Ukraine im Oktober 2018: Mietwagentour
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BA und ich wollten eigentlich bereits letztes Jahr zusammen auf Tour gegangen sein aber die bereits geplante Nummer musste aus privaten Gründen seinerseits wenige Tage vorm Start leider abgesagt werden. Vorletztes Jahr waren wir, der eine oder andere Stammleser erinnert sich vermutlich noch an den zugehörigen TR auf dieser seltsamen Internetpräsens, eine gute Woche in Israel unterwegs und hatten eine extrem schöne Zeit. Für dieses Jahr haben wir uns nach reiflichem Überlegen für einen Besuch in der Ukraine entschieden und wollen von Kiew aus quasi im Uhrzeigersinn eine Runde drehen, deren Eckpunkte Tscherkassy, Krementschuk, Krywyj Rih, Mykolajiw, Odessa, Winnyzja und Schytomyr sein sollen - so kommt es, dies nehme ich bereits jetzt ruhigen Gewissens vorweg, dann übrigens auch.

Bereits im Juni war ich mit Ulf von Budapest aus in der Ukraine unterwegs, ebenfalls roadtripmäßig. Die Runde führte uns damals via Tiszakeszi (H; Zwischenübernachtung) und Nyíregyháza (H) über den Grenzübergang "Barabási Határátkelohely" in die Ukraine und von Mukatschewe aus im Kreis über Uschgorod, Stuzhytsya (Dreiländereck SK-PL-UA), Iwano-Frankiwsk, Czernowitz, Lopuschna, Rus'ka, Schepit, Nyzhnii Yalovets', Yablunytsya, Werchowyna, Rachiw nach Solotwyno und von dort aus über Sighetu Marmatie (RO), Satu Mare (RO) und Miskolc (H) wieder zurück. Die Ukraine ist und bleibt (hoffentlich) einfach ein extrem geiles Reiseland.

Zurück zum nun unmittelbar bevorstehenden Trip Anfang Oktober 2018: bezüglich des zu erwartenden Wetters machen wir uns keine großen Hoffnungen. Es stellt sich jedoch heraus, dass wir Mega-Glück haben, da wir völlig überraschenderweise jeden Tag einen wolkenlosen Himmel über uns und spätsommerliche Temperaturen haben werden - ich greife eindeutig zu viel vor, deshalb geht´s nun endlich mal los.

Tag 1: Flug mit Wizzair von Hannover nach Kiew Zhuljany

An einem Dienstagnachmittag im noch jungen Oktober trifft BA in Hannover ein. Zwei Jahre haben wir uns nicht mehr gesehen und dennoch ist alles beim Alten und keinerlei Herantasten notwendig. Es gibt halt echt Leute, mit denen man sofort wieder warm wird obgleich man sich jahrelang nicht gesehen hat - BA gehört dazu. Wir haben uns eine Menge zu erzählen und brechen nach einem gefühlten *Fingerschnipp* bereits auf zum Flughafen Langenhagen. Praktischerweise sind wir beide mit Handgepäck unterwegs. Mehr braucht´s auch nicht für eine gute Woche. Wizzair bringt uns, ausnahmsweise mal ansatzweise (zwanzig Minuten Verspätung) pünktlich, nach Kiew. Genauer gesagt zum kleineren der beiden Kiewer Flughäfen, zum zentrumsnäheren namens Zhuljany (IATA-Code: IEV). Für beide zusammen haben wir return übrigens knapp 200,- Euro gelatzt. Ein fairer Preis, geht aber sicher noch billiger wenn man zeitlich flexibler ist (BA ist wie Ulf auf Schulferien angewiesen) als wir es bezüglich dieses Roadtrips waren.

Der Wizzair-Jet bringt uns von Hannover Langenhagen nach Kiew Zhuljany
Der Wizzair-Jet bringt uns von Hannover Langenhagen nach Kiew Zhuljany

Gegen Mitternacht landet der Flieger.

Wenig später bestellen wir uns ein UBER-"Taxi" und lassen uns zum Hotel chauffieren (weniger als 2,- €).

Das Hotel Time bietet uns ein Zweibettzimmer für weit weniger als 30,- € und weiß vollends zu gefallen. Wie in dieser Gegend üblich wird nicht beim Check Out sondern gleich beim Check in abkassiert, was an und für sich kein Problem wäre wenn das Kartenlesegerät an der Rezeption funktionieren würde. Tut es aber nicht. Bargeld haben wir auch keins am Start, was nun? Die Rezeptionistin schickt uns zum nahelegenen Supermarkt (EKO Market), der 24/7 geöffnet ist und über Bankomaten verfügt. Dort ziehen wir uns einen Stapel Geldscheine und Mineralwasser. Vorm Laden stehen wir noch ein paar Minuten herum und akklimatisieren uns.

Tomasz in Kiew, beim EKO-Market in der Mykoly Holeho Straße (beim Hotel Time)
Tomasz in Kiew, beim EKO-Market in der Mykoly Holeho Straße (beim Hotel Time)

Wäre es nicht bereits kurz vor 2h in der Früh bestünde hier vorm EKO-Market akute Versackgefahr aber letzten Endes ist es die Vernunft, die siegt und uns zügig ins Reich der Träume driften lässt. Das Zweibettzimmer ist empfehlenswert: sauber, ansprechend eingerichtet, bestens klimatisiert, mit gutem Gratis-Wlan und einer Top-Dusche ausgestattet. Daumen hoch für diese relativ flughafennah gelegene Bude!

Zweibettzimmer im Hotel Time, Kiew - immer wieder Wahnsinn, wie schnell man eine Bude im Chaos versinken lassen kann...
Zweibettzimmer im Hotel Time, Kiew - immer wieder Wahnsinn, wie schnell man (in diesem Fall zum Glück nur der vordere Bereich rund um den Schreibtisch aber wir hatten bislang auch gerade mal fünf Minuten Zeit dafür) eine Bude im Chaos versinken lassen kann...
Zweibettzimmer im Hotel Time, Kiew

Tag 2: Fahrt von Kiew am Dnejpr-Stausee entlang bis Tscherkassy [inkl. Stopps in Trypillja, Khalep'ya, Rschyschtschiw, Kaniw und zwischendrin (ganz wichtig) im Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv")

Ein Frühstück gibt es hier im Hotel nicht abzugreifen aber das macht nichts, da in der unmittelbaren Nachbarschaft etliche Einkaufsoptionen zu finden sind und wir uns unser Frühstück bei einer georgischen Snackbude reinpfeifen.

Angenehmer Stadtteil im Westen Kiews
Angenehmer Stadtteil im Westen Kiews

Mit dem Bus der Linie 22 geht es zunächst wieder zum Flugafen Zhuljany (w), weil wir dort den Mietwagen in Empfang nehmen wollen. Mangels einer im Bus anwesenden, Fahrscheine vertickenden Schaffnerin nutzen wir das Black Ticket und fahren gut damit.

Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv")
Unmissverständlicher Indikator dafür, wo wir gerade sind und gleich den Miet-Fiesta in Empfang nehmen: nämlich in Kiew (Zhuljany)

Die wenige Minuten nach mir zur vereinbarten Übergabezeit am bis dato verwaisten Mietwagenschalter im Flughafengebäude erscheinende Angestelle hat es mächtig erwischt. Sie ist total erkältet, verschnupft, infektiös - was weiß ich, bin schließlich kein Arzt. Fakt ist jedenfalls, dass sie gerade hart am Limit ist und offensichtlich leidet. Ebenso offensichtlich ist mein Bestreben, ihr so fern wie möglich zu bleiben. Es geht mir bereits auf die Nüsse, den von ihr angegrabbelten Kuli zur Unterschrift der Vertragsunterlagen benutzen zu müssen. Auch den Autoschlüssel hat sie eine ganze Weile mit ihrer Hand umschlossen, ehe sie ihn mir aushändigt.

Gut, dass BA Desinfektionstücher parat hat und, wie sich im weiteren Tripverlauf beweist, strapazierfähige Trommelfelle besitzt. Tagelang werde ich ihn fortan mit meinen Gebeten à la "Hoffentlich hat die versiffte Alte mich nicht angesteckt" und "wehe, die Tante hat mir einen mitgegeben" penetrieren. Letzten Endes habe ich mir keinen bei ihr aufgesackt, puh.

Flugafen Kiew Zhuljany (IEV)
Flugafen Kiew Zhuljany (IEV)

Um die 190,- Euro sind fällig für den Mietwagen, einem weißen Ford Fiesta mit gut 100.000 Km auf der Uhr. Die Karre fährt sich ganz komfortabel und Platz ist genug. Unser grob umrissenes Streckenziel ist die am Dnepr-Stausee gelegene Stadt Tscherkassy. Tagesziel ist eindeutig der Weg, der uns möglichst nah am Dnepr entlang bis hinein in den Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv" führt. Nach dem Abstecher in das Landschaftsschutzgebiet geht es via Kaniw dann tatsächlich weiter bis nach Tscherkassy. Zeit für eine Karte.

Hotels haben wir übrigens noch keine gebucht, um uns die Flexibilität weitestgehend und bis zuletzt zu erhalten.

Mit dem Mietwagen unterwegs in der Ukraine, südlich von Kiew
Mit dem Mietwagen unterwegs in der Ukraine, südlich von Kiew
Mit dem Mietwagen unterwegs in der Ukraine, südlich von Kiew
Mit dem Mietwagen unterwegs in der Ukraine, südlich von Kiew

Kaum haben wir die Stadtgrenze Kiews hinter uns gelassen blühen wir auf. Der Verkehr nimmt rasch ab und die Attraktivität der Landschaft zu. Na ja, spektakulär im allgemeinen Verständnis ist die Landschaft nicht aber, so paradox es auch klingt, genau das macht den Reiz aus. Es sind die sanft geschwungenen Hügel, die schier endlose wie atemberaubende Weite, die Einsamkeit und natürlich auch der stellenweise unerwartet breite und bezüglich der Wasserqualität optisch saubere Dnepr, die uns in Faszination versetzen.

Blick von Trypillya auf Industrieanlagen von Ukrajinka
Blick von Trypillya auf Industrieanlagen von Ukrajinka
Trypillya, am Dnepr
Trypillya, am Dnepr
Am Dnepr
Am Dnepr

In Rschyschtschiw (das wäre doch mal ein Top-Wort für den Einsatz in einem sogenannten Zungenbrecher) gibt es erstmal seit Verlassen Kiews so etwas wie eine Ladenzeile und ein Einkaufszentrum. Wir decken uns mit Proviant ein, suchen und finden ein Mobilfunkgeschäft und erwerben eine ukrainische Prepaid Daten-SIM. Diese SIM hilft uns beim Navigieren und, ganz wichtig, beim Festhalten am Plan, Hotels erst auf den letzten Drücker zu buchen und uns die Flexi- wie Mobilität zu bewahren.

Rschyschtschiw
Rschyschtschiw
Einkaufszentrum Ingvardius, Rschyschtschiw
Einkaufszentrum Ingvardius, Rschyschtschiw

In dem Laden, in dem wir die SIM kaufen schafft es die seltsame Verkäuferin leider nicht, das ganze zum Laufen zu bringen. In einem weiteren Geschäft erwischen wir einen über rudimentäre Englischkenntnisse verfügenden Verkäufer, der dieses Kunststück fertig bringt. Wir sind wieder "online", und zwar primär zu den bereits genannten Zwecken. Ansonsten hätten wir auch locker verzichten und uns auf die abendliche Nutzung der Unterkunfts-Wifis beschränken können, keine Frage.

Einfach nur geil - unspektakulär aber genau deshalb so geil, diese Landschaft (auf dem Weg zum Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv")
Einfach nur geil - unspektakulär aber genau deshalb so geil, diese Landschaft (auf dem Weg zum Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv"; *Klick* und Tomasz zeigt sich - *Klick* und BA zeigt sich)

In den Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv" führt eine sich auf den letzten Metern in eine sandige Piste verwandelnde Straße, die an einem heruntergelassenen Schlagbaum endet. Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, mehr geht nicht. Blauer Himmel, Sonnenschein und Windstille. Und das alles im Oktober. In der Ukraine. Da kommt prompt leichtes Bedauern darüber, keine Schlafsäcke mitgenommen zu haben auf. Hier gibt es etliche lauschige PKW-Pennplätze ganz nach unserem Geschmack aber ohne Schlafsack können wir unsere Gedanken an eine Nacht im Auto in der Natur gleich wieder beerdigen. Nachts purzeln die Temperaturen auf Marken nur knapp über dem Gefrierpunkt, woran man dann doch merkt, dass wir hier in der Ukraine und tatsächlich im Oktober unterwegs sind.

Das hier zum Beispiel wäre ein astreiner PKW-Pennplatz, seufz
Das hier zum Beispiel wäre ein astreiner PKW-Pennplatz, sogar mit Feuerstelle, seufz
Blick über den Dnepr
Blick über den Dnepr
Blick über den Dnepr (Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv")
Blick über den Dnepr (Rehional'nyy Landshaftnyy Park "Trakhtemyriv")
Hier an diesem heruntergelassenen Schlagbaum ist für den Fiesta Endstation
Hier an diesem heruntergelassenen Schlagbaum ist für den Fiesta Endstation
Wir haben (übrigens bis heute) keine Ahnung, was uns dieses Schild sagen soll und latschen unbekümmert weiter...
Wir haben (übrigens bis heute) keine Ahnung, was uns dieses Schild sagen soll und latschen unbekümmert weiter...

Von hier, also von der Schranke aus, erkunden wir die Gegend zu Fuß und sind begeistert. Und überrascht. Wovon: von dem plötzlich erscheinenden Dorf, das irgendwie seltsam herüberkommt. Vermutlich handelt es sich um den Ort Lukovytsya, sicher sind wir uns jedoch nicht. Viele Leute außer den hier abhängenden scheinen in der Regel nicht des Weges spaziert zu kommen und so werden wir angegafft wie Außerirdische.

Hier entsteht vermutlich etwas neues
Hier entsteht vermutlich etwas neues
Was das wohl einst war?
Was das wohl einst war?
Die Laternen sind vermutlich schon länger funktionslos, deuten aber darauf hin, dass das alles hier mal wichtiger oder aber zumindest belebter als heute gewesen sein dürfte
Die Laternen sind vermutlich schon länger funktionslos, deuten aber darauf hin, dass das alles hier mal wichtiger oder aber zumindest belebter als heute gewesen sein dürfteAngekommen im Dorf
Angekommen im Dorf, vermutlich in Lukovytsya
Lukovytsya?
Lukovytsya?

Was es mit dem Ort (sei es nun Lukovytsya oder nicht) auf sich hat wissen wir nicht aber die Atmosphäre hier ist eigenartig.


Lukovytsya?

Wir drehen eine kleine Runde und machen uns wieder auf den Weg zum Mietwagen.

Ich habe keine Ahnung, wofür dieser offensichtlich beheizbare Anhänger genutzt wird aber er schaut stylish aus
Ich habe keine Ahnung, wofür dieser offensichtlich beheizbare Anhänger genutzt wird aber er schaut stylish aus
Auf dem Weg zurück zum bei der Schranke abgestellten Mietwagen
Auf dem Weg zurück zum bei der Schranke abgestellten Mietwagen

Kaum haben wir das Waldstück hinter uns gelassen kommt uns ein Geländewagen entgegen. Es fährt mit vier uns anstarrenden Gestalten in überwiegend camouflagelastiger Kleidung darin an uns vorbei und stoppt wenige Meter später. Typen mit Schusswaffen steigen aus und blaffen uns auf ukrainisch an. Wir verstehen kein Wort von dem, was uns an den Kopf geworfen wird. Und die ganze Aufregung erstrecht nicht. Nach artigem Vorzeigen unserer Pässe brabbelt der Anführer dieser vermutlich paramillitärischen Gruppe etwas in seine Handfunke, deutet uns den Weg zurück zu unserem Mietwagen und schüttelt demonstrativ den Kopf, so nach dem Motto: "was seid ihr bloß für dämliche Hornochsen".

Kaum ist der Spuk vorbei, bleibt ein PKW mit litauischem Kennzeichen neben uns stehen. Die Insassen sind ebenfalls ziemlich tarnmäßig unterwegs, was die Klamotten betrifft. Ansonsten aber wesentlich entspannter drauf. Eventuell aber auch nur, weil sie bereits über die beiden deutschen Spaziergeher-Heinze via Funk unterrichtet worden sind.

Letzten Endes sind wir uns recht sicher, dass hier (weshalb auch immer gerade hier, die Frontlinie ist schließlich ein ganzes Ende weit entfernt) Leute abhängen, die ansonsten im Einsatz an der Grenze zu den Separatisten sind. Wozu die hier abhängen? Wie gesagt, keine Ahnung. Ist uns auch egal. Wir sehen zu, dass wir Land gewinnen. Auf die dumme Idee, wie letztes Mal in Israel auf dem Berg schlaue Fragen zu stellen verzichte ich wohlweislich und sozusagen aus der 2015er-Erfahrung klug geworden.

Zurück beim an der Schranke abgestellten Mietwagen
Zurück beim an der Schranke abgestellten Mietwagen

Nach der seltsamen Begegnung müssen wir ein ganzes Stück zurück an die Hauptstraße fahren und stoppen kurz an einem an den 2. WK erinnernden Denkmal. Hier am strategisch wichtigen Dnepr hat es damals gelinde ausgedrückt mächtig gescheppert.

An eine Schlacht im Jahre 1943 erinnerndes Denkmal
An eine Schlacht im Jahre 1943 erinnerndes Denkmal (*Klick* aufs Bild und das Foto zeigt den Verfasser dieses TRs)
Im "Großen Vaterländischen Krieg" fand hier eine Schlacht zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht statt
Im "Großen Vaterländischen Krieg" fand hier eine Schlacht zwischen der Roten Armee und der Wehrmacht statt (*Klick* aufs Bild und das Foto wird groß)

Weiter geht es nach Tscherkassy. Unterwegs halten wir an und buchen uns ein Zweibettzimmer im Hotel Dnipro (inklusive Frühstück unter 30,- Euro). Die Daten-SIM leistet also von Beginn an wertvolle Dienste.

Endlich mal wieder Top-Straßenverhältnisse, kurz vor Tscherkassy
Endlich mal wieder Top-Straßenverhältnisse, kurz vor Tscherkassy

Auch zur Navigation via googlemaps lässt sich die Daten-SIM natürlich hervorragend nutzen und so parken wir den Fiesta eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang vorm Hotel und checken rasch ein.

Die Bude unserer Vetrauens und Budgets: das Hotel Dnipro, von dessen angeblich vier Sternen abgesehen von der prunkvollen Empfangshalle wenig zu spüren ist
Die Bude unserer Vetrauens und Budgets: das Hotel Dnipro, von dessen angeblich vier Sternen abgesehen von der prunkvollen Empfangshalle insgesamt wenig zu spüren ist

Die Bude ist oldschool. Das beste an ihr ist die Badewanne, die wir allerdings (getrennt von einander, nicht dass hier noch irgendwelche Missverständnisse aufkommen) erst später am Abend ausgiebig nutzen werden. Wir haben es eilig, werfen nur kurz unseren Kram ins Zimmer und ziehen im letzten Tageslicht per Pedes los Richtung Innenstadt.

Blick aus dem Hotelzimmerfenster auf eines der vielen stylishen Wohngebiete der rustikaleren Art, Tscherkassy
Blick aus dem Hotelzimmerfenster auf eines der vielen stylishen Wohngebiete der rustikaleren Art, Tscherkassy

Wir ziehen uns Pizza rein und latschen noch ein bischen durch die Stadt, über die Wikipedia zum Beispiel das hier berichtet:

"Tscherkassy ist eine Stadt mit 286.000 Einwohnern im Zentrum der Ukraine. Die Stadt verfügt über eine staatliche und eine technische Universität. Tscherkassy liegt südöstlich des Tscherkassy-Waldes etwa 160 km südöstlich von Kiew am Südufer des Krementschukschen Stausees, der hier vom Dnepr gebildet wird. Tscherkassy ist administratives, ökonomisches und kulturelles Zentrum der Oblast Tscherkassy, daneben auch Rajonszentrum, aber nicht administrativer Teil, des Rajons Tscherkassy.

Tscherkassy wurde erstmals 1394 urkundlich als Stadt erwähnt. Im Zweiten Weltkrieg tobte um Tscherkassy im Winter 1943–1944 im Rahmen der Dnepr-Karpaten-Operation der Roten Armee schwere Kämpfe. Die Stadt wurde am 14. Dezember 1943 von Einheiten der sowjetischen 52. Armee befreit. Ende Januar bis Mitte Februar 1944 tobte westlich der Stadt im Raum Korsun die Kesselschlacht von Tscherkassy. Von den durch die Rote Armee eingeschlossenen Truppen der Wehrmacht (u. a. die SS-Panzer-Division „Wiking“) wurden 21.000 Mann (ca. 37,5 %) getötet oder gerieten in Gefangenschaft. Den Übrigen (ca. 35.000 Mann von ursprünglich 56.000) gelang der Durchbruch nach Westen.

Tscherkassy liegt an der Bahnlinie Moskau – Odessa. Diese überquert nördlich der Stadt auf einer ca. 12 km langen Auto- und Eisenbahnüberführung den zum Krementschuker Stausee aufgestauten Dnepr".

Auf einen Kneipenbesuch verzichten wir übrigens, Auswahl hätten wir bei Bedarf allerdings mehr als genug.

Rundum die Uhr geöffnete Kneipe in Tscherkassy: die "Cherkassy Bierstube"
Rundum die Uhr geöffnete Kneipe in Tscherkassy: die "Cherkassy Bierstube"
In diesem Geschäft wird "Good Beer" verkauft, so so...
In diesem Geschäft wird "Good Beer" verkauft, so so...
Abends unterwegs im Zentrum von Tscherkassy
Abends unterwegs im Zentrum von Tscherkassy

Tscherkassy (w) macht einen behäbigen, ruhigen aber keineswegs ausgestorbenen Eindruck auf uns. Irgendwie weiß die gut 260.000 Einwohner zählende Stadt am Krementschukschen Stausee sogar durch eine recht angenehme Atmosphäre zu gefallen.

Abends unterwegs im Zentrum von Tscherkassy
Abends unterwegs im Zentrum von Tscherkassy (ich habe leider keine Ahnung, welche Funktion dieses schmucke Gebäude hat; wenn Du es weißt, schicke mir doch bitte eine Email)

Alt werden wir heute wie gesagt nicht mehr. War ein Top-Tripauftakt, so kann´s gern weitergehen.

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