abflugzeit wegen steht mir unmittelbar vor dem Trip-Beginn die übliche ungeliebte Tortur bevor. Um 0:21h nehme ich den letzten RE des Vortags von Hannover nach Bremen und latsche um 1:41h los. Auf Schusters Rappen vom Bremer Hauptbahnhof zum Bremer Flughafen, eine Straßenbahnverbindung gibt es um diese Zeit, unter der Woche, nicht. Und da ich ohnehin mehr als genug Zeit bis zum Abflug habe, spare ich mir die roundabout zwölf Euro für das Taxi und latsche wie zuletzt so häufig durch die Bremer Nacht, das Ziel namens Terminal BRE vor dem geistigen Auge.

Es ist, gelinde gesagt, arschkalt. Während ich bei zweistelligen Minustemperaturen gen Flughafen marschiere und europaweit mit Flugausfällen aufgrund des Wetterchaos zu rechnen sein muss, drücke ich beide schockgefrosteten Daumen in den Handschuhen, dass das Wetter in Bremen einigermaßen stabil bleibt und ich sowohl problemlos nach Malle als auch wieder zurück fliegen kann.

Nach einer guten Stunde strammen Marsches suche ich mir eine erfahrungsgemäß ruhig gelegene Wartebank im Terminal, stopfe mir Ohropax in die Lauscher, ziehe mir die Schlafbrille über das Antlitz und reise für immerhin zweieinhalb Stunden (am Stück!) ins Dreamland. Im Laufe der Zeit scheine ich mich an die Übernachtungen im Terminal immer besser zu gewöhnen.

Die Landung erfolgt pünktlich. Das Wetter zeigt sich auf Mallorca von seiner schönsten Seite. Yeah, wie´s aussieht habe ich alles richtig gemacht!

Terminal PMI - Sonne in Palma de Mallorca, Januar 2011

Welch ein Kontrast zu den Wetterverhältnissen in "BRE": vor dem Terminal "PMI" - Sonne und frühlingshafte Temperaturen in Palma de Mallorca, Januar 2011

Den halbstündig verkehrenden Bus des öffentlichen Personennahverkehrs Richtung El Arenal habe ich gerade verpasst. also mache ich aus der Not eine Tugend, spare mir die zwei Euro für den Fahrschein und latsche los. Zu Fuß vom Flughafen PMI an die Playa de Palma, genauer gesagt nach Can Pastilla. Ist wirklich nicht weit. Gewesen. Denn neuerdings ist die Abkürzung via "Das Büdchen" leider nicht mehr passierbar, so dass man einen geschwungenen Umweg zu gehen hat. Ziemlicher Mist. Ich hasse Mist!

Palma de Mallorca, Flughafen - Zu Fuß auf dem Weg an die Playa de Palma

Palma de Mallorca, Flughafen - Zu Fuß auf dem Weg an die Playa de Palma

Palma de Mallorca, Flughafen - Zu Fuß auf dem Weg an die Playa de Palma

Palma de Mallorca, Flughafen - Zu Fuß auf dem Weg an die Playa de Palma

Wie bereits erwähnt muss ich einen Umweg gehen und freue mich umso mehr, als endlich die Fußgängerbrücke über die Autobahn nach Llucmayor vor mir erscheint.

Fußgängerbrücke über die Autobahn nach Llucmayor

Fußgängerbrücke über die Autobahn nach Llucmayor

Ein sehnsuchtsvoller Blick zurück auf das mittlerweile nicht mehr erreichbare Büdchen

Ein sehnsuchtsvoller Blick zurück auf das mittlerweile nicht mehr erreichbare Büdchen (Fotos: 1 - 2 - 3)

Blick von der Fußgängerbrücke auf das Flughafengelände PMI

Blick von der Fußgängerbrücke auf das Flughafengelände PMI

Der Maschendrahtzaun am rechten Straßenrand ist nun lückenlos dicht. Und damit auch die Abkürzung und der Weg zum Büdchen...

Der Maschendrahtzaun am rechten Straßenrand ist nun lückenlos dicht. Und damit auch die Abkürzung und der Weg zum Büdchen...

Auf der Fußgängerbrücke, Blick auf die Autobahn gen Llucmayor

Auf der Fußgängerbrücke, Blick auf die Autobahn gen Llucmayor

Ich stehe auf der Fußgängerbrücke, unter mir rasen die Autos hin und her. Das Wetter versetzt mich in allerbeste Stimmung und an die Playa de Palma ist es von hier aus nicht mehr als ein Katzensprung. Hoffentlich ist das Zimmer im Fontanellas Playa schon bezugsfertig.

Am Hotel El Cid mündender Schotterweg von der Fußgängerbrücke an die Playa de Palma

Am Hotel El Cid mündender Schotterweg von der Fußgängerbrücke an die Playa de Palma

Am Hotel El Cid mündender Schotterweg von der Fußgängerbrücke an die Playa de Palma

Der Schotterweg endet hier: nach einer knappen Stunde bin ich in C`an Pastilla angekommen!

Das Hotelzimmer ist bezugsfertig und ich erfahre, dass meinem Wunsch nach einer Bude mit Meerblick nicht entsprochen werden konnte. Und zwar beim besten Willen nicht. Die Erklärung ist einfach: es gibt im Fontanellas Playa Doppelzimmer und Appartments. Die Appartments liegen zur Playa de Palma, die Doppelzimmer landeinwärts. Einen Balkon haben sie allesamt. Einzelzimmer gibt es übrigens nicht, man hat also auch als Einzelreisender, anders als beispielsweise im benachbarten Roc Leo stets eine geräumige Unterkunft.

Am frühen Nachmittag schlender ich zum beliebten Assel- und Chillplatz beim Puro Beach. Der Puro Beach hat zu dieser Jahreszeit natürlich geschlossen und so kann ich in aller Ruhe die Sonne und das Wellenspiel geniessen, ehe ich langsam wieder Richtung Hotel spaziere.

Blick vom Assel- und Chillplatz beim Puro Beach auf Palma de Mallorca

Blick vom Assel- und Chillplatz beim Puro Beach auf Palma de Mallorca

Blick vom Assel- und Chillplatz beim Puro Beach auf das Hotel Marina Luz

Blick vom Assel- und Chillplatz beim Puro Beach auf das Hotel Marina Luz

Den Sonnenuntergang will ich windgeschützt mit Blick auf die Playa de Palma verbringen. Ich mache einen Fehler. Ich bitte einen vorbeischlurfenden Typen darum, ein Foto von mir zu machen und dieser versteht den Auftrag als Erlaubnis dafür, mich volltexten zu dürfen. Zwischendurch kommt es mir so vor als wäre er heiß auf mich. Er ist alleine unterwegs, wirft mir seltsame Blicke zu und betont immer wieder, dass es zu zweit doch viel schöner ist als alleine. Wo ich wohne, seit wann ich hier bin, wie lange ich noch bleibe, wo ich herkomme und noch vieles mehr will er von mir wissen. Langsam aber sicher wird mir klar: der will mich, und zwar so richtig. Würg!

Innerhalb von Sekunden switche ich um auf den im Laufe der Jahre oftmals mehr als angebrachten Geheimagentenmodus, rede viel, verrate aber nichts. Irgendwie peilt der Macker dann doch noch, wenn auch ziemlich spät, dass ich keine Lust auf seine Gesellschaft und noch weniger auf einen (zudem männlichen) Urlaubsflirt habe und trollt sich.

Endlich kann ich ungestört und ganz für mich alleine die Dämmerung und anschließend den Sonnenuntergang genießen!

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Dämmerung an der Playa de Palma, Januar 2011

Die Sonne ist weg, es wird rasch dunkel und ich freue mich auf das für mein Empfinden großartige Abendbuffet im FP. Auf dem Weg dorthin, wie sollte es anders sein, läuft mir mein Stalker über den Weg und versucht, mich in ein Gespräch zu verwickeln. Er hat keine Chance. Bildhaft gesprochen bin ich eine gute alte robuste und bestens imprägnierte gelbe Öljacke und er ein abperlender Wassertropfen. Getreu der Weisheit: "Was juckt es die Eiche, wenn sich die Wildsau an ihm scheuert?", lasse ich ihn nonchalant stehen und gehe weiter. Dieser abgewichste Schachzug sitzt anscheinend, denn der Lüstling nimmt nicht mal die Verfolgung auf. A ptschiu. Glück gehabt. Merke: man sollte sich die Leute genauer ansehen und durchscannen, ehe man sie um einen Gefallen bittet.

Das Abendbuffet ist wie erwartet hervorragend. Bin endlich mal kein weich-, sondern ein hartgekochtes Ei und ringe mich dazu durch, der Kellnerin zu erklären, dass ich keineswegs durstig und auf ein Getränk zu verzichten gewillt bin. Was soll ich mir ein 0,5L Wasser für fast zwei Euro kaufen, nur um der Etikette zu entsprechen? Sinnlos! Zumal ich auf meinem Zimmer einen 6er Träger mit 1,5L Bomben stehen habe, der nur darauf wartet, geleert zu werden. Nennt mich einen Geizkragen, mir egal. Überflüssige Geldausgaben, seien sie auch noch so gering, sind einfach nicht mein Ding, sondern Mist. Und, wie jeder aufmerksame Leser weiß, hasse ich kaum etwas mehr als, richtig geraten, Mist!

Nach dem opulenten Abendmahl verziehe ich mich kurz aufs Gemach. Habe den Laptop mitgeschleppt und skype mit den lieben daheimgebliebenen. Für fünf Euro bekomme ich einen vierundzwanzigstündigen Wlan-Zugang bereitgestellt. Bin der Meinung, dass so etwas heutzutage definitiv gratis sein sollte. Auf der Bude hält mich nichts. Nach den Skyponaten ziehe ich nochmal los, setze mich auf den Marktplatz in Can Pastilla und fülle ein paar Seiten.

Kurz vor Mitternacht reise ich nach einer ausgiebigen Dusche ins Dreamland und freue mich dabei auf den morgigen Tag.

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