Barajas - Malaga - Melilla
- Marokko, November 2015
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Tag2:
Ein Frühstück ist im ÜN-Preis ebenso wenig inkludiert wie der Shuttle zum Airport, der mir jüngst vom Clement geboten wurde. Also latsche ich los.
Ermita De La Soledad, Barajas
Nach dem Passieren der Ermita De La Soledad am Rand des für meinen Geschmack durchaus liebreizenden Vorstadtnests namens Barajas erreiche ich wenige Gehminuten später den Airport von Madrid. Sein Name? Wie das Vorstadtnest, richtig, Barajas.
Zu Fuß auf dem Weg
von Barajas zum Airport von Madrid
Alles wäre einfacher, würde mein Flug nach Malaga von einem der Hauptterminals gehen. Aber nein, Iberia will, dass ich mich zum Satellitenterminat T4 begebe. Keine große, als Neuling jedoch zeitlich schwer kalkulierbare Herausforderung. Am T2 steige ich in den kostenfreien Shuttlebus und lasse mich hinfahren. Der Ritt dauert ungefähr zehn Minuten.
MAD, Satellitenterminat T4
Vorsicht ist der Name der oftzitierten Mutter der Porzellankiste und demenstsprechend früh bin ich hinter der Sicherheitskontrolle und habe eine gähnend langweilige Stunde wegzuasseln, ehe mich der Iberia-Jet für knapp sechzig Tacken nach Malaga befördert.
Landeanflug auf den Flughafen
AGP (Malaga), miese Qualität, sorry...
Malaga (w). Kannte ich bislang lediglich als leckere Speiseeisvariante. Scherz beiseite, okay, ein bisschen mehr weiß und wusste ich schon über die Stadt. Zum Beispiel, dass es dort eine tolle Burg, schöne Strände und eine eindrucksvolle Kathedrale gibt. Langweilig wird mir jedenfalls während des nun vor mir liegenden Nachmittags definitiv nicht werden, soviel ist mal sicher.
Der Flug verläuft unspekatukär (so habe ich es gern) und wird größtenteils gekonnt verpennt. In Malaga gelandet geht´s erfreulich schnell. Der große Vorteil, wenn man so wie ich heute mal wieder ausschließlich mit Handgepäck (in Form der schon jetzt altgedienten Neuen Hüpferlitasche) unterwegs ist, ist dass man nach der Landung nicht aufs das Aufgabegepäck warten muss sondern quasi direkt loslatschen und den Airport verlassen kann. Mein Ziel ist der im Flughafengelände gelegene Bahnhof.
Im Flughafengebäude,
Malaga
Bahnhof unter dem Flughafengebäude,
Malaga
Es ist nicht schwer, sich am Flughafen von Malaga zurecht zu finden und so stehe ich schon wenige Minuten nach der Landung am Gleis des unterirdischen Bahnhofs. Flughäfen mit Bahn- und/oder Metro Anwendung liebe ich. Warum? Weil es die An-und Abreise zum beziehungsweise vom Flughafen einfach erheblich besser planbar macht. Eine besondere Rolle spielt hierbei die zeitliche Kalkulation. Bei Bussen weiß man nie, wie lange man braucht. Bei Taxis auch nicht, aber die sind mir ohnehin in fast allen Ländern zu teuer. Und zu Fuß lässt sich der Flughafen Transfer leider nur selten so wie beispielsweise in Palma de Mallorca durchziehen.
Wie auch immer, der Zug kommt pünktlich und bringt mich fix ins Zentrum von Malaga. Was steht als erstes auf dem Programm? Richtig, wenn möglich der Bezug des Hotelzimmers. Ich steige an der Estacion Maria Zambrano (map) aus und begebe mich direkt zum offen gesagt angesichts des heute zu erwartenden Programms unnötig gernermäßigen Hotel Silken Puerta Malaga. Ich nehme an dieser Stelle schonmal vorweg, dass der Tag recht lang werden wird und ich mir die recht kostspielige Bude (b) besser gespart hätte. Ein Hostal hätte es auch getan.
Hotel Silken Puerta Malaga
So soll es sein, so habe ich es gern. Das Hotelzimmer ist bereits bezugsfertig. Über die meiner Meinung nach für ein Viersternehotel im Herzen von Malaga sehr dürftigen fremdsprachlichen Kenntnisse des Personals an der Rezeption kann ich einfach nur den Kopf schütteln. Auch die Freundlichkeit hält sich in Grenzen. Was soll's, ich will hier schließlich keine neuen Freunde fürs Leben sondern lediglich eine erholsame Nacht in gediegenem Ambiente finden. Also rein in die Bude, Zimmercheck: sauber, geräumig, ansprechend eingerichtet, gratis WLAN gut nutzbar. Leider keine Badewanne. Ansonsten alles da. Auf jeden Fall eines der Hotelzimmer, in denen man sich gut aufhalten und erholen kann. Zu doof, dass ich wie gesagt nur wenige Stunden in diesem Raum verbringen werde doch dazu später mehr.
Als erstes leere ich die Neue Hüpferlitasche. Und anschließend optimiere ich den Inhalt eben jener und ziehe schon wieder los.
Direkt gegenüber vom Hotel Eingang befindet sich ein großer Supermarkt, wie praktisch. Schnell greife ich mir ein Mineralwasser und zwei Bananen und ziehe weiter Richtung Innen- bzw. Altstadt. Das Ganze wie so oft frei Schnauze und intuitiv.
Einkaufszentrum an der Estacion
Maria Zambrano, Malaga
Vor der Estacion Maria Zambrano,
Malaga (Artikel
über die Stadt): Blick Richtung Innen- bzw. Altstadt
Der Calle Cuarteles folge ich bis an dessen Ende und überquere den Rio Guadalmedina (w).
Rio Guadalmedina
An der Hauptstraße
Alameda Principal (map),
Malaga
Markthalle, Malaga
Vor der Markthalle stehen sich eine Menge Locals und Touristen gleichermaßen die Beine in den Bauch. Hier wird mittags bereits gebechert, Bier und Wein. Lame. Aber einen Blick in die Markthalle will ich werfen und so zwänge ich mich durch die Stehtrinker durch und gelange ins Innere. Die Stände machen almählich dicht, viel ist nicht mehr los. Kaufen will ich eh nichts also schlendere ich lediglich ein bischen durch die Gänge.
In der Markthalle, Malaga
Weiter geht´s, grob Richtung Kathedrale. Zunächst erreiche ich die Fußgeherzone Calle Marqués de Larios (map)
Fußgeherzone Calle
Marqués de Larios
Meine detaillierte Meinung zum Thema Globalisierung verschweige ich an dieser Stelle, geht kaum jemanden etwas an. Dass ich es schade und öde finde, dass sich die Geschäfte der Innenstädte immer massiver angleichen darf ich jedoch ruhigen Gewissens mitteilen. Aber mal ehrlich, die Shops sind doch inzwischen fast immer und überall die gleichen. Das kleinste Problem, freilich.
Erster Blick auf die Kathedrale
von Malaga, die sogenannte "Santa Iglesia Catedral Basílica de la
Encarnación"
Plaza de las Flores
Kathedrale von Malaga
254 Jahre wurde an der Kathedrale gewerkelt. Ursprünglich war sie mal eine Moschee. Auch innen drin gibt es eine Menge zu bestaunen. Und ich Banause zögere tatsächlich zunächst, reinzugehen. Der Eintrittsforderung wegen, die ich letzten Endes allerdings, wenn auch zähneknirschend, hinnehme. Die Kohle lohnt sich, Leute! Hier könnt ihr euch einen Überblick über das Bauwerk verschaffen (w).
Santa Iglesia Catedral Basílica
de la Encarnación (Kathedrale von Malaga)
Kathedrale von Malaga
Kathedrale von Malaga
Kathedrale von Malaga
Kathedrale von Malaga
Die Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación, die Kathedrale von Malaga hat es geschafft, mich regelrecht zu flashen. Mit dem jetztigen Wissen darüber, was den interessierten Besucher im Inneren erwartet, hätte ich sogar den doppelten Eintrittspreis gezahlt. Absoluter Hermann-Rieger-Gedächnis-Daumen senkrecht nach oben!
Weiter geht´s Richtung Festung. Als erstes jedoch erreiche ich die Alcazaba (w) von Malaga.
Zugang zur Alcazaba
sowie zum Römischen
Theater von Malaga
Vor dem Zugang ist ein kleines Kabuff in welchem sich ein touristischer Informationspunkt befindet. Die junge Frau da drin kann englisch und erklärt mir, dass es von hier aus ein weiter, steiler Weg zum Castillo de Gibralfaro ist. Wie es aussieht muss ich auf einen Besuch der Alcazaba verzichten. Kurz überlegen. Ja, ist besser, will oben auf dem Kastell nicht hetzen müssen. Und zum Sonnenuntergang will ich ja auch spätestens wieder am Meer, idealerweise an einem Strand zwecks Erhaschens eines abendlichen Bads im Mittelmeer, sein. Wie komme ich denn nun am schnellsten hoch zur Burg, frage ich. Antwort: "Mit dem Bus." Dieser fährt u.a. direkt vor dem Rathaus ab. Landesüblich günstige Tickets gibt´s beim Buslenker.
Rathaus von Malaga
In der Bushaltestelle befindet sich eine elektronische Anzeigetafel, der ich entnehme, dass die nächste 35 schon in neun Minuten eintreffen wird. Gutes Timing, die Taktung der Busse hinauf auf den Burgberg ist nämlich dünn. Leider verändert sich die Anzeige während der folgenden zehn Minuten nicht. Nach zehn Minuten steht hinter der 35 immer noch eine neun. Kacke. Spiele kurz mit dem verwerfllichen, dem Zeitdruck zuzuschreibenden Gedanken, die Dienste der Taxifahrerzunft in Anspruch zu nehmen. Plötzlich kommt Bewegung auf die Anzeigetafel. Nur noch acht Minuten. Innerhalb von einer Minute purzelt die Ziffer runter auf "1" und dann kommt sie auch endlich, die 35. Ich könnte sauer wegen der Verspätung sein. Stattdessen bin ich froh über die gesparte Taxi-Kohle und steige ein.
Mit dem Bus geht´s
hinauf zum Castillo de Gibralfaro, Malaga
Die EMT-Linie
35 fährt hoch zum Castillo de Gibralfaro und auch wieder runter...
Am Castillo de Gibralfaro (w) angekommen muss ich erneut mein Portemonnaie zücken, der Preis ist jedoch fair (weniger als drei Euro waren es, meine ich mich zu erinnern). Das Zahlsystem allerdings ist seltsam. Ich muss einen Automaten füttern, bekomme löblicherweise Wechselgeld sowie einen Zettel und gebe diesen dann durch die Luke einer Bude. Was ist daran so seltsam? Nun, wie wäre es denn, wenn man gleich bei der Luke bezahlt? Ob sich das Personal in der Vergangenheit gern mal an den Eintrittsgeldern bereichert hat? Egal, nicht meine Tasse Tee. Die nette Frau hinter der Luke händigt mir ungefragt einen Plan der Anlage aus und so bin ich bestens ausgerüstet für einen Rundgang.
Castillo de
Gibralfaro,
wow, was für eine Aussicht (auf den Norden Malagas)
Castillo de
Gibralfaro,
wow, was für eine Aussicht (auf den Norden Malagas)
Castillo de
Gibralfaro
Die Burganlage ist der Knaller, die Aussichten natürlich ebenfalls.
Castillo de
Gibralfaro
Blick vom
Castillo de Gibralfaro
auf die Stierkampfarena
und den Hafen, Malaga
Die Neue Hüpferlitasche
auf Tour; mittig eine weitere Sehenswürdigkeit: die Kathedrale von Malaga
Mit dem Bus geht es wieder runter vom Burgberg. An der Haltestelle "Avda. Príes (Cementerio Inglés)" (map) steige ich aus und gehe zur schon auf der Hinfahrt aus dem Bus heraus erspähten Quelle, die leider kein Wasser sprudeln lässt.
Schon auf der Hinfahrt aus
dem Bus heraus erspähte Quelle, die leider kein Wasser sprudeln lässt
In der Calle Gutenberg steuere ich den ebenfalls erspähten Mercadona an.
Mercadona (map)
Mercadona ist immer eine sichere Bank für mich. Produkte wie Preise wissen zu begeistern und so kaufe ich Speis und Trank für den Rest des Tages und das morgige Frühstück.
Stark? Starker Kater am nächsten
Tag oder wie? Oder hängt die Verwendung des Wortes "stark" mit
Veränderungen der Gravitationskraft der Erde zusammen? Egal, mit dem Geschmack
des Inhalts jedenfalls kaum, bezieht sich wohl auf den Alk-Gehalt (5,6%; die
Blechsuppe will ich nicht kosten müssen)...
Nach dem Einkauf haste ich an den Strand, genauer gesagt den Playa de la Malagueta (map+pics).
Playa de la Malagueta
Ein nettes Plätzchen zum Seitenfüllen, Sonnenuntergang genießen und Abendessen ist rasch gefunden. Außerdem gelingt es mir noch, meinen Astralkörper und natürlich auch Geist zu erfrischen. Das Wasser ist hier in Malaga selbst Mitte November noch absolut badetauglich. Erfrischend, aber badetauglich.
Playa de la Malagueta
Sonnenuntergang über
dem Hafen von Malaga, Blick vom Playa Malagueta aus gen Westen
Vom Malagueta-Strand ist es eine ganze Ecke zu latschen bis zum letzten Ziel des Tages, zu dem ich weit nach (vollends begeisterndem) Sonnenuntergang aufbreche.
An der "Muelle",
Malaga
Hätte Öffis nutzen sollen. So dauert es eine gute Stunde, ehe ich endlich im malerischen Parque del Mar im Jardín de la Abadía (map) ankomme.
Parque del Mar (Jardín
de la Abadía)
Eine gute Asselbank ist rasch gefunden und so fülle ich noch über eine Stunde lang den Style aufsaugend Seiten, ehe ich mich zurück ins Hotelzimmer begebe. Auf dem Weg dorthin komme ich an einer Wohngebiets-Kneipe vorbei, vor der viele Locals sitzen, mit Gläsern und Tapasschälchen vor den Nasen. Tapas. Hmm. Fassbier zu normalen spanischen Preisen. Auch "hmm". Ich pflanze mich. Eine weitere Stunde später stehe ich unter der Hotelzimmerdusche, falle müde ins Bett und ratze weg.
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