Roadtrip über Weihnachten 2021
(RO - SRB - CRO - SRB)

RO:
Oradea, Arad, Timisoara, Liebling, Stamora Germana - SRB: Vrsac, Susara, Smederevo, Avala, Belgrad, Fruska Gora - CRO: Vukovar SRB: Apatin, Sombor
Tag 1 - Tag 2 - Tag 3

Tag 3: Belgrad - Novi Beograd - (Zemun) - Fruska Gora - Šarengrad / Srednjovjekovna utvrda (Castellum Athya) - Vukovar - Apatin - Sombor

Unser Zimmer im Hotel "Nobel" (der Name alleine hätte uns schon stutzig werden lassen müssen) verfügt über einen kleinen Balkon. Pariser Balkon? Möglich. Ist auch egal, mir kommt es aufs Wetter an und das sieht von eben jenem Balkon, auf dem ich nun prüfend stehe leider nicht allzu gut aus.

Ausblick vom kleinen Balkon (Pariser Balkon); Hotel Nobel Belgrad
Ausblick vom kleinen Balkon (Pariser Balkon); Hotel Nobel Belgrad

Das Frühstück ist okay. Wir checken aus und fahren ins Zentrum von Belgrad. Belgrad ist mir sehr gut bekannt, für BH jedoch ist heute belgradmäßig Premiere. Wir drehen eine Runde und peilen das Festungsgelände an. Den Golf stellen wir im Parkhaus ab.

BH unterwegs in Belgrad
BH unterwegs in Belgrad
Unterwegs im Zentrum von Belgrad
Unterwegs im Zentrum von Belgrad

Das Wetter könnte besser sein. Es könnte allerdings auch schlechter sein und so erfreuen wir uns am Grundsatz "Hauptsache trocken".

Blick auf die Save, Belgrad
Blick auf die Save, Belgrad
Abgesehen vom bei besserem Wetter viel zu hohen PSF eine Top-Asselbank, keine Frage
Abgesehen vom bei besserem Wetter viel zu hohen PSF eine Top-Asselbank, keine Frage
Denkmal auf dem Belgrader Festungsgelände
Denkmal auf dem Belgrader Festungsgelände
Tomasz in Belgrad - im Hintergrund der Zusammenfluss von Save und Donau
Tomasz in Belgrad - im Hintergrund der Zusammenfluss von Save und Donau

Selbstredend poppen etliche Erinnerungen an vergangene Aufenthalte an Ort und Stelle auf. BH erfährt ein paar der unterhaltsamsten Anekdoten und mir wird wieder einmal eindrucksvoll klar und bewusst, wie flüchtig sie doch ist, die liebe Zeit.

Erstmals hier war ich übrigens mit Ulf, im Rahmen des rückblickend als durchaus "irre" und "krass" zu titulierenden Balkan-Trips im Februar 2008 - und zuletzt im Juli letzten Jahres. Dazwischen diverse Besuche meinerseits. Zurück zum Tagesgeschehen. Heute ist Weihnachten 2021 und wir freuen uns darüber, dass hier in Serbien rein gar nichts davon zu spüren ist, mal abgesehen von hier und dort angebrachter Deko. Der Grund dafür: die mehrheitlich orthodoxen Serben feiern Weihnachten erst im Januar.

Unterwegs in Belgrad, in diesem Fall auf dem Festungsgelände
Unterwegs in Belgrad, in diesem Fall auf dem Festungsgelände
Unterwegs in Belgrad, in diesem Fall auf dem Festungsgelände
Unterwegs in Belgrad, in diesem Fall auf dem Festungsgelände
Unterwegs in Belgrad - Fußgeherzone beziehungsweise Einkaufsmeile
Unterwegs in Belgrad - Fußgeherzone beziehungsweise Einkaufsmeile
Verfrühte Weihnachtsdeko im Herzen von Belgrad
Verfrühte Weihnachtsdeko im Herzen von Belgrad
Belgrad; an diesem Brunnen labte ich mich bereits des Öfteren - immer wieder irre, wie flüchtig die Zeit tatsächlich ist
Belgrad; an diesem Brunnen labte ich mich bereits des Öfteren - immer wieder irre, wie flüchtig die Zeit tatsächlich ist

Von Belgrad aus fahren wir nach Novi Beograd ins Einkaufszentrum. Nach nicht mal einer (stressigen) halben Stunde fahren wir weiter nach Zemun, wo wir beim besten Willen keinen Parkplatz ergattern und dann schließlich angenervt in die Berge von Fruska Gora fahren.

Über schmale, kaum befahrene Straßen erreichen wir die kroatische Grenze. Der kleine Grenzübergang Neštin (SRB) - Ilok II ist in weniger als insgesamt fünf Minuten bewältigt. Zack, schon sind wir wieder in der EU, genauer gesagt in Kroatien. Wir widerstehen dem Drang, über die Donaubrücke nochmal kurz von Ilok nach Banska Palanka zu fahren und cruisen stattdessen weiter Richtung Vukovar. Dort wollte ich nämlich auch schon immer mal hin. Den ersten Halt, mal abgesehen von den beiden an der Grenze und einem in den Bergen von Fruska Gora legen wir in Šarengrad / Srednjovjekovna ein.

Blick auf Šarengrad / Srednjovjekovna samt Donau; gegenüber ist übrigens Serbien
Blick auf Šarengrad / Srednjovjekovna samt Donau; gegenüber ist übrigens Serbien

In Šarengrad / Srednjovjekovna gibt es nämlich eine Burgruine, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen können. Mit viel Glück, gepaart mit fahrerischem Können und Winterreifen erreichen wir die Wiese ganz in der Nähe der aussichtsreichen Festung und schauen uns um. Schön hier, selbst bei dem offen gesagt miesen Wetter.

Šarengrad / Srednjovjekovna: Golf, Ruine und BH auf einem Foto
Šarengrad / Srednjovjekovna: Golf, Ruine und BH auf einem Foto
Šarengrad / Srednjovjekovna
Šarengrad / Srednjovjekovna
Šarengrad / Srednjovjekovna; Festungsruine
Šarengrad / Srednjovjekovna; Festungsruine

Weiter geht es nach, man stelle sich an dieser Stelle einen akkustischen Trommelwirbel vor, nach Vukovar. Ein Foto neben dem Ortsschild ist für mich Pflicht.

Vukovar: ein Foto neben dem Ortsschild ist für mich Pflicht
Vukovar: ein Foto neben dem Ortsschild ist für mich Pflicht

Eines der Wahrzeichen der Stadt Vukovar sollte der "Klavierspieler" der (unter anderem) Kieler Woche sein, finde ich. Das Wahrzeichen schlechthin ist allerdings eher der Wasserturm. Die Bilder dieses zerschossenen Wasserturms gingen um die Welt - und genau den sehen wir uns nun an.

Wasserturm von Vukovar
Wasserturm von Vukovar (Vukovarski vodotoranj)

Vukovar ist selbstredend mehr als nur der Wasserturm (bei dem sich übrigens auch ein schöner Aussichtspunkt über die Donau befindet). Logisch, dass wir uns trotz Nieselregens im Zentrum von Vukovar umschauen.

Unterwegs im im Zentrum von Vukovar
Unterwegs im im Zentrum von Vukovar
BH in Vukovar
BH in Vukovar

Hier in Vukovar (w) hat das eine oder andere Gebäude noch Schrammen vom jugoslawischen Bürgerkrieg, von der Schlacht um Vukovar (w). Auch ohne Wasserturm wäre hier jedem Besucher früher oder später klar, dass es hier in der Gegend (Wikipedia: "Die Region um Vukovar an der Grenze zu Serbien war während des Kroatienkriegs 1991–1995 das am stärksten umkämpfte Gebiet. Bei der serbischen Belagerung und der Schlacht um Vukovar wurde Vukovar weitgehend zerstört.") eine leidvolle, noch gar nicht allzu lange zurückliegende Geschichte hat.

Unterwegs in Vukovar
Unterwegs in Vukovar
Vukovar
Vukovar

Das Wetter wird immer ätzender. Regnerischer, windiger und kälter. Über Nacht soll es erstmal wieder unter den Gefrierpunkt gehen und für morgen ist Dauerregen prognostiziert. Hm, was machen wir nun? Als erstes fahren wir nochmal rüber nach Serbien. In Apatin besuchen wir die Top-Rostilj-Bude wieder, die Ulf und ich einst im Rahmen eines Teils der Donau-Radweg-Tour (muss 2011 gewesen sein... ) entdeckt und schätzen gelernt hatten.

Vermutlich (für mich persönlich jedenfalls) so etwas wie die "Wiege der Leidenschaft für die balkanesische Rostilj-Kultur, Apatin (Serbien)
Vermutlich (für mich persönlich jedenfalls) so etwas wie die "Wiege der Leidenschaft für die balkanesische Rostilj-Kultur, Apatin (Serbien)

Gut gestärkt fahren wir nach Sombor, kaufen noch ein paar Sachen im Supermarkt ein, zischen noch einen Kaffee in einem BH und mir von vor ein paar Wochen noch wohlbekanntem Top-Laden und entscheiden uns final dafür, heute noch via Hercegsanto nach Hause zu ballern.

Für morgen Vormittag ist Blitzeis angekündigt, darauf haben wir (und der Golf vermutlich mindestens ebensowenig) überhaupt keinen Bock. Noch vor Mitternacht liegen wir in den eigenen Betten, hinter uns liegt ein absolut gelungener Roadtrip.

Dir lieben Dank für dein Interesse an diesem TR - mach´s gut und hoffentlich bis bald mal wieder.