- Andalusien-Kurztrip
(Sevilla - Camas - Cordoba - Sevilla), Januar 2022
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Tag
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3/4
Tag 3: Cordoba - Sevilla
Nach dem heutigen, aufgrund des öden gestrigen Vorprogramms ungewöhnlich frischen (von der Verfassung her) und zeitigen (von der Uhrzeit her) Erwachens bleibt noch genug Zeit für eine ausgiebige Dusche und TV-Glotzerei. Warum es (anscheinend nicht nur) mir so vorkommt, dass die Iberer sich grundsätzlich, in welcher Emotion auch immer, anbrüllen, gilt es eventuell mal näher zu untersuchen und entlockt mir beim Betrachten des spanischen Frühstücksfernsehens immer wieder mal einen Lacher. Zack, schon ist es an der Zeit, aus diesem für mich und meine Belange ideal gelegenen Hotel auszuchecken und zum Bahnhof zu dackeln.
Soho Boutique Hotel Cordoba
- empfehlenswert und für meine Belange ideal gelegen
Auf alte Dampf-Loks fahre ich, weshalb auch immer, schon seit Jahren ab. Genau gegenüber vom Hotel "Soho Boutique" steht eine solche.
Alte Dampf-Lok genau gegenüber
vom Hotel "Soho Boutique"; ob man dieses "Baby" wohl auf
"88 Sachen bringen" könnte bzw. konnte?
Der Grund für
die alte Dampf-Lok genau gegenüber vom Hotel "Soho Boutique"
ist rasch entdeckt: hier befand sich einst der Bahnhof
Früh des Morgens unterwegs
in Cordoba
Eine Stunde nach Abfahrt des Zuges in Cordoba erreiche ich Sevilla. Inwzischen kenne ich mich hier aus. Ich stelle mich an die Bushaltestelle der Linie, die mich an den Stadtrand zum gebuchten Hotel bringen wird.
Sevilla Santa Justa, Hauptbahnhof
der andalusischen Metropole
Parada Nummer 726: die
Bushaltestelle der Linea Norte aka "LN", die mich an den Stadtrand
zum geuchten Hotel bringen wird
1,4 Tacken sind ein absolut fairer Preis für den nun folgenden halbstündigen
Busritt, keine Frage
Unterwegs an Bord der Linea Norte aka "LN"
Treuer Begleiter, gemeinsam mit mir unterwegs an Bord der Linea Norte aka
"LN" - Sevilla im Januar 2022
A propos "Neue Hüpferlitasche": an alle, die diese Web-Präsenz und meine TRs noch nicht so lange kennen an dieser Stelle mal eine Namenserklärung. Der Zusatz "Neu" bedeutet lediglich, dass dies die verglichen mit der Ur-"Metalli-Fuckin´cka"-Hüpferlitasche (Pic der Ur-Tasche, aufgenommen 2009 in good old Harlow, der sogenannten "Grauen Perle" des Essex) neuere ist.
Wirklich "neu" ist die "Neue Hüpferlitasche" wie nun auch der Laie weiß absolut nicht - sie hat inzwischen auch schon wieder locker zwölf Jahre und etliche Trips auf dem Buckel.
Endstation der Linea Norte aka "LN"
Wohnblöcke bei der Endstation der Linea Norte aka "LN"; Sevilla
im Januar 2022
Von der Bushaltestelle aus sind es zehn Gehminuten bis zum Hotel Hilton Garden Inn, in dem ich heute reserviert habe. Das Preis-Leistungsverhältnis sowie die gute Lage für den morgigen Rückflug nach Budapest waren maßgeblich ausschlaggebend dafür, dass ich heute derart gediegen nächtigen werde.
Typisches seelenloses Wohngebiet
am nordöstlichen Stadtrand von Sevilla, zu Fuß unterwegs zum Hotel
Hilton Garden Inn
Hotel Hilton Garden Inn,
Sevilla
Im Hotel Hilton Garden Inn am Stadtrand von Sevilla checke ich ein und freue mich darüber, vorzeitig ins Zimmer zu kommen. Das Zimmer weiß vollends zu überzeugen, hier werde ich es bestens aushalten, keine Frage.
Meine ansprechende Bude
im Hotel Hilton Garden Inn (Sevilla)
Nachdem ich die Neue Hüpferlitasche optimiert habe gönne ich mir ein Bad und mache erstaunlich zeitnah wieder los.
Unterwegs am Stadtrand
von Sevilla, im Nordosten der andalusischen Metropole
Vorgestern habe ich auf dem Weg nach Camas aus dem Vorortzug heraus ein mich massiv anziehendes Monument, das den Namen "Nacimiento de Un Hombre Nuevo" trägt, entdeckt. Zu dem fahre ich nun hin. Ein kurzer Busritt und zack, schon wenig später latsche ich hin zum Kolumbus gewidmeten Denkmal im Park von San Jerónimo, der zur EXPO 1992 erschaffen wurde. Immer wieder irre, wie rasch all die Jahre vergehen, nicht bloß rückblickend.
Unterwegs am Stadtrand von Sevilla
Einige Bauzäune verleiden mir den kürzesten Weg zum Ziel, dem Denkmal. Da allerdings aktuell keinerlei Arbeiter am Werkeln (gottlob nicht am "Merkeln") sind schreibe ich den Flatterbändern und provisorischen Zäunen lediglich Empfehlungscharakter zu und erreiche das brachial-rustikal-kollossale Kolumbus-Denkmal schon nach wenigen Gehminuten. Mächtig beeindruckend das Teil, egal wie man über die "Entdeckung und Eroberung" Amerikas auch denken mag.
Kolumbus gewidmetes Denkmal
am nordöstlichen Stadtrand von Sevilla, das
den Namen "Nacimiento de Un Hombre Nuevo" trägt
Kolumbus gewidmetes Denkmal
"Nacimiento de Un Hombre Nuevo" (w)
am nordöstlichen Stadtrand von Sevilla
Der PSF hält sich in Grenzen, eine schattige Bank zum Abhängen, Seitenfüllen und Denkmal (übrigens Geschenk der Stadt Moskau an Sevilla) anschauen ist rasch gefunden und schon schalte ich in den totalen Entspannungsmodus. Ich lasse es mir gut gehen, alles ist komplett locker und entspannt. Zeit spielt absolut keine Rolle heute. Ein schöner Trip-Höhepunkt, den ich hier mal wieder einsammle und der mich schon in wieder in meinem zweifellos fragwürdigen Treiben bestätigt. Für Augenblicke wie diesen mache ich solche Aktionen nämlich. Zwar längst nicht mehr so häufig und ausufernd wie einst und auf einem wertfrei formuliert anderem Level, doch finden sie tatsächlich noch immer statt.
Der Trend geht übrigens tendenziell langsam, aber sicher wieder in Richtung "oldschool" beziehungsweise "back to the roots". Mal schauen, wie es sich weiterentwickelt.
Schattige Asselbank beim Kolumbus gewidmeten Denkmal, Sevilla
Irgendwann ist die Luft raus aus der Asselei beim Kolumbus-Denkmal-Ei (w) und so latsche ich gemächlich zurück zur Bushaltestelle.
Bushaltestelle, von der ich in wenigen Minuten zum beim Hotel gelegenen Mercadona
chauffiert werde
Bei Mercadona stelle ich mir ein üppiges Speis- und Trankpaket zusammen. Mit der freundlichen Kassiererin komme ich nach einem kommunikativen Missverständnis aufgrund der Leere im Supermarkt ins Gespräch, wir treffen uns in der französischen Sprache und tauschen uns kurz aus. Ich mag Spanier und auch die Spanierinnen, keine Frage. Die Kassiererin ist eine besonders sympathische Vertreterin ihrer Zunft und Nation und der Small Talk zaubert uns beiden ein breites Lächeln ins Gesicht.
Zack, da kommt der nächste Kunde und packt seine Sachen aufs Band. Adios, au revoir, bye. Unterwegs zum klimatisierten Hotelzimmer entdecke ich dann tatsächlich noch überraschenderweise einen einladenden, verwaisten, nutzlosen und ziemlich endzeitmäßig erscheindenden Asselpark.
Blick auf den einladenden, verwaisten, nutzlosen und verwaist erscheindenden
Asselpark, der mir final noch einen wirklich stylishen Tagesausklang getreu
der ehrenwerten (eigenen) Devise "draußen geht vor" ermöglicht
An eben jenem einfach so vorbeizulatschen bringe ich nicht übers Herz, kurzum: ich pflanze mich und schlage nochmal eine Weile Wurzeln. Orte wie diese entsprechen nunmal meinem eigenwilligen Geschmack. Kann ich mir selbst kaum erklären, ist aber so.
Sevilla, auf dem Weg zurück zum für heute Nacht gebuchten Hilton
Garden Inn
Zurück auf dem Zimmer ziehe ich mir landestypische Kost nebst Internet-Müll rein und schlafe recht früh. Morgen geht es schon wieder heim.
Tag 4: Sevilla - Budapest
Den Weg vom Hotel zum Flughafen lege ich mit einem hier in Sevilla verfügbaren Uber zurück. Dort angekommen gammle ich eine Weile lang Leute anguckend herum und freue mich, als das Boarding beginnt.
Flughafen Sevilla, nun gilt es erstmal etwas Zeit gammelnd und Leute anguckend
wegzuscheppern, Amigos - zu dem Typen mit Maske neben mir sage ich mal wieder
besser nichts
Zack, schon geht es in den Ryanair-Jet nach Budapest.
Flughafen Sevilla
Der zeitintensive Flug wird bei bestem Wetter stattfinden und ich freu mich drauf, und zwar ganz besonders weil ich mir zum übrigens allerersten Mal überhaupt einen zusatzentgeltpflichtigen Wunschsitzplatz im Flieger gesichert habe. Letzte Reihe hinten links in Flugrichtung (und somit mit Blick auf dien Küstenverlauf), mehr geht nicht. Das war mir die Extra-Kohle wert, zumal ich die Dreiherreihe letzten Endes sogar komplett für mich alleine habe (auch dies hatte ich erwartet beziehungsweise mir zumindest erhofft).
Mega-Blick aufs Ebrodelta
(w)
Während des gesamten Flugs, nun ja fast, habe ich beste Sicht aus dem Fenster des Ryanair-Jets. Ich klebe an der Scheibe und genieße. Die Zeit vergeht schnell und ich merke mal wieder, weshalb ich (unter anderem) fliegen so geil finde. Dieser Flug samt seiner sich mir bietenden Ansichten der kompletten Küstenlinie von Andalusien bis Istrien und bis kurz nach Überfliegen des Balatons aka Plattensees ist im Grunde genommen unbezahlbar.
Blick über die Lagune und auf Venezia; Sehnsucht plagt mich, ist mein
letzter Besuch ebenda doch nun auch schon wieder ein Vierteljahr her (eigenes
Foto vom ultimativen Top-Asselplatz,
aufgenommen im Herbst 2021)
Mittig im Plattensee platziert: die absolut sehenswerte Tihany-Halbinsel (w)
Alles einfach nur geil, welch grandioser Paukenschlag zum Trip-Ausklang. Und dann kommt auch noch BH zum Flughafen und holt mich ab, das nenne ich mal eine absolut tolle Rückreise. Gelungener Trip wieder einmal. Dir, werter Leser dieser Zeilen, vielen Dank fürs Interesse an meinen Erlebnissen und gegebenenfalls bis demnächst mal wieder.
Bis neulich und mach(t)´s gut,
Tomasz aka Carsten (im Juni 2022)
PS: Ja, solange hat es gedauert bis dieser TR endlich unter Dach und Fach war und hochgeladen werden konnte - es gibt noch so viel mehr in der "TR-Pipeline", was es sicher nicht zur Veröffentlichung schaffen wird aber falls es etwas neues zu lesen gibt und Du im Falle eines neuen meinerseits veröffentlichten TRs informiert werden möchtest, dann kannst Du mir gern eine entsprechende Email senden.