Ukraine im Oktober 2018: Mietwagentour
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Tag 8: Schytomyr - Kiew Zhuljany

Das uns seit Trip-Beginn begleitende Top-Wetter wird uns almählich unheimlich, zieht die Mundwinkel aber dennoch jeden Morgen unweigerlich innerhalb von Sekundenbruchteilen nach oben. Auch das Frühstücksbuffet ist große Klasse. Welch schöner Start in den Tag. In den letzten dieses Trips.

Wer bei einem solchen Ausblick aus dem (Hotel-) Zimmerfenster nicht gute Laune bekommt, hat (mindestens) ein Problem
Wer bei einem solchen Ausblick aus dem (Hotel-) Zimmerfenster nicht gute Laune bekommt, hat (mindestens) ein Problem

Bis Kiew Zhuljany, wo wir den Mietwagen abzugeben und am Abend den Flug nach Hannover zu erwischen haben ist sind es weniger als zwei Stunden zu fahren. Die Hauptstraße ist autobahnähnlich ausgebaut und in einem Zustand, der sich mit "tip-top" bestens beschreiben lässt.

Aus diesem Grund trödeln wir wie gestern herum und stoppen überall, wo es uns landschaftlich verheißungsvoll erscheint. So zum Beispiel an einer idyllischen Stelle am Teteriw, wo wir ein bischen spazieren gehen und die Natur genießen.

Spaziergang am Teteriw
Spaziergang am Teteriw
Spaziergang am Teteriw
Spaziergang am Teteriw
Spaziergang am Teteriw
Spaziergang am Teteriw

Spaziergang am Teteriw, im wunderschönen Polesien
Unterwegs auf kleinen Straßen in der Nähe von Korostyschiw
Unterwegs auf kleinen Straßen in der Nähe von Korostyschiw (w), im historsichen Gebiet Polesien (w)

Kaum sind wir zurück auf der Hauptstraße, biegen wir auch schon wieder ab. Wir wollen uns die ehemals als Granitabbauhalde genutzte Gegend (Korostyshevsky Steinbruch) ansehen, die auf den Google-Fotos derbst pittoresk ausschaut und werden nicht enttäuscht.

Korostyshevsky Steinbruch (hier wurde einst Granit abgebaut und die dadurch entstandene Halde dann im Anschluss geflutet)
Korostyshevsky Steinbruch (hier wurde einst Granit abgebaut und die dadurch entstandene Halde dann im Anschluss geflutet)

Kurz vor den Toren der ukrainischen Hauptstadt sehen wir ein braunes (sprich auf eine Sehenswürdigkeit hinweisendes) Schild mit der Aufschrift "Radomysl Castle". So so, ein Schloss also. Kann man sich ja mal geben, also biegen wir von der Hauptstraße ab und brettern nach Radomysl aka Radomyschl. Eine halbe Stunde später erreichen wir das Schloss und sind tief enttäuscht angesichts des heftigst übertrieben renovierten / sanierten (wie auch immer, ich checke einfach nicht wo bei den Begrifflichkeiten der Unterschied liegt) disneylandartigen Gebäudes. Immerhin kann der aufgestaute Teteriw etwas für den Umweg entschädigen. Vermutlich ist es überflüssig zu erwähnen, aber ich mache es dennoch: auf eine Besichtigung des angeblichen Schlosses (w) verzichten wir selbstredend.

Teteriw-Stausee vor den Toren der 15.000-Einwohner-Stadt Radomyschl
Teteriw-Stausee vor den Toren der 15.000-Einwohner-Stadt Radomyschl

Blick über den Mietwagen hinweg auf das Schloss [sic] von Radomyschl

Vom sogenannten Schloss aus fahren wir dann ohne weitere Umwege zum Flughafen Zhuljany und geben den Mietwagen ab, natürlich nicht ohne dem Fiesta für seine treuen Dienste zu danken.

Es ist an der Zeit, Abschied von diesem treuen, temporären Wegbegleiter zu nehmen - Danke für deine wertvollen Dienste, Fiesta "AA 7360 OX"
Es ist an der Zeit, Abschied von diesem treuen, temporären Wegbegleiter zu nehmen - Danke für deine wertvollen Dienste, Fiesta "AA 7360 OX"

Bis zum Abflug sind noch gute vier Stunden zu überbrücken. In die Stadt hinein trauen wir uns beide nicht, da wir das Verkehrschaos zur Rush Hour kaum abschätzen können und hinsichtlich des Rückflugs keinerlei Risiko einzugehen gedenken. BA entscheidet sich dafür, es sich in einer ruhigen Ecke des Flughafens mit Buch im Schoß und Wlan auf dem Smartphone gemütlich zu machen und ich latsche einfach mal los, getreu der Devise "mal gucken, was passiert". Zudem sind noch zwei Obolon-Humpen aus dem Kofferraum wegzuballern, weshalb sich ein parkartiges Terrain für mich anböte. Wäre doch gelacht, wenn ich keinen einigermaßen geeigneten Asselplatz für die Überbrückung der Wartezeit auf den Heimflug fände.

Nach ungefähr eineinhalb Kilometern werde ich tatsächlich fündig und lasse mich auf einer recht lauschigen Bank im Vinnyts'ky Park nieder.

So schaut es vor meinen Füßen aus - der Herbst ist da, keine Frage (Kiew-Zhuljany, Oktober 2018)
So schaut es vor meinen Füßen aus - der Herbst ist da, keine Frage (Kiew-Zhuljany, Oktober 2018)
Herbstliche Stimmung im Vinnyts'ky Park, Kiew
Herbstliche Stimmung im Vinnyts'ky Park, Kiew
Aussicht von meiner Top-Asselbank im Vinnyts'ky Park, Kiew
Aussicht von meiner Top-Asselbank im Vinnyts'ky Park, Kiew
Herbst m Vinnyts'ky Park, Kiew
Herbst m Vinnyts'ky Park, Kiew

Bei spätsommerlich anmutendem Herbstwetter auf einer lauschigen Parkbank Kiews in der Sonne zu sitzen, Seiten zu füllen und den sich nun rasant seinem Ende zubewegenden Trip Revue passieren zu lassen lässt die Wartezeit auf den Rückflug rasch vergehen. Zack, schon ist es an der Zeit die Biege machen und zum Zhuljany-Airport zu dackeln, wo BA mich nach kurzer Info meinerseits bereits erwartet.

Kiew, in der Nähe des Flughafens Zhuljany (IEV)
Kiew, in der Nähe des Flughafens Zhuljany (IEV)
Kiew, ganz dicht in der Nähe des Flughafens Zhuljany (IEV)
Kiew, ganz dicht in der Nähe des Flughafens Zhuljany (IEV)
Kiew, Flughafen Zhuljany (IEV)
Kiew, Flughafen Zhuljany (IEV)

Vorm Passieren der Sicherheitskontrolle fordern uns die bemitleidenswerten, im Auftrag von Wizzair agierenden Gepäckgrößenkontrolleurinnen heraus und ziehen den Kürzeren. Im ersten Anlauf passen unsere kleinen Handgepäckstücke nicht in die Schablonen, so dass wir zu Extrazahlungen aufgefordert werden, denen wir jedoch nicht ansatzweise nachzukommen gedenken. Ganz im Gegenteil. Wir verschwinden kurz um die Ecke und stopfen unsere Jackentaschen voll. Zack, schon passen unsere Taschen in den Kontrollkasten und wir kommen ohe Extrazahlung weiter. Um eines klar zu stellen: auch ich kann die Leute, die die Handgepäckregelungen stets ignorieren und überstrapazieren nicht leiden aber in unserem Fall war der Versuch der beiden Mädels echt lächerlich.

Der Wizzair-Jet nach Hannover (HAJ) hebt pünktlich und mit BA und mir an Bord ab, sauber.

An Bord des Wizzair-Jets nach Hannover (HAJ)
An Bord des Wizzair-Jets nach Hannover (HAJ)

In Hannover gelandet sprinten BA und ich zur Bahnstation und haben Glück, wir erwischen die S5 Richtung Hameln in quasi letzter (na ja - vorletzter) Minute. BA heizt heute noch hoch in den Norden des meines Erachtens irreversibel im Auflösungsprozess befindlichen Deutschlands und ich mich in die Koje.

Fazit: Mega-geile Aktion, dieser Roadtrip. Freue mich schon aufs nächste Mal. Wie es aussieht wird es nach Georgien gehen. Beste Grüße an BA, an jeden einzelnen von euch anderen Lesern natürlich auch. Wofür? Für euer Interesse an diesem Trip-Report (aka "TR").

Mach(t)´s gut!