Mallorca-Trip 2010
Das Wochenende auf Malle im Dezember (hier geht´s zum Reisebericht) letzten Jahres war ein voller Erfolg. Ein relativ leerer Terminkalender sowie die Tatsache, dass sowohl der irische Sportsfreund Rainer als auch das Hotel Ayron Park nicht ablehnbare Angebote für mich bereit haben, führen zu meinem zweiten Besuch auf der Baleareninsel innerhalb von zwei Monaten.
Montag
Leider findet sich kein Reisepartner, so dass ich mich alleine zum Bremer Flughafen begebe und den Benz im bewährten Wohngebiet, diesmal allerdings an anderer Stelle, für lau parke.
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Wohngebiet am Bremer Flughafen - Parken für lau
Am Airport angekommen beschleicht mich ein schlechtes Gefühl. Fällt der Flug etwa aus? Sieht aus, als wäre ich der einzige, der heute nach Palma will. Besorgt frage ich eine Ryanairmitarbeiterin, ob der Flug gestrichen wurde. Nein, wurde er nicht. Aber er ist extrem mies ausgelastet, mit mir zusammen sind heute läppische 50 Paxe am Start. Check In und Boarding finden erneut überpünktlich statt und im Flieger habe ich quasi freie Platzwahl.
Freie Platzwahl!
FR von BRE nach PMI
In Palma lande ich zwanzig Minuten vor der planmäßigen Ankunft. Das bringt mir aber nichts, denn an der Bushaltestelle angekommen stelle ich fest, dass der Bus der Linie 21 nach Arenal noch eine Viertelstunde auf sich warten lassen wird. Die Option, per Pedes zum Hotel Ayron Park (Bewertungen) (Lage) zu gelangen scheidet der fortgeschrittenen Uhrzeit wegen aus, denn die Herberge meines Vertrauens befindet sich zwischen Ballermann Drei und Vier. Da wäre ich locker eine Stunde unterwegs und würde somit das im Übernachtungspreis enthaltene Abendbuffet verpassen. Zwangsläufig hebe ich mir das stylishe Überqueren der Autobahn Palma - Llucmajor und das Wiedersehen mit dem ins Herz geschlossenen Büdchen (Foto) für übermorgen, für meinen Rückweg auf. Der Busfahrer verlangt zwei Euro von mir und ich frage mich, weshalb ein Fahrschein vom Flughafen aus teurer ist als einer für ne Tour im Stadtgebiet. Trotzdem ein fairer, annehmbarer Preis, wie ich meine.
An der Haltestelle namens "Hotel Hispania" verlasse ich die 21 und erblicke sogleich das Hotel Ayron Park. Um Punkt 20 Uhr stehe ich an der Rezeption und bekomme vom sehr freundlichen Typen an der Rezeption meine Keycard ausgehändigt. Werfe nur rasch meine sieben Sachen aufs Bett und widme mich dem Buffet. Dieses ist vor allem eines: übersichtlich! Aber in Ordnung.
Nach dem Abendessen steuer ich den knapp 300 Meter entfernten, nicht zu verfehlenden (aus dem Hotel raus, rechts und die erste Straße wieder rechts, dann circa 200 Meter der Nase nach) großen Ableger der Supermarkt-Kette Mercadona an und freue mich über landestypische Preise. Lasse den Abend an der Platja de Palma und final vor der Flimmerkiste ausklingen.
Dienstag
Nach einem erfrischenden Bad äuge ich vorsichtig durch den Vorhang und bin hellauf begeistert: wolkenloser Himmel, kein Wind! Nichts wie ab auf den Balkon, Temperatur checken.
Hotelzimmer
321, Ayron Park
Blick vom Balkon des Zimmers 321 ins Landesinnere
Ergebnis der Messung: selbst im Schatten ist es bereits sehr angenehm. Shorts sind für heute angesagt! Bei dem genialen Wetter bin ich natürlich sofort megaheiß auf die geplante Tagestour mit dem Mietfahrrad. Doch zunächst gilt es, sich eine solide Grundlage für den Tag einzuverleiben. Ab ans morgendliche Buffet, welches zu begeistern weiß und seinen Zweck durchaus er- sowie meine Tasche mit Tagesproviant füllt. Brauche dabei kein schlechtes Gewissen zu haben (hätte ich sowieso nicht, aber egal), denn immerhin verzichte ich auf das Mittagessen. Habe VP gebucht, da die Komplettverpflegung genauso günstig war wie ÜF oder HP. Krass oder krass?
Und dann heißt es: Rucksack packen und keine weitere, kostbare Zeit vergeuden.
Tourproviant
Hotel Ayron Park, Mallorca
Schnellen Schrittes marschiere ich in freudiger Erwartung zu Sport Bequi, wo ich das im Voraus reservierte, qualitativ hochwertige und sich in einem technisch wie optisch perfekten Zustand befindliche Mietrad (Foto) in Empfang nehme. Fünfzehn Euro wechseln den Besitzer. Ich zeige den Pass, zücke die Kreditkarte und schon kann ich losradeln. Das Leih-Rennrad ist übrigens bezüglich der Rahmenhöhe meiner Größe entsprechend angepasst und wiegesagt einfach nur top!
Ebenso wie das Bike ist auch das Wetter einfach der Knaller. An der Playa de Palma muss ich kurz anhalten, um mein Glück überhaupt fassen zu können. Einen ganzen Tag zur freien Verfügung, bei Sonnenschein und 17°C, dazu ein Top-Rennrad unterm Dupa, mehr geht nicht!
Playa de Palma
Bei Bilderbuchwetter fahre ich nach Llucmajor (w) (Stadtspaziergang, ab Seite 12 auf deutscher Sprache, PDF), wo ich knapp 20 Kilometer und eine Dreiviertelstunde später ankomme.
Anfahrt auf Llucmajor - Im Hintergrund der Puig de Randa, auf den es später hinaufgehen soll
Llucmajor
Im Zentrum der ruhigen mallorquinischen Kleinstadt entdecke ich einen Spar-Markt. Einen offiziellen, nicht so einen wie die Fake-Teile, die an jeder Strassenecke in Arenal auf Trottelfang gehen. Ausgezeichnet, denn wenn es etwas gibt, was ich jetzt brauche, dann ist das Mineralwasser. Für 48,- Cent erwerbe ich eine 1,5 und eine lütte 0,5 Literbuddel. Fairer Preis!
Llucmajor, Marktplatz und Rathaus
Tomasz auf dem Marktplatz von Llucmajor
Die Mittagspause in Llucmajor ist schnell vorüber. Ich muss mich jetzt entscheiden. Nehme ich den Puig de Randa (alle für Radler relevanten Infos) in Angriff, quäle ich mich? Die Antwort gebe ich mir selbst und unerwartet schnell. Na klar fahre ich auf den 542 Meter hohen Berg, kein Zweifel. Kann allerdings bloß hoffen, dass die letzten Spinning-Einheiten ihre Wirkung entfalten werden. Habe Bergfahrten an und für sich zeitlebens gehasst. Mal sehen, wie es wird. Irgendwie werde ich es schon packen, notfalls schiebe ich. Auf zum kleinen Dorf Randa, nachdem der heilige Berg Mallorcas mit seinen drei Klöstern benannt ist.
Von Arenal ging es nahezu permanent aufwärts. Anstrengend geht es sofort nach der Abfahrt aus Llucmajor weiter, denn Randa liegt bereits 210 Meter über NN.
Randa, Mallorca
In Randa angekommen plätschert ein kleiner Bach lieblich vor sich hin und will mich dazu überreden, den Puig de Randa (Foto) den Berg Ramón Llulls (w) sein zu lassen und einfach hierzubleiben. Er hat keine Chance, denn der Ehrgeiz hat mich nun gepackt. So etwas kommt tatsächlich vor. Außerdem fährt sich das Rennrad dermaßen gut, dass ich keine Zweifel mehr daran habe, die Aktion bewerkstelligen zu können.
Unten, mittig, liegt Randa
Nach wenigen Minuten übler Steigung lege ich einen kurzen Fotostop ein, denn die sich mir bietende Aussicht auf Llucmajor muss einfach fotografisch festgehalten werden. Bin überrascht davon, wie fix und mühelos ich vorankomme. Spinning scheint echt was zu bringen, was die Kondition betrifft.
Blick vom Parkplatz beim Santuari de Gracia auf Llucmajor
Die folgenden Kilometer lasse ich, abwechselnd fluchend und singend, hinter mir. Die Steigung lässt final spürbar nach und so sind die letzten Meter überhaupt kein Problem mehr. Sieh an, ich habe es tatsächlich geschafft, den Sattel abgesehen vom Fotostop nicht ein einziges Mal zu verlassen.
Puig de Randa (w)
Panoramablick vom Puig de Randa - die hohen Berge am Horizont gehören Menorca
Panoramablick vom Puig de Randa - Playa de Palma - Palma de Mallorca selbst
Bolzplatz des Santuari de Nostra Senyora de Cura (w)
Der treu ergebene Begleiter meiner Tagestour auf Mallorca auf dem Puig de Randa
Das Kloster haut mich jetzt nicht so um, außerdem bin ich bekanntlich ein Feind des PSFs (PSF = Passanten-Stör-Faktor). Aus diesem Grunde suche ich mir ein stilles, lauschiges, ungestörtes und mit einem herrlichen Ausblick ausgestattetes Plätzchen zum Verweilen und Seitenfüllen ganz in der Nähe und werde rasch fündig. Die Aussicht ist einfach nur grandios!
Stilles, lauschiges, ungestörtes und mit einem herrlichen Ausblick ausgestattetes Plätzchen zum Verweilen und Seitenfüllen
Die Zeit rast
mir wie so oft, so auch heute, unbarmherzig davon und so muss ich den schönen
Asselplatz viel zu vorzeitig verlassen. Auf mich wartet nun eine mehr als rasante
Abfahrt.
Die Bremsbeläge laufen heiß.
Ich dagegen friere mir bei dem Fahrtwind minus körperlicher Anstrengung
den Arsch ab und wundere mich nicht mehr darüber, dass mir bei der Hinfahrt
Kosmonauten aka Radler mit Mütze, langen Klamotten und Handschuhen entgegenkamen.
Trotzdem: Weicheier!
Talwärts!
Randa, Gran Turismo-Style
Von Randa aus ist es nach Llucmajor mit dem Rad lediglich ein Katzensprung, es geht stetig bergab. Leider ist die Ausschilderung für Radler nicht die beste, weshalb ich einen Riesenumweg mache und etliche zusätzliche Kilometer abreissen muss, ehe ich das Mittelmeer wiedersehe.
Auf der Irrfahrt von Llucmajor nach Arenal
Kaum in Küstennähe (nach über 30 langweiligen, kraftraubendenden Kilometern) angekommen, halte ich Ausschau nach einem adäquaten Asselplatz am Meer. Muss jedoch etliche Sackgassen erkunden und Umwege in Kauf nehmen, ehe ich mich einer auch nur ansatzweise geeigneten Gegend nähere. Aber selbst hier finde ich keine dem Tagesstyle angemessene Gelegenheit. Ich erinnere mich an die vom Big Buzz empfohlene Gegend im Osten Arenals und lasse mich nicht weiter irrleiten.
Bergab nach Arenal
Steilküste im Osten der Playa de Palma
Im Osten der Playa de Palma - für meine Zwecke unbrauchbare Bucht
Blick von einer weiteren für meine Zwecke leider unbrauchbaren Bucht aus auf die Playa de Palma
Nach etlichem Sinnlos-Gegurke und überflüssigen Kilometern im steinharten Sattel finde ich den Ort für meine Abendstunden. Mit Blick über die vollständige Bucht von Palma und freier Sicht übers Meer nach Westen. Werde also Zeuge werden, wie die Sonne hinterm Horizont versinkt, fein.
Perfekter Asselplatz im Osten Arenals, Februar 2010
Blick vom perfekten Asselplatz auf die Playa de Palma
Schnell wird mir klar, wie so häufig ein ernstes Zeitproblem zu haben. Gern würde ich Sekunden in Minuten verwandeln. Ein Wunder geschieht, ich bekomme Zeit geschenkt. Ich habe die ganze Zeit lang nicht gerafft, dass die in meiner Digitalkamera eingestellte Uhr eine Stunde vor geht doch plötzlich fällt es mir beim Betrachten der bislang geschossenen Fotos auf. Meine Fresse, geil! Genau diese eine, sozusagen geschenkte, Stunde sorgt dafür, dass ich optimal in der Zeit liege und noch etliche Seiten füllen kann. Seinen Abschluss findet die tolle Session im beeindruckenden Sonnenuntergang, gegen 18:13h.
Mallorca: Sonnenuntergang über dem Mittelmeer
Und schon ist sie weg, die Sonne!
Die Sonne versinkt
im Meer und ich mache mich auf den Weg zurück zu Sport Bequi. Das Rennrad
muss leider zurück in seinen heimatlichen Stall, obgleich ich es sehr gern
nach Hannover entführen und nie wieder hergeben würde.
Knapp 80 Kilometer hat es mich über Mallorca getragen und ich muss gestehen,
dass ich ein Esel bin. Und zwar deshalb, weil ich anstelle eines guten Rennrads
ein relativ hochwertiges MTB mein Eigen nenne. Würde das MTB sofort gegen
ein Rennrad tauschen, soviel steht nach der heutigen Erfahrung fest. Das Rad
wandert also zurück zum Eigentümer und ich ungewohnt langsamen Tempos
zum Abendbuffet des Hotels.
Anschliessend telefoniere ich mit meiner besseren Hälfte, schultere dann aber nochmal meinen Rucksack und erobere einen Turm der Rettungsschwimmer. Von dort aus habe ich einen schönen Ausblick auf Strand und Meer und fülle nebenbei weitere Seiten, lasse den tollen Tag gebührend ausklingen. Besser hätte es heute echt nicht laufen können!
Nächtliche Playa de Palma, Höhe Balneario 4
Mittwoch
Morgens um neun frühstücke
ich bereits. Danach packe ich meinen Kram zusammen, gönne mir ein letztes
Bad und schmeiß die Glotze an. Im Vormittagsprogramm des ZDF begeistere
ich mich für Onkel
Jürgen (w),
den König von Mallorca, der bei Volle Kanne zu Gast ist und coole Sprüche
bringt.
Der Flieger zurück ins verschneite Bremen geht erst um viertel nach sieben,
habe also alle Zeit der Welt und will das Zimmer folgerichtig erst auf den letzten
Drücker räumen.
Gemäß Unterlagen soll die Zimmerfreigabe zwischen elf und zwölf
Uhr erfolgen. Bin also kaum überrascht, als um 11.45h das Reinigungspersonal
ungehalten an die Türe klopft und mich das Ende der interessanten Gerichtsverhandlung
von Barbara Salesch verpassen lässt. Der Check Out ist fix erledigt und
so stehe ich mittags am Ballermann Vier. Könnte mit dem Bus für 1,25
€ nach Can Pastilla riden, dort easy chillen und gegen 17 Uhr den Fußweg
zum Flughafen in Angriff nehmen. Aber nein, ich entscheide mich für die
Variante, den Weg bis zur Boeing komplett zu Fuß zurückzulegen. Habe
schließlich jede Menge Zeit, da ist Eile nicht angebracht. Ich latsche
also an der Promenade entlang und bin erstaunt darüber, dass diese schon
so arg von Rentnern und afrikanischen Straßenverkäufern gesäumt
ist. Welch Unterschied zum letzten Aufenthalt im Dezember (Bericht),
vor kaum zwei Monaten.
Dann erreiche ich den berühmten Ballermann 6, an dem Buzz und ich zuletzt so stylish geasselt haben.
Schilderung der zweiten Partynacht am Ballermann 6, Dezember 2009:
"Erst
gegen 22h schaffen wir es, unsere Ärsche hochzukriegen und fahren mit dem
Bus nach Arenal. Steigen auf der Höhe des Ballermann 6 aus und stellen
uns an den Balneario, wo wir noch einige stumme Zeugen in Form von leeren Hülsen
der vorangegangenen Nacht begrüßen und schnell auf Touren kommen.
Mist, wir haben eindeutig zu wenig Zeit. Und jedermann weiß: wir hassen
Mist! Um ein Uhr entern wir den Bierkönig und kommen aus dem Staunen kaum
heraus. Hier geht was! Kein Vergleich zu gestern! Auch wenn alle gestern ausgemachten
Gestalten auch heute wieder am Start sind. Die zehnköpfige Eseltruppe,
die Russengang, alle sind sie heute wieder da. Der Laden ist, zumindest im Erdgeschoss,
echt gut gefüllt. Und als Krönung tritt heute auch noch eine echte
Ballermann-Koryphäe, Helmut
aus Mallorca, bekannt aus dem Top-Kinofilm "Ballermann 6" (w)
live auf. Der Typ ist der Knaller! Das nenne ich mal Party, verdammt!
Kommen noch mit paar deutschen Mädels ins Gespräch, die perfekt spanisch
sprechen und hier paar Monate lang gearbeitet haben. Wir nutzen die Gunst der
Stunde und befragen sie nach dem Nachtleben in Palma. Gut dass wir da nicht
hingefahren sind. Angeblich, und das können wir uns gut vorstellen, zumal
an der Glaubhaftigkeit der Girls keinerlei Zweifel bestehen, hat man dort als
deutscher Touri nichts verloren und wird allerortens abgezockt, verarscht und
ist nicht gern gesehen. Verschiedenpreisige Getränkekarten und Eintrittsforderungen
seien lediglich die Spitze des Eisbergs. Man kann hier und da auch ganz gern
mal eins aufs Maul kriegen und bei den einheimischen Chicas sieht man zu 90%
eh keine Sonne. Interessante, nützliche Informationen!
Auch sonst sind wir in netter Gesellschaft und müssen bei Ladenschluss
aus dem Bierkönig rausgekehrt werden. Unterwegs leder ich mich nach dem
Wasserlassen in einer Hecke noch derbst ab, ansonsten haben wir einen abgesehen
vom leichten Regen netten Rückweg zum Roc Leo."
Wenig später inspiziere ich den Schauplatz meines Ablederns und den Bierkönig.
Bierkönig, El Arenal
Schwelge ein wenig in Erinnerungen und ziehe weiter zum Fontanellas Playa (Bewertungen), meiner Herberge beim ersten Besuch auf Malle im Herbst 1994.
Kirche in Arenal
Auf Höhe des Fontanellas angekommen begebe ich mich kurzentschlossen ans Wasser. Lasse mich nieder und genieße den Augenblick. Trotz dichter Wolkendecke gelingt es der Sonne hin und wieder, eine Lücke zu erspähen und mich durch diese hindurch zum Schwitzen zu bringen.
Playa de Palma
Ich kneippe ein wenig in den kühlen Fluten herum, kann mich aber nicht zu einem Ganzkörperbad durchringen.
Tomasz am Mittelmeer an der Platja de Palma, Höhe Fontanellas Playa, Februar 2010
Dennoch bleibe ich an Ort und Stelle, und zwar über eine Stunde lang. Kann es nicht begreifen, in wenigen Stunden bereits die Heimreise ins eisige Deutschland anzutreten, während ich hier ins Schwitzen komme und mich ärgere, nicht in kurzer Büx losgedackelt zu sein.
Logischerweise statte ich, wo ich schon mal hier bin, dem Roc Leo (Bewertungen) einen Besuch ab. Und finde es bedauerlich, dass mir der Big Buzz in diesen Stunden nicht Gesellschaft leisten kann. Könnten dann sowas wie ein Revival des glorreichen Sonntags im Dezember 2009 durchziehen. So bin ich auf mich allein gestellt. Okay, es gibt schlimmeres und im Grunde bin ich auch so echt gut drauf.
Tomasz in Can Pastilla, Wiedersehen mit dem Hotel Roc Leo
Nach dem Besuch beim Roc Leo gehe ich auf den Spuren des Dezembertrips ins Herz von Can Pastilla und beehre zuerst den Marktplatz, auf welchem ich bereits im Herbst des Jahres 1994 Seiten gefüllt habe, dann den Eroski Supermarkt und später, bereits auf der Suche nach einem adäquaten Asselplatz, die Cala Estancia.
Cala Estancia
Cala Estancia
Direkt an der Cala Estancia werde ich jedoch, meiner hohen Ansprüche an einen finalen Asselplatz wegen, nicht fündig. Auch die scharfkantigen Felsen, auf denen ich zuletzt mit Buzz, allerdings stehend, abgehangen habe, bieten mir keine annehmbare Lösung. Deshalb ziehe ich weiter, um wenige Gehminuten später fündig zu werden. Hinter der Landzunge entdecke ich einen spitzenmäßigen Verweilort mit Bick auf Palma.
Spitzenmäßiger Verweilort mit Bick auf Palma
Thumbs Up! Spitzenmäßiger Verweilort mit Bick auf Palma!
Blick auf Palma, halbrechts für Kenner zu erahnen: die Kathedrale La Seu
An Ort und Stelle bleiben mir gut zwei Stunden, ehe ich mich auf die Socken zum Büdchen machen muss. Will dort bekanntlich auch noch a weng asseln und genießen. Während des Aufenthalts an diesem sehr zu empfehlenden Verweilort wundere ich mich über die so zahlreich startenden und landenden AirBerlin-Maschinen. Dass PMI deren Hub ist, wusste ich bereits, aber dass der Verkehr so dicht ist und minütlich deren Jets vor meinen Augen herumschwirren, hätte ich nicht gedacht.
Die letzte halbe Stunde ist viel zu früh angebrochen und ich mache endlich mal das einzig richtige. Ich lege die Füße hoch, lasse alle Fünfe gerade sein und sauge den Style förmlich auf. Atme tief durch, entspanne mich und bin einfach nur locker drauf. So soll es sein!
Relax!
Die letzte halbe Stunde ist naturgemäß rasch an mir vorbeigezogen und schon heißt es für mich, Abschied zu nehmen von der schönen Baleareninsel Mallorca. Zu allem Überfluss hat es angefangen, zu regnen. So ein Mist. Jeder aufmerksame Leser weiß, dass ich Mist hasse. Schnellen Schrittes eile ich zum Büdchen und an den verfallenen Bauten des Wegs zum Flughafen vorbei.
Verfallenen(d)e Bauten auf dem Weg zum Flughafen PMI
Die Autobahn Palma - Llucmajor überquere ich der ansehnlichen Fußgängerbrücke sei Dank locker und nähere mich kurze Zeit später dem Loch im Maschendrahtzaun auf dem Weg zum Büdchen.
Autobahn Palma - Llucmajor, gen Osten fotografiert
Blick von der Fußgängerbrücke auf den Flughafen von Palma de Mallorca
Blick auf die Fußgängerbrücke beim Flughafen von Palma de Mallorca
Und dann entdecke ich es endlich: das Büdchen! Vor knapp zwei Monaten verliebten Buzz und ich uns in den megacoolen Unterschlupf direkt am Flughafen von Palma de Mallorca (PMI) und asselten eine Stunde ab. Heute habe ich ebenfalls eine Stunde zur Verfügung, ehe ich zum Gate latschen und mich vom Style loseisen werden muss.
Und dann entdecke ich es endlich: das Büdchen!
Im Büdchen richte ich mich sofort häuslich ein und lasse es mir gut gehen, feiere mich selbst gebührend ab.
Das Büdchen in voller Pracht!
Blick vom Büdchen auf die Fußgängerbrücke und die Autobahn Palma - Llucmajor
Tomasz füllt bis dato leere Seiten, im allseits beliebten Büdchen
Ich lasse es mir nicht nehmen, des Zeitdrucks wegen den Style an mir vorbeiziehen zu lassen und freue mich über das Jetzt und das Hier. Einfach ein unvergesslicher Moment. Im Büdchen.
Vom Büdchen zum Terminal sind es gut zwanzig Minuten auf Schusters Rappen. Das wusste ich bereits, bin also pünktlich an der Sicherheitskontrolle und auch am Gate.
PMI
Am Gate angekommen wundere ich mich kaum über die bereits geduldig in der Warteschlange stehenden Esel. Bei der minimalen Auslastung ist es doppelt sinnlos, sich den Sress anzutun.
Eselschlange kurz vorm Abflug nach BRE
An dieser Stelle gilt es zu erwähnen, dass Rainer bezüglich des Handgepäcks immer genauer wird. In Bremen wurde die Hüpferlitasche auf die Waage gestellt (9,6 Kg), hier in Palma wird sie in eine Schablone geprügelt. Was nicht passt, kostet extra. Und zwar richtig. Die nehmen die Handgepäcksregelung ernst, soviel ist mal sicher.
Tja, der Flieger hebt pünktlich ab und ist überpünktlich in Bremen. Ich habe keine Zeit zu verlieren, besuche den Laden des Shopbloggers und erreiche rechtzeitig den 23.47er IC nach Bonn.
Dort wird mich der Big Buzz um 4.14h abholen und gemeinsam mit mir in ein endgeiles Partywochenende durchstarten. Demnächst hier nachzulesen.