Januar-Trip (Nr. 1 des noch jungen Jahres 2018)
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Tag 5: Kispest - "Alaska" (Alacskai úti ltp. / Almáskert) - Rückflug nach Hannover (Wizzair macht´s möglich)

Am frühen Abend fliegt Wizzair mich nach Hannover. Bis dahin sind etliche Stunden zu überbrücken und so gehe ich es gemütlich (um nicht zu sagen: trödelnd) an. Erst nehme ich das Frühstücksbüffet in aller Ruhe mit (Teile des Büffets nehme ich wahrsten Sinne des Wortes "mit"... ) und dann latsche ich bis zur Straßenbahnendhaltestelle "Határ út". So ein kleiner Morgenspaziergang ist immer wieder schön.

Straßenbahnendhaltestelle "Határ út"
Straßenbahn-Endhaltestelle "Határ út"
Straßenbahn-Endhaltestelle "Határ út", alle paar Minuten fährt die 50 zum Beke Ter, von wo aus ich einen Abstecher nach( so wie Ulf, BH und ich es stets zu nennen pflegen) "Alaska" plane
Straßenbahn-Endhaltestelle "Határ út", alle paar Minuten fährt die 50 zum Beke Ter, von wo aus ich einen Abstecher nach (so wie Ulf, BH und ich es stets zu nennen pflegen) "Alaska" plane

Die Tramfahrt von der einen zur anderen Endhaltestelle dauert recht lange. Das jedoch macht mir heute rein gar nichts aus denn eines habe ich momentan (vermeintlich) im Überfluss: Zeit. Gemütlich ruckelt die Tram los und hält gefühlt alle paar Meter. Der Weg ist das Zeil und so schaue ich interessiert aus dem Fenster und lasse die Gegend an meinem Auge vorüberziehen. Unterwegs steige ich einfach mal aus und spaziere ein bischen durch die mitunter imposanten Plattenbauviertel Kispests.

Kispest
China-Kaufhaus in Kispest
Kispest, Kossuth Lajos Ter
Kispest, Kossuth Lajos (w; ein stets für die Unabhängigkeit Ungarns von Österreich kämpfender Jurist) Tér
Wunderbar authentische, stylishe Gegend, Kispest
Wunderbar authentische, stylishe Gegend, Kispest
Unterwegs in Kispest
Unterwegs in Kispest

Zwischenzeitlich zwingt mich die in alle Glieder gekrochene Kälte zu einem Gaststättenbesuch. In Kispest gibt es etliche stylishe Kaschemmen, die überwiegend entlang der Tramgleise und beim Kossuth Lajos Ter (Achtung, Verwechslungsgefahr: die Rede ist von jenem in der Kispester Platte und nicht von dem Platz im Zentrum Budapests) zu finden sind. Anbei eine Karte zwecks besserer Orientierung.

In einem der Lokale hänge ich eine gute Stunde lang seitenfüllend ab. Primär jedoch wärme ich mich auf. Den gesamten Tag im Freien zu verbringen wäre sicher keine gesunde Option gewesen und hätte eine Erkältung massiv provoziert. So ist es erträglich. Und kurz vor meinem dortigen Abgang rüste ich klamottentechnisch weiter auf, ziehe alle Register und mir alles, was gegen die Eiseskälte hilft, über. Wenig später setze ich als sozusagen menschgewordene (und nicht mehr besonders bewegliche) Zwiebel meinen Weg fort. Zunächst weiter zum Beke Ter, wohin mich die Straßenbahn der Linie 50 fährt.

Straßenbahngleise am östlichen Stadtrand (Buda-) Pests, auf dem Weg zum Beke Ter (von wo aus es mit dem Bus weiter nach "Alaska" geht)
Straßenbahngleise am südöstlichen Stadtrand (Buda-) Pests, auf dem Weg zum Beke Ter (von wo aus es mit dem Bus weiter nach "Alaska" geht)

Am Beke Ter angekommen muss es plötzlich ganz schnell gehen. Ich steige aus der Tram und sehe einen Bus der Linie 266 an der Ampel warten. Die 266 fährt genau dorthin, wo ich hin will also sprinte ich wie ein geölter Blitz los, mache dem Buslenker gegenüber eine flehende Geste gepaart mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck und freue mich anschließend. Und zwar darüber, dass der Busfahrer ein weiches Herz hat und mich noch fix reinspringen lässt. Wenig später, der Ritt dauert um die fünf-sechs-sieben Minuten, steige ich an der gegenüber der OMV-Tanke liegenden Bushaltestelle "Tölgy utca" am Rande "Alaskas" aus.

Besagte OMV-Tankstelle gegenüber der Bushaltestelle "Tölgy utca"
Besagte OMV-Tankstelle gegenüber der Bushaltestelle "Tölgy utca", die übrigens [von Relevanz wenn der einen Steinwurf entfernte normale Spar-S(z)upermarkt (eigenes Foto, aufgenommen im Oktober 2017) dicht hat] über einen relativ fair bepreisten Spar-Express-Markt verfügt

Den Spitznamen "Alaska" verdankt die Gegend an der Stadtgrenze Budapests zu Gyal übrigens nicht den heutigen Temperaturen sondern der hiesigen Alacskai Ut, nach der übrigens auch die Bushaltestelle gegenüber jener, an welcher ich gerade ausgestiegen bin, benannt ist. Hier in diesem beschaulichen, gutbürgerlichen und von vielen jungen Familien bewohnten Viertel befand sich einst das Hauptquartier von Ulf und EF und somit auch das der Kolobrzeg-Twins. Viele Jahre lang ging ich hier wiederkehrend ein und aus, wodurch die große Verbundenheit zu dieser Gegend meinerseits selbst rational begründet ist. Beim vorletzten Kurzbesuch im Sommer 2017 (letztmals war ich im Oktober 2017 hier) unternahm ich einen Spaziergang durch "Alaska" (Alacskai úti ltp. / Almáskert) und habe dabei auch ein paar Fotos gemacht, die ich an dieser Stelle keineswegs vorenthalten will.


Fotos vom Kurzbesuch in "Alaska" (Alacskai úti ltp. / Almáskert), Sommer 2017

Auf dem Weg zum ehemaligen Hauptquartier am Nyárfás sor
Auf dem Weg zum ehemaligen Hauptquartier am Nyárfás sor
Gefällige Wohnblöcke am Nyárfás sor
Gefällige Wohnblöcke am Nyárfás sor
Ehemaliges Hauptquartier am Nyárfás sor ("Alaska" (Alacskai úti ltp. / Almáskert))
Ehemaliges Hauptquartier am Nyárfás sor ("Alaska" (Alacskai úti ltp. / Almáskert))
Auch für die lieben kleinen ist im bezaubernden "Alaska" (Alacskai úti ltp. / Almáskert)) gesorgt
Alacska Úti játszótér - auch für die lieben kleinen ist im bezaubernden "Alaska" (Alacskai úti ltp. / Almáskert)) gesorgt
Da ist sie, die "berühmte" Bushaltestelle namens "Alackai Ut" - bis spät in den Abend blieb ich damals, im Sommer 2017
Da ist sie, die "berühmte" Bushaltestelle namens "Alacskai Ut" - bis spät in den Abend blieb ich damals, im Sommer 2017


Im in der OMV-Tankstelle befindlichen, wie schon erwähnt fair bepreisten Spar-Express erwerbe ich den letzten Rest an Tagesproviant und marschiere zum Stamm-Asselplatz im nahegelegenen Waldstück. Am Rande einer großen Freifläche, auf der sich ein stylisher, vergammelnder Bolzplatz befindet, setze ich mich auf die gleiche Bank wie zuletzt im Oktober 2017 und schlage Wurzeln.

Unterwegs im Waldstück bei "Alaska"
Unterwegs im Waldstück bei "Alaska"

Der Kälte zu trotzen erfordert ein hohes Maß an Eigenmotivation und Überwindung, gelingt aber letzten Endes vorzüglich. Der Platz an sich hat einfach zuviel Geschichte und Potenzial, als dass ich hier Trübsal blasen könnte. Und abgesehen davon werde ich bereits in ungefähr zwei Stunden Richtung Flughafen losmachen müssen, da habe ich gar keine Zeit großartig über die widrigen Wetterumstände zu fluchen. Ganz im Gegenteil: es gilt, die Zeit zu genießen. Was zugegebenermaßen bei spätsommerlicher Atmosphäre wie zuletzt im Oktober 2017 wesentlich leichter von der Hand ging. Was soll´s, irgendwie ist an der Weisheit "Asseln muss weh tun" auch eine Menge Wahrheit dran. Dennoch könnte es gern wärmer sein, klar. Nachstehend ein paar Fotos der letzten Asselei an Ort und Stelle, bei einladenderen Rahmenbedingungen.


Fotos der letzten Asselei an Ort und Stelle, bei einladenderen Rahmenbedingungen (Oktober 2017).

Trampelpfad zum Asselplatz
Trampelpfad zum Asselplatz
Blick von der angestammten Asselbank Richtung Bolzplatz
Blick von der angestammten Asselbank Richtung Bolzplatz
Lauschige, entschleunigende Gegend
Lauschige, entschleunigende Gegend
Meinerseits temporär besetzte Asselbank
Meinerseits temporär besetzte Asselbank
Auch grillen könnte man hier offensichtlich problemlos
Auch grillen könnte man hier offensichtlich problemlos
"Berühmte" Bushaltestelle namens "Alackai Ut"
"Berühmte" Bushaltestelle namens "Alacskai Ut"
Lasse ich einfach mal unkommentiert. Nee, doch nicht. Lobenswerte Kampagne!
Lobenswerte Kampagne!


Letzten Endes rast die Zeit natürlich wieder davon, war ja klar. Schon ist´s wieder an der Zeit, zur Bushaltestelle "Alacskai Ut" zu tapern. Potentielle Nachahmer dürfte interessesieren, dass man für den gesamten Weg von der Asselbank bis zum Terminal trotz der kurzen Entfernung aufgrund des Umstiegs beim Bahnhof "Ferihegy" sofern man wie ich gern auf Nummer sicher geht durchaus eine knappe Stunde einkalkulieren sollte.

Blick von der Stamm-Asselbank im Waldstück bei "Alaska" auf die große Freifläche samt Bolzplatz und Grillhütte
Blick von der Stamm-Asselbank im Waldstück bei "Alaska" auf die große Freifläche samt Bolzplatz und Grillhütte - schon ist es an der Zeit, ein leises "Adieu, bis zum nächsten Mal" zu wispern

Der Rest ist rasch erzählt. Mit dem Bus fahre ich in die Nähe des Bahnhofs "Ferihegy", überquere die Fußgeherbrücke dankbar nutzend die Gleise und nehme dann die nächstbeste von dort aus weiter zum Flughafen selbst fahrende 200E (Bus). Der Flug ist übrigens erfreulicherweise pünktlich und nahezu komplett ausgelastet. Den Flug verpenne ich mal wieder gekonnt. In Hannover gelandet fahre ich wenig später mit der S5 nach Hause, mache mich dort frisch, haue mich hin und knacke innerhalb weniger Minuten hundemüde weg.

Dir an dieser Stelle Danke fürs Interesse. Kontakt kannst du via Email mit mir aufnehmen.