Zwei Tage in Wien - Hochsommer 2012 / Ende Juli 2012

Irgendwann im Februar des noch jungen Jahres 2012 tummelte ich mich mal wieder auf einem der einschlägig bekannten Buchungsportale und fand ein nicht ablehnbares Angebot für einen kurzen Abstecher in die meinerseits so verehrte österreichische Kapitale. Wien war nun schon zweimal Ziel eines Tagestrips meinerseits von Hannover aus, nun sollte auch endlich mal wieder eine Übernachtung drin sein. Das letzte Party-WE in Wien lag auch schon eine Weile zurück (November 2011) und so war ich schon wieder heiß auf die Stadt. Also buchte ich ohne großes Überlegen und hatte wieder einen Trip mehr auf Halde.

Tag1, Samstag:

Wer hätte gedacht, dass ich bei Antritt des Flugs auf gerade mal zwei und vier Wochen zurückliegende Aufenthalte in Wien blicken würde? Ich sicher nicht. Die Luft ist also zugegebenermaßen etwas raus aus der Aktion, angesichts der Häufung der Besuche in Wien. Egal, gebucht ist gebucht und bezahlt ist bezahlt. Außerdem habe ich ohnehin nichts besseres vor, also los. Samstag früh fliegt Air Berlin mich mit einer dreiviertelstündigen Verspätung nach Wien-Schwechat. Der Flughafen wird derzeit renoviert und ist eine große Baustelle, der Weg vom Ankunftsgate zur Bahnstation lang. Besorge mir die Öffi-Fahrkarten und staune über die Schlange vor dem CAT-Desk. Der altbekannte Billa im UG ist verschwunden. Statt dessen gibt es nun einen Spar "Gourmet" im Airport (gegenüber dem Touri-Info-Schalter; auf dem Weg zum Flughafenbahnhof nicht zu verfehlen), dessen Preise alles in allem überraschend fair sind.

Mit der S7 geht es zum Rennweg, wo ich in die S9 zum Südbahnhof (Ostbahn) umsteige. Auf dem Weg dorthin passiere ich den guten alten Kreisverkehr von Mannswörth, der bereits Schauplatz zahlreicher Asseleien war. Sehnsuchtsvoll schmachte ich den Brocken in der Mitte an, wohlwissend, dass ich am Sonntag vermutlich noch kurz vorbeischauen werde.

Der Südbahnhof ist eine einzige Bausstelle. Hier ensteht der neue Wiener Hauptbahnhof, wenn man dass so sagen darf. Das Hotel meines Vetrauens ist heute das Prinz Eugen. Auf dem Weg dorthin stolpere ich über das Schloss Belvedere.


Schloss Belvedere

Mein herrlich klimatisiertes Einzelzimmer ist bereits um 10.30h bezugsfertig und ich richte mich ein. Wifi kostet extra, heutzutage ein Witz aber okay, so sind nun mal die Regeln, an die auch ich mich halten muss.


Hotelzimmer (EZ) im Prinz Eugen

Blick aus dem Fenster des Hotelzimmers (EZ) im Prinz Eugen

Es fällt mir schwer, nach einer erfrischenden Dusche das kühle Zimmer zu verlassen und loszuziehen. Kein Wunder, zeigt das Thermometer doch bereits 36°C an. Außerdem war ich schon überall mehrfach. Was soll´s, ich latsche einfach mal los gen Zentrum, wo ich einen klassischen Sightseeing-Walk starte.

Vom Bahnhof Südtiroler Platz fährt heute keine U1. Okay, dann nicht. Latsche ich halt noch ein wenig weiter. Irgendwann steige ich in die erstbeste Straßenbahn, steige am Naschmarkt aus und erreiche wenig später den Karlsplatz.

Was nun folgt, ist klar: der Spaziergang entlang der nennenswertesten, bekanntesten Sehenswürdigkeiten Wiens. Detailinformationen und so kannst Du dir sicher problemlos in den Weiten des WWW von ernsthafteren, kompetenteren Quellen besorgen, das können andere besser und dafür bin ich auch nicht zuständig, das ist nicht mein Auftrag. Also gibt´s lediglich ein paar unkommentierte Impressionen.



Am frühen Nachmittag habe ich das Standardprogramm des normalen Wien-Besuchers heruntergespult. Anfangs recht lustlos und schwitzig-rott, dann zunehmend motivierter und final mit adäquater, angemessen guter Laune. Die sich auch nicht trübt, als ich mir am Opernplatz bei Spar Wasser der Römerquelle für die Fahrt mit der U4 ins heiß und innig geliebte Hütteldorf besorge und auf die zweifelhafte Namensgebung eines Maissnacks mit Paprikanote stoße.

Auch wenn der Karlsplatz eine, richtig geraten, Baustelle ist: die Geschäfte laufen weiter. Vor meinen Augen wird einer offenbar beschissen. Der Deal findet bei schließender U-Bahntür statt. Nach kritischem Kennerblick sinken die Mundwinkel des Konsumenten nach unten. Das bisschen undefinierbare Zeug im Zelluphan scheint nicht das zu sein, was er wollte. Es folgt ein unvergessliches Beschwerdetelefonat, an dem der Geprellte alle Mitpassagiere lautstark teilhaben lässt.

Am Schloss Schönbrunn rausche ich vorbei und betrete nach einem knapp zwanzigminütigen U-Bahn-Ritt Hütteldorfer Boden.

Wer die Berichte auf dieser Seite oder der Vorgänger- bzw. Ursprungsversion kennt und länger verfolgt hat, weiß wie sehr es mir in Hütteldorf gefällt. Nach einem Stadionbesuch und einer Visite im Fan-Shop der Rapid schlendere ich euphorisiert am Hotel An Der Wien vorbei zum Merkur, wo ich mit der Friends-Of-Karte wieder anständig Kohle spare und mich mit einem auch für den morgigen Sonntag ausreichenden Proviant versorge.

Das Revier ist übrigens allen Ortens klar und deutlich abgesteckt und markiert.

Mit langen Armen erreiche ich erschöpft den Wienfluss und dackel zu meinem Stammplatz, an dem ich mich einrichte und Wurzeln schlage. Füße ins Wasser und relaxen. Nach Herzenslust asseln! Seiten füllen! Die Uhr vom Arm nehmen, die Zeit vergessen. Einfach nur genießen, wieder da zu sein, wo ich mich pudelwohl fühle. Mehr geht nicht! Solche Momente rechtfertigen ganze vermeintlich sinnlose Trips und entschädigen für einiges. Alles super!

Nein, die drei Riesentafeln Rum-Kokos sind als Mitbringsel für zuhause gedacht und wurden nich an Ort und Stelle weggenagelt!
Nein, die drei Riesentafeln Rum-Kokos sind als Mitbringsel für zuhause gedacht und wurden, anders als das leckere "liebenswerte" Grieskirchner, nicht an Ort und Stelle weggenagelt!

Ein Gewitter liegt in der Luft und die niederbrechende Dunkelheit wird sich von mir selbst bei innigst vorgetragenen Wünschen nicht aufhalten lassen. Also fahre ich zurück zum Hotel Prinz Eugen am Wiedner Gürtel. Ich nehme die S-Bahn, die mich ohne Umsteigen dorthin bringt. Am Hütteldorfer Bahnhof entdecke ich, quasi als würdiges Finale eines letzten Endes doch noch rundum gelungenen Tags, unerwartet schöne Facetten.

Zurück im Hotel reise ich ins Internet und gegen Mitternacht ins Dreamland.

Hier geht´s weiter mit Tag2.

Ach und übrigens: Anmerkungen, Lob und von mir aus auch Besserwisserei und Kritik kannst Du mir via Mail senden (tomasz/at/touropean.de).