Jeder weiß, dass ich großer Fan der nicht ablehnbaren, immer wieder aufpoppenden Reiseangebote bin, die mir die Gutscheine der einschlägigen Reiseportale immer wieder weihnachtsmannmäßig bescheren. Fast jeder weiß, dass ich nach inzwischen locker zwölf-dreizehn Besuchen auf Mallorca tierisch heiß darauf bin, endlich einmal die kleine Schwesterinsel im Nordosten unter die eigenen Füße zu nehmen. Wer meine bisherigen Trip-Reports besonders aufmerksam verfolgt hat weiß, dass ich sogar schon während zweitägigen Malle-Aufenthalten Möglichkeiten eines Besuchs auf Menorca (w) ausgelotet habe. Klar gibt es Fährverbindungen, beispielsweise von Alcudia nach Ciutadella oder von Palma nach Maó (w), aber die ließen sich bislang zeitlich nicht unterbringen und waren auch finanziell aus meiner Sicht fragwürdig.
Wie auch immer, heute ist es endlich soweit. Am frühen Abend erreiche ich den Hannoverschen Flughafen, wie üblich via S5, und sitze wenig später im Flieger aus dem TuiFly-Stall, der nach zweieinhalb Stunden leicht verspätet auf Menorca landet.
Gangway, HAJ: nur allzu gern
steige ich als letzter Passagier ein, zumindest wenn nicht wie bei Ryanair freie
Platzwahl angesagt ist
Der billig geschossene Mietwagen wird von Ownerscars, dem Platzhirsch auf Menorca, bereitgestellt und weiß zu begeistern: ein nigelnagelneuer Peugeot, sehr gut ausgestattet und lächerliche 500,- Km auf der Uhr. Die Anzeige des Bordcomputers stelle ich sofort auf "Verbrauch" und versuche von Beginn an, auf insgesamt maximal fünf Liter (Diesel) auf 100 zu kommen. Nicht ganz einfach, aber sicherlich machbar. Mal sehen, wo ich diesbezüglich final landen werde.
Auf dem Weg zum Mercadona
in Flughafennähe (Avda. Europa, 1 Pol. Ind. Maó, Menorca)
Das Hotel meines Vertrauens (im Verhältnis zu meinem Budget) befindet sich an der schroffen, verglichen mit der südlichen ursprünglicheren Nordküste, genauer gesagt in Son Parc. Schon die wenigen Km vom menorquinischen Flughafen zum Beach Club Appartmenthotel sorgen dafür, dass die ersten Pluspunkte auf der Liste namens Menorca landen.
Abwechslungsreich,
mediteran und dennoch grün. Und teils, völlig strange, wie in der
guten alten, lieblichen Holsteinischen Schweiz. Fühle mich quasi von Beginn
an heimisch und erfreue mich an jeder gesichteten schwarz-weiß gefleckten
Kuh, von denen es einige zu bestaunen gibt.
In Son Parc verwechsle ich im ersten Anlauf den Beach Club mit dem Sol Parc, stehe aber wenig später vor der richtigen Rezeption und bekomme den Schlüssel zu meinem Appartment mit Meerblick. Vor dem Zimmercheck muss ich wieder zur Rezeptionistin latschen und eine Kaution für die TV-Fernbedienung hinterlegen, was mich skeptisch stimmt. Finde ich irgendwie immer seltsam, so etwas. Egal, Zimmercheck: aureichend große Bude mit Flur, Aufenthaltsraum, Schlafzimmer, Balkon und kleiner Küchenzeile samt Kühl- und Gefrierschrank-Kombi. Alles sauber, TV mit zwei-drei deutschen Sendern, Balkon mit Blick auf eine schöne Sandstrand-Bucht und ein Vollbad.
So schaut es im Inneren
des Appartments 153 vom Son Parc Beach Club aus...
... und das
ist der Blick vom Balkon:
Wenn ich bedenke, wie mies die Mehrheit der Bewertungen auf den Standardportalen so ausgeschaut haben, bin ich richtig froh. Keine Ameisenstraßen, kein Schimmel und eine im großen und ganzen ordentliche Einrichtung. Sicher nicht das Röb-De-La-Pöb aber, besonders hinsichtlich des Preis-Leistungsverhältnisses, voll okay.
Alt werde ich heute nicht, stattdessen mache nur noch einen kurzen Spaziergang durch die Umgebung und reise anschließend, berieselt von TV-Müll, ins Dreamland. Und das ist auch gut so, denn besonders auf Reisen und Trips gilt für mich die lausige Binsenweisheit, nach welcher der berühmt-berüchtigte frühe Vogel den Wurm fängt, durchaus. Der sprichwörtliche Wurm ist in diesem Fall gleichzusetzen mit meinem erklärten Ziel des Trips, die Insel so allumfassend wie möglich kennenzulernen, zu erfahren und zu begreifen. Dank der frühen Nachtruhe sind die Voraussetzungen dafür meinerseits gegeben, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen.