Ukraine im Oktober 2018: Mietwagentour
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Tag 3: Tscherkassy - Pans'ke - Voronyntsi - Krementschuk - Krywyj Rih

Bestens ausgeschlafen und top-motiviert stehen wir bereits im Morgengrauen auf und tapern zum im Untergeschoss vom Hotel Dnipro servierten Frühstück.

Tscherkassy, der morgendliche Himmel verspricht Top-Wetter
Tscherkassy, der morgendliche Himmel verspricht Top-Wetter
Ein Foto eines meiner treuesten Begleiter überhaupt, nämlich der Neuen Hüpferlitasche, darf auch in diesem TR selbstverständlich nicht fehlen
Ein Foto eines meiner treuesten Begleiter überhaupt, nämlich der Neuen Hüpferlitasche, darf auch in diesem TR selbstverständlich nicht fehlen

Das arg übersichtliche Frühstücksbuffet ist angesichts der vier Hotelsterne ein schlechter Scherz. Gut, dass weder BA noch ich selbst allzu krüsch sind und das Frühstück so nehmen, wie es nunmal ist. Und so werden wir dennoch satt. So satt, dass wir erst am Abend nachladen werden.


Bestmögliche Auswahl vom übersichtlichen Frühstücksbuffet im Hotel Dnipro, Tscherkassy - wenn man will, wird man satt und das ist es, was letzten Endes für uns zählt
Text und Noten der ukrainischen Hymne (Aushang im Rezeptionsbereich vom Hotel Dnipro)
Text und Noten der ukrainischen Hymne (Aushang im Rezeptionsbereich vom Hotel Dnipro)

Nach dem Check Out lassen wir den Fiesta eine Weile stehen und gehen zum nahegelegenen, eine schöne Aussicht über den Dnepr-Stausee bietenden Rosenpark.

Zu Fuß unterwegs in Tscherkassy
Zu Fuß unterwegs in Tscherkassy
Im Rosenpark, Tscherkassy
Im Rosenpark, Tscherkassy
Blick vom Aussichtspunkt im Rosenpark auf Tscherkassy und die lokale Mutter-Heimat-Statue
Blick vom Aussichtspunkt im Rosenpark auf Tscherkassy und die lokale Mutter-Heimat-Statue (*Klick aufs Bild und der für diesen TR verantwortliche Typ lässt sich mal wieder blicken)Blick von Tscherkassy aus gen Osten über den Krementschukschen Stausee
Blick von Tscherkassy aus gen Osten über den Krementschukschen Stausee

Von Tscherkassy aus fahren wir anschließend gen Osten, und zwar mitten durch den Krementschukschen Stausee. Wie das geht? Ganz einfach indem man der über einen Damm, diverse Brücken und eine Insel führende Straße fährt.

Es geht quasi mitten durch den Krementschuker Stausee
Es geht quasi mitten durch den Krementschukschen Stausee

Die bereits erwähnte Insel mitten im Krementschukschen Stausee ist so weit ich weiß tatsächlich natürlichen Ursprungs und es befindet sich, man lese und staune, eine kleine Siedlung auf ihr. Und da nicht nur eine Straße sondern auch Bahngleise den Stausee an dieser Stelle von Ost nach West (West nach Ost - wie auch immer) überqueren gibt es in dem winzigen Nest auf der kleinen Insel sogar, wie extrem stylish ist das denn, einen Bahnhaltepunkt samt Häuschen und Fahrplanaushang. Auf diese Insel habe ich im Laufe verträumter Landkartenstudien schon seit vielen Jahren ein sehnsuchtsvolles Auge geworfen und heute ist es endlich soweit, heute schaue ich mich mit BA auf der Insel (map) und in dem Dorf Pans'ke selbst um.

Abgekommen auf der Insel im Dnepr-Stausee; bei der auf dem Damm entlangführenden Straße handelt es sich übrigens um die H-14
Abgekommen auf der Insel im Dnepr-Stausee; bei der auf dem Damm entlangführenden Straße handelt es sich übrigens um die H-14
Auf der Insel im Stausee; von links nach rechts der Ort, die Gleise, die H-14, der Parkplatz samt Mietwagen und der Dnepr-Stausee
Auf der Insel im Stausee; von links nach rechts der Ort, die Gleise, die H-14, der Parkplatz samt Mietwagen und der Dnepr-Stausee
Pans'ke, einzige Möglichkeit die Gleise legal zu überqueren
Pans'ke, einzige Möglichkeit die Gleise legal zu überqueren
Pans'ke, Blick über die Gleise auf die H-14 und den Krementschukschen Stausee
Pans'ke, Blick über die Gleise auf die H-14 und den Krementschukschen Stausee

Nachdem wir die Gleise vorsichtig überschritten haben stehen wir vor der Bahnstation. Top-Flash, einfach nur geil!

Bahnhof Pans'ke (RZD)
Bahnhof Pans'ke (RZD)
Bahnhof Pans'ke (RZD), Fahrplanaushang
Bahnhof Pans'ke (RZD), Fahrplanaushang
Bahnhof Pans'ke (RZD), Fahrplanaushang: Tomasz am Ziel langjährig gehegter Träume, an einem seiner seltsamen Sehnsuchtsorte...
Bahnhof Pans'ke (RZD), Fahrplanaushang: Tomasz am Ziel langjährig gehegter Träume, an einem seiner seltsamen Sehnsuchtsorte...

Und wo wir schon mal hier sind, schauen wir uns den Ort ganz genau an.

Unterwegs auf der Insel und im Dorf Pans'ke
Unterwegs auf der Insel und im Dorf Pans'ke
Unterwegs auf der Insel und im Dorf Pans'ke, Blick gen Westen Richtung Tscherkassy (aka Cherkasy; es gibt bekanntermaßen vielerlei Schreibweisen für fast alle ukrainischen Orte und Städte)
Blick gen Westen Richtung Tscherkassy (aka Cherkasy; es gibt bekanntermaßen vielerlei Schreibweisen für fast alle ukrainischen Orte und Städte) - BA ist auch schwer begeistert von der Szenerie (*Klick* aufs Bild und er zeigt sich)Blick gen Norden
Blick gen Norden
Blick gen Nordosten
Blick gen Nordosten
Unterwegs auf der Insel und im Dorf Pans'ke
Unterwegs auf der Insel und im Dorf Pans'ke

Sozusagen das Zentrum von Pans´ke

Fließend Wasser gibt es keines in diesem Dorf. Da sind Plumpsklos keineswegs verwunderlich und auch die Art der Wasserversorgung sollte es daraus schlussgefolgert eigentlich nicht sein.

BA staunt zwar ungläubig aber es genau so schaut es mit der Wasserversorgung auf dieser Insel aus
BA staunt zwar ungläubig aber haargenau so schaut es mit der Wasserversorgung auf dieser Insel aus
Wasserversorgung wie "früher"
Wasserversorgung wie "früher"
Auch einen Bolzplatz hat Pans'ke zu bieten
Auch einen Bolzplatz hat Pans'ke zu bieten

Sicherlich ist es für den einen oder anderen nur schwer nachvollziehbar aber Pans´ke weiß BA und mich restlos zu begeistern. Hier mal ein paar Stunden asseln, das wär´s, ja. Es handelt sich dabei allerdings um einen Traum, der sich nicht zuletzt der dünnen Taktung des Bahnverkehrs und der endzeitmäßigen, abgeschiedenen Lage wegen nur schwer realisieren lassen wird.

Aber wer weiß, man soll niemals "nie" sagen. Dass ich es einmal nach Barentsburg schaffen werden würde hätte ich schließlich auch nicht für möglich gehalten, als ich damals über dieses selten geile Video über "Das Hotel am Ende der Welt" (übertriebenes aber damals den Impuls gebendes vid) im Internet stolperte und mich auf Anhieb in den Ort auf Spitzbergen verliebte - den ich dann im Juni 2014 tatsächlich mit meiner Anwesenheit beglücken durfte (hier geht´s zum eigenen TR, der wenn Du Glück hast gerade online ist - falls nicht, kannst Du mir eine E-Mail senden, gegebenenfalls lade ich ihn dir dann nochmal hoch).

Blick auf den östlichen Dorfrand von Pans'ke
Blick auf den östlichen Dorfrand von Pans'ke
Blick von Pans'ke aus auf den Damm samt Gleisen und H-14 gen Osten
Blick von Pans'ke aus auf den Damm samt Gleisen und H-14 gen Osten

Unser Halt in Pans´ke war ein voller Erfolg. Weiter geht´s am östlichen Ufer des Dnepr-Stausees.

Unterwegs am Dnepr-Stausee Richtung Süden (nächstes Ziel: Krementschuk)
Unterwegs am Dnepr-Stausee Richtung Süden (nächstes Ziel: Krementschuk)

Da der Weg eindeutig unser Ziel ist, fahren wir weitestgehend über Nebenstraßen und sehen viel Landschaft. Und noch mehr teils riesige Schlaglöcher. Hier geht es wahrlich nicht darum, möglichst viel Strecke in kurzer Zeit zurückzulegen sondern abseits der ausgetretenen Pfade eine Menge Eindrücke mitzunehmen. Dieser Plan kostet logischerweise Zeit, mitunter auch Nerven und sicherlich auch Substanz des Fiestas, geht aber final zu unserem Wohlgefallen auf.

Richtig heftig wird es jedoch erst auf der Route von Olexandrija nach Krywyj Rih - aber halt, ich greife schon wieder vor. Zunächst geht es wie gesagt nach Krementschuk.

Denkmal in einem kleinen auf der Strecke liegenden Kaff
Denkmal in einem kleinen auf der Strecke liegenden Kaff
Hübsch anzusehende Bushaltestellen wie diese sind hierzulande zahlreich vorhanden
Hübsch anzusehende Bushaltestellen wie diese sind hierzulande zahlreich vorhanden

Im Zentrum der 230.000 Einwohner-Stadt Krementschuk parken wir bei strahlendem Sonnenschein, blauem Himmer und spätsommerlich anmutenden Temperaturen den Mietwagen und schlendern durch die recht wohlhabend wirkende, liebreizende, lebendig-quirlige Stadt, über die im zugehörigen Artikel (w) auf Wikipedia unter anderem das hier geschrieben steht:

"Krementschuk ist eine Handels- und Industriestadt im Süden der zentralukrainischen Oblast Poltawa, die ca. 300 km südöstlich von Kiew beidseitig des Dnepr liegt. Der Name des Ortes leitet sich von dem ukrainischen Wort kremin (Feuerstein) ab.

Auf dem Gebiet der Stadt Krementschuk lassen sich Siedlungsspuren bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Das genaue Gründungsdatum des heutigen Krementschuks ist aber umstritten. So gibt es zwar ein polnisches Dokument aus dem Jahre 1571, in welchem der polnische König Siegismund II. erlässt, an der Stelle des heutigen Krementschuk ein Fort zu errichten, um diese im östlichen Grenzbereich der polnischen Einflusssphäre liegende Region vor Einfällen von Tataren zu schützen. Historische Untersuchungen lassen aber Zweifel offen, ob dieses Fort tatsächlich errichtet wurde. Möglicherweise wurde die Festung erst 1596 erbaut. Nachdem die Stadt 1625 im Vertrag von Kurukiw unter die Kontrolle der Kosaken gekommen war, wurde 1635 durch den französischen Festungsingenieur Guillaume Levasseur de Boplan die Befestigungsanlage ausgebaut. Im weiteren Verlauf des 17. Jahrhunderts wurde die Stadtentwicklung allerdings durch Bürgerkriege in der Region behindert.

Im 18. Jahrhundert konnte Krementschuk aber von seiner günstigen Lage an Handelsstraßen profitieren und deutlich anwachsen. In dieser Zeit kam die Stadt, welche bisher im Grenzgebiet zwischen Polen, dem zum Osmanischen Reich gehörenden Krimkhanat, den Kosaken und dem Russischen Reich lag, immer mehr unter den Einfluss des nach Süden expandierenden Russischen Reiches, dem die Stadt schließlich einverleibt wurde. Zwischen 1765 und 1789 war sie Provinzhauptstadt zunächst bis 1783 von der Provinz Neurussland und ab 1784 von der Provinz Jekaterinoslaw. Während des Russisch-Türkischen Krieges (1787–91) war die Stadt ein wichtiger Armeestützpunkt. Die politische Bedeutung sank allerdings Ende des 18. Jahrhunderts, als die Stadt von einer Provinz- zu einer Kreisstadt heruntergestuft wurde; ab 1802 gehört sie zum Gebiet Poltava.

Wirtschaftlich nahm die Stadt dagegen in dieser Zeit einen starken Aufschwung als Handels- und Fabrikationszentrum. Dieses verstärkte sich noch mit der Anbindung ans Eisenbahnnetz und dem Bau der Eisenbahnbrücke über den Dnepr im Jahr 1873. 1897 lebten 63.007 Menschen in der Stadt, wobei Juden mit 46,9 % die größte ethnische Bevölkerungsgruppe stellten. Weitere größere ethnische Bevölkerungsgruppen waren Ukrainer (30,1 %), Russen (19,3 %), Polen (1,7 %) und Deutsche (0,7 %).

Im 20. Jahrhundert musste die Stadt während des Russischen Bürgerkrieges und des Zweiten Weltkriegs schwere Verluste hinnehmen. Während der deutschen Besetzung wurde ein Großteil der jüdischen Bevölkerung umgebracht. Nach dem Krieg und dem Wiederaufbau setzte sich die industrielle Entwicklung der Stadt fort. Auch in der Transformationskrise konnte sich die Industrie relativ gut behaupten."

Der wohlhabende Eindruck täuscht anscheinend nicht, Wikipedia ("Auch in der Transformationskrise konnte sich die Industrie relativ gut behaupten.") jedenfalls stützt diese eingangs aus der Luft gegriffene Annahme, na sieh mal einer an.

Den Kriegsereignissen von 1943 gewidmetes Denkmal im zentralen Stadtpark von Krementschuk
Den Kriegsereignissen von 1943 gewidmetes Denkmal im zentralen Stadtpark von Krementschuk
Unterwegs in Krementschuk
Unterwegs in Krementschuk

Auf Dauer ist die Routenplanung via Iphone und auf dem Lande elender Datenverbindung nervig, weshalb wir uns eine Straßenkarte besorgen. Auch heutzutage tut es gut, mal etwas in der Hand zu haben beim Planen der Strecke. Wesentlich praktikabler und vor allen Dingen übersichtlicher als die Kartendarstellung auf ´nem Smartphone - herrlich oldschool sozusagen..

Lauschiger Park in Dnepr-Nähe, Krementschuk
Lauschiger Park (Prydniprovs'kyy Park) in Dnepr-Nähe, Krementschuk
Top-Stadtstrand am Dnepr, Krementschuk
Top-Stadtstrand am Dnepr, Krementschuk
Paradeplatz, Krementschuk
Paradeplatz, Krementschuk
Auf solche Teile fahre ich bekanntlich total ab, das ist nun echt nichts neues...
Auf solche Teile fahre ich bekanntlich total ab, das ist nun echt nichts neues...
Unterwegs in Krementschuk
Unterwegs in Krementschuk
Unterwegs in Krementschuk, Park im Zentrum der überaus gefälligen Stadt
Unterwegs in Krementschuk, Park im Zentrum der überaus gefälligen Stadt

Bis Olexandrija geht es zügig auf guten Straßen voran.

Gut ausgebaute Straße zwischen Krmeentschuk und Olexandrija (die E-57 ist´s... )
Gut ausgebaute Straße zwischen Krmeentschuk und Olexandrija (die E-57 ist´s... )

Hinter Olxeandrija wechseln wir auf die T-1215, die uns in Sachen Abgerocktheit die Sprache verschlägt. Und das will bei den beiden Protagonisten dieses Roadtrips eine Menge heißen. So eine räudige Piste ist uns bislang, obwohl wir schon einiges unter den Reifen hatten, tatsächlich noch nicht untergekommen. Besonders schlimm sind die Abschnitte, auf denen noch Reste des Asphalts im Auflösungsprozess vor sich hin bröseln und natürlich die kraterähnlichen Schlaglöcher. Tempo 20 (Km/h) ist ein sportlicher Schnitt, kein Scherz. Über solche Straßen macht man keine Scherze. Wie ein Achtarmiger kurbel ich am Lenkrad um die Karre irgendwie slalommäßig durch den krassen Hindernisparcours zu manövrieren und komme dabei ins Schwitzen. Ab und zu befürchte ich, umdrehen zu müssen aber in letzter Instanz geht es dann doch irgendwie immer aufs Neue weiter.

Leider kommt die katastrophale Fahrbahnbeschaffenheit auf keinem meiner Fotos ansatzweise rüber aber glaubt mir, die T-1215 ist wahrhaft nichts für tiefergelegte Zossen, für Leute in Eile und schwache Gemüter.

Unterwegs auf der T-1215
Unterwegs auf der T-1215
Unterwegs auf der T-1215, die auf diesem Foto vollkommen irreführenderweise absolut harmlos aussieht
Unterwegs auf der T-1215, die auf diesem Foto vollkommen irreführenderweise absolut harmlos aussieht

Krywyj Rih erreichen wir in der Abenddämmerung. In einem bestens sortierten und landestypisch für unsere Verhältnisse ausgesprochen fair bepreisten Supermarkt nehmen wir so ziemlich alles mit, worauf wir Bock haben. Danach fahren wir, unterstützt von der Online-Navigation, weiter zu unserem Hotel, dem Raziotel. Es befindet sich außerhalb des Zentrums, in einer nicht besonders lebhaften Gegend. Macht nichts.

Wer Teilchen mit Mohnfüllung liebt kommt hier in der Ukraine definitiv flächendeckend auf seine Kosten, soviel ist mal sicher
Wer Teilchen mit Mohnfüllung liebt kommt hier in der Ukraine definitiv flächendeckend auf seine Kosten, soviel ist mal sicher

Inklusive des morgendlichen Buffets sind insgesamt wieder einmal unter 30,- Euro zu zahlen. Das Hotel ist übrigens in allen Belangen absolut empfehlenswert. Wir hätten uns auch irgendwo in einem Chinokkenladen jeder ne Polyester-Decke kaufen und im Auto pennen können aber irgendwie ist uns das su kompliziert. Und die Hotelpreise hierzulande sind dermaßen niedrig, dass man generell kaum knurren braucht. Wie auch immer, wir checken also ein. Fix werfen wir unser Gerümpel aufs Zimmer, mampfen eine Kleinigkeit und ziehen nochmal los. Nachdem wir zuletzt so hart gestresst auf der T-1215 unterwegs waren wollen wir die Birnen vorm Pennen frei kriegen und uns noch ein bischen die Beine vertreten. Gute Idee also los.

Nach wenigen Schritten werden wir von der lauten Musik einer einladend ausschauenden Gaststätte angezogen; ganz genau wie die sprichwörtlichen Motten vom Licht, das kann man ruhig so sagen. Die Gaststätte heißt "Orbita" (Pics) und innen drin ist mächtig was los. Live Musik, eine Menge herausgeputzte Leute und ab und zu Animationsprogramm. Wir checken kurz die Lage, wollen aufgrund der Annahme, dass es sich hier und jetzt um eine geschlossene Veranstaltung handelt gerade wieder gehen und werden dann aber von einem freundlich grüßenden Kellner hereingebeten und an einen bis dato freien Tisch mit zwei Bänken gesetzt.

Wir ordern zwei Halbe vom Fass und wissen auf Anhieb, dass das hier unter diesen Bedingungen, bei dieser Top-Atmosphäre ein langer Abend werden könnte.

Top-Stimmung und Ost-Party-Style in Vollendung in der Gaststätte "Orbita", Krywyj Rih
Top-Stimmung und Ost-Party-Style in Vollendung in der Gaststätte "Orbita", Krywyj Rih

Bei der Top-Stimmung um uns herum, bei unserer Top-Laune, bei dem Top-Fassbier und den Top-Preisen kann es nur ein Top-Abend werden und so kommt es dann auch.

Auch wenn die Schaumkronen schon versackt sind kann das ukrainische Bier (übrigens generell) eine Menge
Auch wenn die Schaumkronen schon versackt sind kann das ukrainische Bier (übrigens generell) eine Menge

Am Ende ziehen wir, wie wir morgen früh feststellen werden, eine Nuance zu hart durch aber was soll´s. Man lebt bekanntlich nur einmal und wenn sich völlig unerwarteterweise eine Gelegenheit auf solch ein Party-Stimmungs-Feuerwerk ergibt - ja, dann muss man einfach mal alle Fünfe gerade sein lassen, wie man so treffend zu sagen pflegt. Bei pro Nase fünf Getränken bleibt es heute jedenfalls nicht. Es folgt ein unvergesslicher, mega-geiler Abend, bei dem wir auch mit den Locals ins Gespräch kommen und eine Menge Spaß und Kurzweil haben.

Boah ey, ich habe ja schon einiges auf dem Kerbholz aber das war echt eine das ultimative Top-Prädikat "legendär" rechtfertigende Top-Nummer, Amigos!

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