Kurztrip (zwei volle Tage, eine Nacht) auf:
Teneriffa, im April 2012

Der Bericht zu diesem extrem kurzen Teneriffa-Trip (Sa bis So) beginnt, wie zuletzt so viele andere Pauschaltrips auch begonnen haben. Mit der inzwischen schon standardisierten Einleitung: "
Es gibt immer wieder, sofern man die Preise auf den einschlägig bekannten hin und wieder attraktive Gutscheine ohne Mindestbestellwert heraushauenden Buchungsportale verfolgt, Angebote, die man einfach nicht ablehnen kann."
So blieb mir keine andere Wahl, als den dritten Kanarenkurztrip innerhalb des letzten halben Jahres [nach zweimal Gran Canaria (Playa del Ingles und Maspalomas)] nach Teneriffa (El Medano) einzuloggen.

Tag2:

Prinzipiell habe ich einen kompletten weiteren Trip-Tag zur freien Verfügung. Erst um 18h wird der Transferbus mich am Vincci Golf abholen und zum Flughafen bringen. In der Realität sieht es so aus, dass ich die Abreise permanent wie einen Schatten mit mir herumtrage. Dennoch will ich den Tag genießen und stehe früh am Morgen am Frühstücksbuffet, das durchaus zu gefallen weiß. Das Asipak leistet mir Gesellschaft im Essens-Saal und wird gekonnt befüllt. Essen brauche ich heute nicht mehr zu kaufen. Gegen 10h latsche ich mit leichtem Gepäck nach Los Abrigos, wo mir der Linienbus gen El Medano offenbar vor der Nase davon gefahren ist. Okay, es heißt nicht umsonst, dass die Ankunfts- und Abfahrtszeiten als "Plus-Minus-Zehn-Minuten-Angaben" zu verstehen sind. Was nun? Eine gute Stunde auf den nächsten Bus zu warten scheidet als Option aus und so nehme ich erneut die Dienste eines Taxifahrers in Anspruch, welcher mich zum Ausgangspunkt für die Wanderung auf den Montana Roja chauffiert.

Mein Ziel: eine kleine, malerische Bucht mit winzigen Sandstrand am Atlantik. Diese erreiche ich nach einer Viertelstunde auf Schusters Rappen. Ich habe den Platz anfangs für mich alleine und genieße den Style.

Jedoch nicht lange. Ich fühle mich beobachtet. Hinter der nächsten Felsklippe sehe ich immer wieder Köpfe hervorluschern. Klarer Fall, ich werde angegafft. Alle Gaffer sind männlich. Hinter dem felsigen Vorsprung scheint so etwas wie ein Treffpunkt zu sein. Immer mehr nackte und halbnackte Kerle klettern an der Steilküste herum und verschwinden dort. Was ist da los? Neugier treibt mich an, ich klettere ebenfalls dorthin und sehe, was dort abgeht. Ob ich mich jemals wieder von dem Anblick erholen werde, weiß ich nicht. Gang-Bang! Blasorchester! Handarbeit! Rudel-Bumsen. Von und für Männer (ausschließlich). Alter Schwede, das ist selbst für Hartgesottene starker Tobak. Für mich ist es zu viel. Ich bekomme beinahe das Kotzen. Panikartig ergreife ich die Flucht. Wie bekomme ich die Bilder bloß wieder aus meinem Kopf?


Auf dem Weg zum Tejita-Strand komme ich an einer "Ruine" aus der Zeit, in der hier mal was angebaut wurde, vorbei und raste. Herrliche Wüstenatmosphäre! Der Schweiß rinnt aus allen Poren, die Hitze flimmert und ich genieße. Die Zeit vergeht viel zu schnell und so latsche ich nach einem finalen Erfrischungsbad im Atlantik an die Hauptstraße, wo ich ein vorbeifahrendes Taxi heranzuwinken gedenke.

Der Rote aka Montana Roja in seiner vollen Pracht
Der Rote (vid) aka Montana Roja in seiner vollen Pracht
Ein ebenfalls prachtvoller Roter auf Teneriffa
Ein ebenfalls prachtvoller Roter auf Teneriffa

Ein Taxi brauche ich nicht zu nehmen, denn wenige Minuten nach meiner Ankunft an der Bushaltestelle La Tejita (Ctra. El Medano-los Abrigos) kommt ein Linienbus (TITSA), der mich in die Nähe des Hotels fährt. Ein letzter Asselstop mit Blick auf die touristische Siedlung und ab ins Hotel. Dort warten außer meinem Gepäck eine Dusche und frische Klamotten für den Rückflug nach Hannover auf mich.

Bye bye, Teneriffa - I´ll be back!
Bye bye, Teneriffa - I´ll be back!

Das Hotel Vincci Golf hat mir für den Zeitraum zwischen 17.30h und meinem Abholtermin proaktiv die Nutzung eines sogenannten Duschzimmers angeboten. Ein Angebot, das ich selbstredend nicht ablehnen konnte. Lobenswerter Service, dass muss ich schon sagen.

Auf dem Flug nach Hannover geschieht nichts berichtenswertes und so falle ich nach gut fünf Stunden im Jet und einer anschließenden Viertelstunde im Airporttaxi hundemüde in die heimische Koje. Fazit: geiler Trip, richtig schön oldschool- bzw. back to the roots-mäßig. Es lässt sich allerdings nicht leugnen, dass derart kurze Aufenthaltsdauern in einem krassen Missverhältnis zur Flugdauer stehen und eine solche Aktion für alte Herren wie mich auf die Dauer ganz schön schlauchen. Bei einem Kanaren-Trip sollten mindestens zwei Übernachtungen Pflicht sein.

Feedback gern an: tomasz(at)googlemail(punkt)com

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