Verlängertes Wochenende
im Mai 2017: "Verbotene" Stadt (Wünsdorf), Solna, Stockholm,
Norrviken und Rotebro
Tag
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3 - Tag 4 / 5
Tag 3:
Deutschsprachige TV-Sender halten die Buden im IBIS Styles wie gesagt nicht bereit. Nicht schlimm, da man sich ja auch Zeugs im Internet ansehen kann. Dafür bedarf es aber einer brauchbaren Internetverbindung. Und an eben jener mangelt es im derzeitigen Zimmer, weshalb ich vorm Frühstück an der Rezeption ankündige, einen Zimmerwechsel vornehmen zu wollen. Und sieh an, bereits nach kurzer Warterei ist ein Zimmer bezugsfertig.
:
Bezugsfertig?
Bezugsfertig?
Mir erscheint die wesentlich größere, über zwei Einzelbetten verfügende Bude allerdings alles andere als bezugsfertig. Und das teile ich an der Rezeption mit. Mehrfach lasse ich mir versichern, dass bei meiner abendlichen Rückkehr tatsächlich alles gerichtet sein wird. Ganz besonders wichtig ist mir, dass die Betten nicht nur gemacht sondern auch wirklich neu bezogen werden. Auch das lasse ich mir doppelt und dreifach versichern. Nicht, dass die Reinigungskraft aufs Zimmer bestellt wird, die dann mein Gepäck erblickt und verständlicherweise davon ausgeht, dass der Bewohner der Bude dergleiche geblieben ist. Um auf Nummer sicher zu gehen hinterlasse ich eine Markierung in den Betten und ziehe dann los. Auf dem Parkplatz liegen hier und dort Reste zerstörter Autoscheiben.
Die Karre wurde wohl über
Nacht auf dem Parkplatz hinterm Hotel geplündert
Hotelparkplätze dieser Art sind augenscheinlich nicht besonders sicher, dafür aber attraktive Ziele krummer Hunde. Die Gegend ums Hotel IBIS Styles herum ist ein Neubaugebiet. Seelenlos. Nicht mein Ding. Ich latsche zum Bahnhof Ulriksdal und habe keine Ahnung, wo ich jetzt überhaupt hinfahren will. An und für sich ist seit gestern nichts mehr offen, zumal ein Besuch in der Schärenwelt aus finanziellen Gründen gepaart mit der Tatsache, dass ich auf kurz oder lang sicher wieder in den südlichen Göteborger Schärengarten reisen werde, ausscheidet.
Die Gegend ums Hotel IBIS
Styles herum ist ein Neubaugebiet; unterwegs zum Vorstadtbahnhof von Ulriksdal
Im Zug sitzend entscheide ich mich spontan für einen erneuten Besuch auf der Stockholmer Halbinsel Djurgården. Am Hauptbahnhof steige ich aus dem Zug und stelle mich an die Bushaltestelle der Linie 69, die wenige Sekunden später eintrifft und mich bis zur Endstation "Blockhusudden" befördert. Von dort aus schlendere ich dann, immer am Wasser entlang, zur wohlbekannten Villa von Prinz Eugen. Eine netter, lauschiger Spaziergang bei bestem Wetter, der meine Mundwinkel rasch nach oben gleiten lässt. Einfach nur schön hier.
Djurgården: unterwegs
von "Blockhusudden" zur wohlbekannten Villa von Prinz Eugen, immer
am Wasser entlang
Djurgården: unterwegs
von "Blockhusudden" zur wohlbekannten Villa von Prinz Eugen, immer
am Wasser entlang
Djurgården: unterwegs
von "Blockhusudden" zur wohlbekannten Villa von Prinz Eugen (Waldemarsudde),
immer am Wasser entlang
Hier und dort setze ich mich und halte inne. Und beschließe, dem Skinnarviksberget noch einmal eine Chance dazu zu geben, mich als Asselplatz fürs große Tagesfinale zu begeistern. Auf dem Weg zur Endhaltestelle der wohlbekannten Tramlinie 7 komme ich an der einst zur Gewinnung von Leinöl genutzten Ölmühle von Waldemarsudde (w) vorbei, zu der Wikipedia u.a. folgendes zu berichten weiß: "Die Ölmühle von Waldemarsudde ist eine Windmühle im südlichen Djurgården in Stockholm. Die Mühle wurde 1784 von Baumeister Johann Diderick Lundholm errichtet. Auf einer Planke in der Türöffnung steht „Die. Erste. Mühle. In Schweden. Erbaut und gemacht von Baumeister J. D. Lundholm im Jahr 1784.“ Die Ölmühle von Waldemarsudde ist weltweit eine von fünf noch erhalten Öhlmülen ihrer Art und daher ein wichtiges Industriedenkmal."
Ölmühle, Waldemarsudde
Tulpenbeet bei der Villa
von Prinz Eugen
Waldemarsudde
Mit der Tram Nr.7 geht es zum Königsgarten. Dort wird dem Besucher auch heute wieder ein unterhaltsames Programm geboten. Auch ich schaue eine Weile einem Fußballspiel zu.
Für Unterhaltung ist
im Stockholmer Königsgarten mal wieder gesorgt
Dem Skinnarviksberget nähere ich mich heute via Metro. Die nächstegelegene Haltestelle erreiche ich, indem ich mich als erstes zum dem Königsgarten nächstgelegenen Metro-Stopp begebe. Die Rede ist vom U-Bahnhof "Östermalmstorg". Unterwegs schaue ich mir die Hedwig-Eleonora-Kirche an.
Hedwig-Eleonora-Kirche
(w)
Rund um die Haltestelle Östermalmstorg gibt es übrigens mehrere auch sonntags geöffnete Supermärkte. z.T. sogar bis um 23 Uhr (Hemköp Östermalm). In einem davon werde ich trotz der Tatsache, dass ich zick-zack- bzw. hin-und-her Geiere kacke finde, nachher übrigens meinen restlichen Tagesproviant erwerben doch dazu später mehr. Erst geht es hinunter zur Metro.
Metrostation Östermalmstorg,
kurzes Warten auf die U-Bahn Richtung Zinkensdamm
Und weiter zur Haltestelle Zinkensdamm.
Haltestelle Zinkensdamm
Den Aussichtshügel Skinnarviksberget erreiche ich von hier aus in wenigen Minuten zu Fuß.
Wohngebiet beim Skinnarviksberget
Angekommen auf dem Skinnarviksberget,
Stockholm
Auf dem Skinnarviksberget ist für meinen Geschmack viel zu viel los. Den Gedanken daran, hier gegebenfalls den Triptag ausklingen zu lassen verwerfe ich unmittelbar nach meinem Eintreffen wieder. Was soll´s, muss ich halt später wieder zurück zur traumhaft schönen Asselbank bei Prinz Eugens Villa (Waldemarsudde) eiern. Es gibt schlimmeres. Und wo ich schonmal da bin bleibe ich auch eine Weile hier, denn es hat natürlich seinen berechtigten Grund, dass hier soviele Leute abhängen. Die Aussicht über Stockholm ist ebenso gut wie das Wetter und so schlage auch ich locker eine halbe Stunde lang Wurzeln, ehe ich mich wieder auf dem gleichen Weg, den ich von Waldemarsudde aus hierher genommen habe, eben dorthin zurückkehre.
Auf dem Skinnarviksberget,
Stockholm
Im zuvor erwähnten, gut sortierten und ansprechend bepreisten Hemköp Östermalm erwerbe ich meinen Proviant und erreiche wenig später den gestern bereits in die Schublade mit der Aufschrift "top" gepackten Asselplatz. Kaum habe ich den Jutebeutel im kühlen Nass versenkt, wird die beste Sitzgelegenheit von allen frei, die ich mir sofort unter den Nagel reiße. Läuft.
Alles einfach nur geil:
wieder einer dieser Momente, für die sich all der Aufwand lohnt
Heute bleibe ich noch etwas länger als gestern, da ich mittlerweise weiß, wie der Hase, in diesem Fall der Rücktransport zum Hotel, reibungslos und effizient zu laufen hat. Buch raus, geistige Momentaufnahmen und Gedankengänge rein und die schöne, überraschend einsame Umgebung genießen lautet nun meine einzige Tätigkeit, die ich dankbar und hochqualifiziert verrichte.
Blick auf eine der wohl
besten Top-Asselbänke Stockholms, Waldemarsudde (Djurgården)
Blick gen Westen, Abendstimmung an der Waldemarsudde (Djurgården)
Blick auf den Sonnenuntergang
von einer der wohl besten Top-Asselbänke Stockholms aus, Waldemarsudde
(Djurgården)
Die öffentlichen Verkehrsmittel transportieren mich innerhalb einer knappen Stunde zurück zum Hotel. Vorm Einschlafen überlege ich, wie ich die Zeit bis zum späten morgigen Heimflug einigermaßen angenehm und kurzweilig gestalten könnte. Keine einfache Mission.