Lissabon und die Azoren (Sao Miguel), Januar 2016
Tag1 - Tag2 - Tag3 - Tag4 - Tag5 - Tag6

Tag4:

Der erste Gang, ich habe übrigens tief und fest geschlafen und bin entsprechend topfit, führt mich nicht aufs Klo sondern auf den Balkon. Von dem man übrigens eine tolle Aussicht gen Westen, Richtung Inselhauptstadt Ponta Delgada genießt. Darüber hinaus scheint heute wettertechnisch einiges drin zu sein.

Aussicht vom Balkon gen Westen, Richtung Inselhauptstadt Ponta Delgada
Aussicht vom Balkon gen Westen, Richtung Inselhauptstadt Ponta Delgada

Das Wetter erscheint mir aus dem Bauch heraus vielverprechend. Ran ans kleine aber absolut ausreichende Frühstücksbüffet und los, ich habe keine Zeit zu vergeuden, steht doch heute einiges auf dem Programm. An dieser Stelle eine Karte, auf der Du den heutigen Aktionsradius nachvollziehen kannst.

Als erstes steuere ich das Zentrum der Inselhauptstadt Ponta Delgada an. Als allererstes jedoch latsche ich ein paar Schritte, und zwar zum Miet-Clio.

Auf dem Weg (nur ein paar Schritte) vom Hotel Arcanjos zum gestern am Atlantik geparkten Miet-Clio
Auf dem Weg (nur ein paar Schritte) vom Hotel Arcanjos zum gestern am Atlantik geparkten Miet-Clio
Diesen Blick aus dem rechten vorderen Seitenfenster durfte ich gestern abend unter anderen Lichtverhältnissen genießen
Diesen Blick aus dem rechten vorderen Seitenfenster durfte ich gestern abend unter anderen Lichtverhältnissen genießen

Zack, schon geht die kurze Fahrt nach Ponta Delgada los.

Unterwegs gen Westen auf Sao Miguel
Unterwegs gen Westen auf Sao Miguel

Die Straße ähnelt einer Autobahn, der Ritt vom Hotel Arcanjo zum Flughafen wird kaum mehr als 20 Minuten dauern. Somit habe ich schon mal einen Anhaltspunkt dafür, auf wann ich mir für den nächsten Morgen den Wecker zu stellen habe.

In Ponta Delgada ist am Sonntagvormittag kaum etwas los. Ich parke den Wagen und schlendere durchs Zentrum.

Ponta Delgada, am Hafen
Ponta Delgada, am Hafen
Ponta Delgada, am Hafen
Ponta Delgada, am Hafen
Stadttor (wurde von einem anderen Ort, der einer Schnellstraße weichen musste, hierher versetzt) und die Igreja Matriz de Sao Sebastiao
Stadttor (wurde von einem anderen Ort, der einer Schnellstraße weichen musste, hierher versetzt) und die Igreja Matriz de Sao Sebastiao

Stadttor (wurde von einem anderen Ort, der einer Schnellstraße weichen musste, hierher versetzt, das muss man sich mal vorstellen... )
Rathaus von Ponta Delgada
Rathaus von Ponta Delgada

Igreja Matriz de Sao Sebastiao

Nächstes Ziel: das vergammelnde Hotel oberhalb des Sees von Sete Citades. Auf dem Weg dorthin komme ich am Airport von Sao Miguel mit dem Kürzel PDL vorbei.

Airport von Sao Miguel mit dem Kürzel PDL
Airport von Sao Miguel mit dem Kürzel PDL
Airport von Sao Miguel mit dem Kürzel PDL
Airport von Sao Miguel mit dem Kürzel PDL

Schließlich erreiche ich das kaum verfehlbare, vor sich hin gammelnde riesige Ex-Hotel und bin schwer begeistert. Der gesamte Komplex des ehemaligen Hotels Monte Palace (mega-informatives vid; pics) ist frei zugänglich, nichts ist zugemauert, abgesperrt oder niedergerissen. Und so steht einer ausgiebigen Inspektion abgesehen von hier und da Wege zu Sackgassen werdenden Pfützen nichts im Wege.

Hotel Monte Palace
Hotel Monte Palace
Hotel Monte Palace
Hotel Monte Palace

Boah, wieviel Kohle hier wohl versenkt worden ist?


Hotel Monte Palace

Hotel Monte Palace

Hotel Monte Palace

Hotel Monte Palace

Quasi gleich um die Ecke vom Hotel Monte Palace ist der wohl bekannteste Aussichtspunkt über die Seen von Sete Cidades. Ein wunderschöner Blick. Leider ist es dort nachvollziehbarerweise arg überlaufen.

Am wohl bekanntesten Aussichtspunkt über die Seen von Sete Cidades
Am wohl bekanntesten Aussichtspunkt über die Seen von Sete Cidades
Die Seen von Sete Cidades
Die Seen von Sete Cidades
Die Seen von Sete Cidades
Die Seen von Sete Cidades, Vista do Rei
Die Seen von Sete Cidades
Die Seen von Sete Cidades

Ich fahre noch ein wenig durch die Gegend um Sete Cidades, unter anderem zum enttäuschenden Lagao Canario. Anbei ein paar Landschaftsfotos der Gurkerei.


a
Eutropher Lagao Canario
Eutropher Lagao Canario
Ein weiterer Aussichtspunkt auf die Seen von und Sete Cidades
Ein weiterer Aussichtspunkt auf die Seen von und Sete Cidades (w)

Zeit für eine Rast am Seeufer.

Am Ufer des Lagao Azul, Sete Cidades
Am Ufer des Lagao Azul, Sete Cidades
Am Ufer des Lagao Azul, Sete Cidades
Am Ufer des Lagao Azul, Sete Cidades

Am Ufer des Lagao Azul, Sete Cidades

Locker eine halbe Stunde lasse ich die Seele baumeln. Ziehe mir die Landschaft, eine Billig-Cola, Azorenbananen und Brot mit Sardinen in Tomatensauce rein.
Nächstes Ziel ist die Badestelle im Atlantik. Auf dem Weg dorthin halte ich mal kurz im Ort Sete Cidades an. Recht schmucke Ortskirche, ansonsten abgesehen von den vielen durchziehenden Touristen totaler Hinterarschingstyle.

Hinterarschingstyle
Hinterarschingstyle
Sete Cidades, schmucke Ortskirche
Sete Cidades, schmucke Ortskirche

Serpentinenreiche, schmale Straßen führen mich zu den Termas da Ferraria. Die Landschaft ist liebreizend und kommt im Sonnenlicht selbstredend ganz anders daher als an den Tagen zuvor.

Bei dem Leuchtturm legte ich vorgestern eine kurze Bananen- Coke- Pause ein
Bei dem Leuchtturm legte ich vorgestern eine kurze Bananen- Coke- Pause ein
Die Wellen sind an dieser Stelle noch ansatzweise okay, wenige Meter weiter an der angepeilten Badestelle wird es leider anders ausschauen
Die Wellen sind an dieser Stelle noch ansatzweise okay, wenige Meter weiter an der angepeilten Badestelle wird es leider anders ausschauenTermas da Ferraria
Termas da Ferraria
Weg zu der angepeilten Badestelle
Weg zu der angepeilten Badestelle
Weg zu der angepeilten Badestelle
Weg zu der angepeilten Badestelle

Es ist zum Haareraufen. Besser nicht. Dennoch nagt es an mir, dass der Traum des Bads in den geothermisch erwärmten Fluten des an Ort und Stelle dermaßen offenen Atlantiks wetterbedingt ausfallen muss. Wie ich bereits vorgestern erwähnte, will ich Wellness und keinen Selbstmord. Die Wellen sind viel zu hoch. Und heftig. Ein Bad wäre halsbrecherisch. Darüber hinaus ist der Wasserstand offenbar um Längen höher als normalerweise. So ein Mist. Jeder weiß, was ich von Mist halte.

Und so setze ich mich in die Sonne. Windgeschützt zwischen zwei Felsbrocken. Beobachte das Schauspiel der gegen die Küste krachenden Wogen. Drifte geistig ab. Meditativer Zustand erreicht, fein.


Ein Bad wäre halsbrecherisch, wäre Harakiri

Kaum aus dem meditativen Geisteszustand in die rauhe Realität zurückgekehrt, ziehe ich Plan B aus der Tasche. Dieser ist nicht der schlechteste. Ich fahre stramm ostwärts und verlasse in Vila Franca Do Campo die autobahnähnliche Schnellstraße. Weshalb? Weil ich mich an eine unwahrscheinlich pittoreske, im Zuge der vorab in den Weiten des Internets getätigten Recherche entdeckte Kirche erinnere, die sich an einen Hang schmiegt und eine tolle Aussicht bietet. Die Beschilderung zur Kirche ist lausig. Dank der offline nutzbaren Navigations-App gelingt es mir dennoch, stress- und umwegarm zur Kapelle namens Nossa Senhora da Paz zu gelangen.

Blick von der Kapelle Nossa Senhora da Paz auf Vila Franca Do Campo
Blick von der Kapelle Nossa Senhora da Paz auf Vila Franca Do Campo

Die Kapelle namens Nossa Senhora da Paz weiß schwer zu begeistern. Für mich das bauliche Wahrzeichen der Insel, noch vor dem Hotel vorhin. Und das will was heißen. Darüber hinaus habe ich diesen wunderschönen Ort ganz für mich alleine.


Kapelle Nossa Senhora da Paz (w; Link)
Blick hinunter von der Kapelle namens Nossa Senhora da Paz
Blick hinunter von der Kapelle namens Nossa Senhora da Paz

Kapelle namens Nossa Senhora da Paz; weil sie so schön ist gleich noch ein (quasi doppeltes, egal!) Foto - auf dem Treppengang hinauf sind übrigens mittig die Stationen des Leidensweg Jesu dargestellt

Der Tag ist noch recht jung. Das Bad im Atlantik konnte nicht stattfinden. Weder heute noch vorgestern. Gestern entdeckte ich das umwerfend wohltuende Bad in Furnas für mich. Die Antwort auf die Frage, wie ich den Rest des Tages zu verbringen gedenke ist gegeben: im Poca da Dona Beija. Und auf dem Weg dorthin komme ich noch dazu, dem Lagao bei Furnas einen Besuch abzustatten. Nachfolgend ein paar Fotos vom Areal am Lagoa das Furnas (Link).

Der lokale, traditionelle Eintopf "Cozido das Furnas" wird in übrigens in den heißen Boden eingelassenen Töpfen zubereitet und kann in einigen Restaurants in Furnas verzehrt werden
Der lokale, traditionelle Eintopf "Cozido das Furnas" wird in übrigens in den heißen Boden eingelassenen Töpfen zubereitet und kann in einigen Restaurants in Furnas verzehrt werdenAm Ufer des Lagoa das Furnas
Am Ufer des Lagoa das Furnas
Furnas
Furnas

Das Bad ist schnell gefunden.

Wieder genieße ich den Aufenthalt, wieder ist es genauso laser, so mega-hyper-ober-fett-geil wie gestern. Und wieder verabschiede mich erst kurz vor Sonnenuntergang.

Furnas
Furnas

Auf dem Weg von Furnas nach zum Hotel Arcanjo biege ich einfach mal spontan eine kleine Straße nach rechts ab und lasse mich überraschen. Überrascht werde ich von einer an das gelobte Land Tschechien anmutenden Landschaft und einen tollen Wiesenplatz zum Beobachten des mich immer wieder in seinen Bann ziehenden Schauspiels des (gottlob lediglich vorübergehenden Sonnenuntergangs). Bei der Gelegenheit esse ich zu Abend und genieße in vollen Zügen.

CZ-Style!
CZ-Style!

Zurück im Hotel Arcanjo empfängt mich die freundliche junge Frau an der Rezeption mit der Information, dass ich mich nicht über das Tablett mit dem Frühstück auf dem Zimmer wundern soll. Wie geil ist das denn? Die haben mir tatsächlich ob der frühen Abreise ein Frühstück aufs Zimmer gestellt. Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie klasse ich dieses Hotel finde. Weniger klasse finde ich, dass ich den Smartphonewecke auf 4:35h stellen muss. Duschen, RTL gucken und die Sachen vorpacken lautet meine Devise. Gegen 23h penne ich endlich ein.

Weiter zu Tag5