Stena
Line Minitrip: Kiel - Göteborg - Kiel, April 2019
Tag
1 - Tag 2 /Tag 3
Tag 2: Göteborg samt südlichem Schärengarten
Viel zu früh werde ich von der morgendlichen Lautsprecherdurchsage unsanft aus dem Reich der Träume gerissen und daran erinnert, dass ich langsam mal aufs Oberdeck treten sollte um der Einfahrt in den Göta-Alv, quasi das Göteborger Pendant zur Kieler Förde, beiwohnen zu können - immer wieder ein sehenswertes, pittoreskes Schauspiel. Insofern ist es eigentlich schade, dass die Zeiten der Zwangsbefreiung vom Internet in der Kabine vorbei sind und dieses Medium neuerdings quasi überall an Bord zur Verfügung steht. Ohne WWW hätte ich gestern eine Stunde früher gepennt und diese Mütze voll Schlaf on top stünde mir nun gut zu Gesicht. Was soll´s, es ist wie´s ist also raus aus der Koje, ab unter die Dusche und dann aufs oberste Deck mit mir. Gesagt, getan.
Auf das zuletzt zunehmend enttäuschende Frühstücksbuffet zum Preis von 13,- € verzichte ich heute mal wieder. Habe gestern beim REWE am Alten Markt allerdings dermaßen überlegt und großzügig eingekauft, dass ich locker über den Tag kommen werde.
Blick von der Fähre
auf den südlichen Göteborger Schärengarten
Südlicher Göteborger
Schärengarten; geübte Kenneraugen erkennen halbrechts den Lotsutkiken
1650 an der Einfahrt zum
Göta Älv errichte Festung Nya Elfsborg (w)
Mein Frühstück besteht aus einem Apfel. Besser als nichts. Die Vitamin- und Fruchtzuckerschelle bringt mich jedenfalls dermaßen nach vorn, dass ich einigermaßen motiviert in den Tag starten kann.
Unterquerung der Unterquerung
der fast einen Kilometer langen Hängebrücke namens Älvsborgsbron
(w)
Aufs Frühstücksbuffet habe ich wie gesagt dieses Mal verzichtet, auf die 24h-Öffi-Flat jedoch natürlich nicht. Das 24h-Öffiticket Göteborgs ist nämlich der Knaller. Ich nehme allerdings vorweg, dass auch heute (wie bislang jedes Mal) das Black-Ticket gereicht hätte aber was soll´s. Der Preis ist mit circa 10,- € fair und gewiss angemessen. Das Ticket berechtigt nämlich zur Nutzung aller städtischen Öffis inklusive der Göta Alv- sowie der Schärengartenfähren.
Nach Verlassen des Schiffs tapere ich direkt zur Anlegestelle "Klippans Färjelage".
Dem Stena Terminal in Göteborg
nächstgelegene Haltestelle der "Älvsnabben": Klippans
Färjelage
Göteborg, Älvsborgsbroen
in voller (im wahrsten Sinne des Wortes) Spannweite
Kurz was zur heutigen Tagesplanung. Ich möchte mit der Älvsnabben zum Stenpiren, von dort zu einem alteingesessenen (desperaten) Asselplatz mit Blick auf den Lippenstift und die Viermastbark Viking (w) und ins Nordstan Einkaufszentrum. Anschließend werde ich von der Tram-Haltestelle "Brunnsparken" die Linie 9 bis zum Umstiegspunkt "Kungssten" nehmen und mit der Tram Nr. 11 nach Saltholmen fahren. Von der Tramhaltestelle zum Hafen der Schären-Fähren sind es nur wenige hundert Meter und von dort aus schippere ich dann nach Asperö (Östra). Auf Asperö gedenke ich, die Badestelle anzuschauen und den Aufenthalt auf dem Aussichtspunkt ausklingen zu lassen, ehe ich von Asperö Norra wieder aufs Festland und zurück zur Tram-Haltestelle "Chapmans Torg" gurke (via Kungssten). Final noch ein paar Minuten des Asselns bei der meinerseits so getauften "Seufzerbrücke" zu Göteborg, rechtzeitig zurück an Bord der Stena Germanica und wieder zurück nach Kiel. Ich nehme an dieser Stelle vorweg, dass ich exakt diesen Plan heute auch umsetzen werde.
Die Älvsnabben 4 wird
mich von Klippans Färjelage nach Stenpiren bringen, wobei der Weg eindeutig
elementarer Teil des Ziels ist
Auf der Älvsnabben 4 begebe ich mich direkt aufs Oberdeck und genieße die sich während der Fahrt nach Stenpiren bietenden Ansichten.
Eriksberg - ein sehr gefragter
und absolut gediegener Stadtteil, errichtet auf dem Gelände ehemaliger
Werftanlagen
Eriksberg - in diesen gefälligen
Buden lässt´s sich leben...
Göteborg: Eriksberg
Göteborg
Göteborg, Ansicht
vom Oberdeck der Älvsnabben 4 auf den Stadtteil Eriksberg
Auf dem felsigen Hügel
habe ich vorletztes Mal meine Tagesausklangszeremonie abgehalten (anbei ein
damals vor vier Wochen aufgenommenes Pic
in quasi diesem entgegengesetzer Richtung)
Das Nordufer des Göta-Älvs
bietet Lebensqualität, keine Frage
Liebreizendes Göteborg;
Vorsicht, seit einigen Jahren trügt der Schein leider Gottes...
Die Kirche halbrechts ist
übrigens die sehenswerte, tolle Aussichtspunkte mit Asselbänken
bietende Masthugskrkan (eigenes Pic)
Hafenkräne in Göteborg
Am Stenpiren befindet sich das Delaware-Monument (w).
Delaware-Monument,
Göteborg
Beim Delaware-Monument raste ich kurz und latsche wenig später weiter zum Jussi Björlings plats.
Göteborg, Blick über
den "Jussi Björlings plats" hinweg auf die Viermastbark "Viking"
und das im Volksmund "Lippenstift" genannte Hochhaus von "Lilla
Bommen"
Schon recht krass, dass
ich in diesem lütten Kabuff vorm Göteborger Opernhaus bzw. auf dem
"Jussi Björlings plats" bereits mehrfach stundenlang desperat
abgeasselt habe...
Gewiss eine von Göteborgs
durchaus zahlreichen Schokoladenseiten, dieser Blick vom sogenannten "Jussi
Björlings plats" (benannt nach Jussi Björling; w)
auf die Viermastbark "Viking" und das im Volksmund "Lippenstift"
genannte Hochhaus von "Lilla Bommen"
Göteborg
Auf einer lauschigen Bank lasse ich mich nieder und genieße die schokoladenseitenmäßige Ansicht.
Göteborg, schokoladenseitenmäßige
Ansicht
Bestens ausgeruht gehe ich ins Nordstan Einkaufszentrum.
Nordstan Einkaufszentrum,
Göteborg
Nach Ladenschluss ist das Nordstan Einkaufszentrum neuerdings übrigens als "No-Go-Area" bekannt, genau wie die Bahnhofsgegend von Göteborg. Es ist offensichtlich, dass sich in Göteborg, in Schweden i.A., in den letzten Jahren einiges verändert hat. Die Bevölkerungsstruktur hat sich ebenso wie die Mehrheitsreligion (na ja nicht ganz, allerdings nur noch eine Frage der Zeit, wie unlängst seriös berechnet wurde - simple Mathematik... ), massiv verändert.
Im Nordstan Einkaufszentrum,
Göteborg
Nach einem kleinen Einkauf im Hemköps (Mitbringsel für daheim) stelle ich mich an die Tram-Haltestelle "Brunnsparken" und warte auf die nächste Richtung Saltholmen fahrende Straßenbahn. Es ist die Linie 9 aus Angered, die mich zum Umstiegspunkt "Kungssten" befördert.
Göteborg, Tram-Haltestelle
"Brunnsparken" (beim Nordstan Einkaufszentrum)
Tram-Umstiegspunkt "Kungssten"
Mit der Linie 11 geht es weiter nach Saltholmen, dem Tor zum südlichen Schärengarten.
Saltholmens Brygga, das
Tor zum südlichen Schärengarten
Mich zieht es heute auf die Insel Asperö.
Um Punkt 13h fährt
mich die Linie 282 von Saltholmens Brygga nach Asperö Östra
Das nenne ich mal eine
gediegene Bude...
Mit der Bootslinie 282 fahre ich um 13h los und gehe knapp zehn Minuten später am Anleger "Asperö Östra" wieder von Bord.
Asperö, die 282 fährt
ohne mich weiter Richtung Vrangö
Auf Asperö kenne ich mich bereits bestens aus und latsche los, und zwar zur Badestelle. Neuerdings gibt es etliche Top-Asselbänke, so dass ich meinen Klapphocker heute gar nicht hätte mitnehmen müssen.
Auf Asperö gibt es
neuerdings etliche Top-Asselbänke, so wie diese beispielsweise
Immer wieder aufs Neue
liebreizend, die Schärenlandschaft bei Göteborg
Asperö, Badestelle
Asperö, Badestelle
Asperö (südlicher
Göteborger Schärengarten), Badestelle
Asperö, Badestelle:
das Gebäude rechts ist eine öffentliche, allgemein nutzbare (nach
Anmeldung und gegen Entgelt) Sauna - wie geil ist das denn?
Blick auf die unfassbar
geile, sensationelle Sauna bei der Badestelle auf Asperö
Auf die unfassbar geile, sensationelle Sauna bei der Badestelle auf Asperö hätte ich so richtig Bock, klarer Fall. Das Top-Erlebnis bleibt mir jedoch verwehrt, schade. Ich begnüge mich stattdessen damit, eine Kneipp-Anwendung zu machen, mich auf eine der lauschigen Bänke zu setzen und alles um mich herum massiv wirken zu lassen. Die Schären faszinieren mich jedes Mal aufs Neue und sind tatsächlich eine der schönsten mir überhaupt bekannten Gegenden schlechthin.
Strandabschnitt bei der
Badestelle auf Asperö
Badestelle auf Asperö
Badestelle auf Asperö
- wieder einer dieser Orte der Kategorie "mehr geht nicht"
Schären-Fähre
auf dem Weg nach Brännö Rödsten (via Asperö Norra)
Nach der Erfrischung am Badeplatz von Asperö geht es hinauf zum Aussichtspunkt.
Asperö, es geht es
hinauf zum Aussichtspunkt
Unterwegs aus Asperö,
der von Saltholmens Brygga aus übrigens am schnellsten erreichbaren Schäreninsel
Höchster Punkt der
Schäreninsel Asperö
Rasch ist der höchste Punkt von Asperö erreicht. Den Aussichtspunkt habe ich für mich alleine, sauber.
Asperö, Aussichtspunkt
Gute zwei Stunden habe ich nun zu meiner Verfügung, die ich ungestört oben beim Aussichtspunkt verbringe. Ab und zu fülle ich bis dato leere Seiten. Hin und wieder schweift mein Blick umher. Der Brännöer Lotsutkiken starrt mich vorwurfsvoll an, muss aber trotzdem heute ohne mich klar kommen. Letztes Mal war ich dort, heute bin ich halt hier. Und dieser Platz hier braucht sich vor dem auf der benachbarten Insel Brännö keineswegs zu verstecken.
Ausblick über die
Schäreninsel Asperö
Ausblick über die
Schäreninsel Asperö Richtung Brännö (Adleraugen können
den erwähnten Standard-Asselplatz, den Lotsutkiken, erahnen; eigenes
Pic)
Top-Aussicht vom höchsten
Punkt der Insel Asperö
Perfekter Asselplatz auf
dem höchsten Punkt der Insel Asperö
Von Beginn an war mir sonnenklar, dass die zwei Stunden geschwind vergehen werden würden und so kommt es dann auch. Schon marschiere ich zur Anlegestelle Asperö Norra und komme dabei durch wunderschönes, dörflich-idyllisches Gebiet.
Unterwegs auf Asperö
Unterwegs auf Asperö,
Blick auf den eben noch meinerseits okkupierten Top-Aussichtspunkt
Hafen von Asperö,
rechts der eben noch meinerseits okkupierte Top-Aussichtspunkt
Anlegestelle Asperö
Norra
Um 15:59h kommt die Fähre und befördert mich nach Saltholmens Brygga. Von Saltholmen aus geht es dann mit der Tram via Kungssten zum Deutschland-Terminal der Stena Line (bloß nicht mit dem Dänemark-Terminal, das weiter stadteinwärts zu finden ist, verwechseln). An der Haltestelle Chapmans Torg steige ich aus.
Tram-Haltestelle Chapmans
Torg
Links das empfehlenswerte
Hotell Kusten
Vorsicht ist bekanntermaßen die oft und zu Recht zitierte Mutter der Porzellankiste und so habe ich zeitlich noch etwas Luft, ehe ich mich wieder an Bord der Stena Germanica zu begeben habe. Eben jene nutze ich für eine spontane Abschieds-Asselei mit Blick auf die Fähre und die gute alte meinerseits vor vielen Jahren bezeichnenderweise so getaufte "Seufzerbrücke".
Blick auf die damals bezeichnenderweise
"Seufzerbrücke" getaufte Fußgängerbrücke zum
Deutschland-Terminal der Stena Line, Göteborg
Der Check In für die Fährüberfahrt zurück nach Kiel muss bis 18:15h bewerkstelligt sein. Zu der Zeit stehe ich bereits unter der Dusche und wenig später, pünktlich zum Auslaufen, wieder an Deck.
Gleich geht´s zurück
nach Kiel: Blick vom Stena-Scndinavica-Asselplatz gen Westen auf die Älvsborgsbroen,
Göteborg
An Deck geht es so zu wie gestern. Kaum ist der Kahn aus dem Göta-Älv draußen leert es sich und ich habe meinen Bereich gänzlich für mich alleine.
Sonnenuntergang über
der Ostsee, aufgenommen während der Fahrt von Göteborg nach Kiel
Nach ausgiebiger Bewunderung des Sonnenuntergangs samt folgender Blauer Stunde verziehe ich mich in meine muffige kleine Kabine, dusche nochmals und haue mich in die Koje. Aufs arschteure Internet verzichte ich und schaue stattdessen noch ein bischen TV-Müll, ehe ich sanft ins Reich der Träume entgleite.
Tag 3: Ankunft in Kiel und Heimfahrt (ICE) nach Hannover
"Täglich grüßt das Murmeltier" ist ein Top-Film. Auch heute nervt mich die eine oder andere morgendliche Lautsprecherdurchsage. Was soll´s, nun bin ich halt wach und ans Weiterschlafen brauche ich leider realistischerweise keinerlei Gedanken zu verschwenden. Also ziehe ich mir ein paar Klamotten über und begebe mich aufs Oberdeck. Die Einfahrt in die Kieler Förde ist wie immer sehenswert und voller Back- bzw. Erinnerungs-Flashs.
Mittig schön zu sehen:
die Seegartenbrücke, auf der die sensationelle Asselbank zu finden ist
Die Stena Germanica macht pünktlich fest und ich bin tatsächlich der erste Fuß-Passagier, der das Schiff verlässt. Circa anderthalb Kilometer sind es nun bis zum Kieler Hauptbahnhof.
Kieler Hauptbahnhof
Über eine Stunde gilt es nun einigermaßen kurzweilig zu gestalten, ehe ich mit dem ICE heimwärts heizen kann. An der nahegelegenen Hörn befinden sich astreine Asselgelegenheiten, nichts wie hin.
An der Kieler Hörn
An der Kieler Hörn
Im ICE ergattere ich problemlos einen all meine Wunschkriterien erfüllenden Sitzplatz und steige nach ungefähr 2,5h in Hannover aus dem Zug. Weitere zehn Minuten später bin ich wieder zuhause. Fazit: diese Aktion war wieder einmal gelungen aber so langsam sollte es das jetzt endlich mal gewesen sein mit den Stena-Trips... .