Spanien-Trip (Ende 2017)
Tag 1/2 - Tag 3 - Tag 4/5

Tag 4: Bilbao

Früh am Morgen latsche ich als erstes zum ZOB von Santander.

ZOB von Santander

Das Ticket ist mit knapp unter 7,- € preiswert und freie Plätze gibt es im Bus aus dem Stall von ALSA genug.

Freie Plätze gibt es im Bus aus dem Stall von ALSA genug

Pünktlich auf die Minute geht die anderthalbstündige Busfahrt los. Die malerische sich mir beim Blick aus dem Busfenster heraus bietende baskische Landschaft macht den Weg kurzweilig und quasi zum Ziel, um eine abgedroschene und dennoch weise Redewendung zu benutzen. Das, was ich von diesem Landstrich sehe schreit regelrecht nach einem richtigen Urlaub, idealerweise mit der passenden Reisebegleitung (BH). Diese Region bietet landschaftlich alles was mein Herz begehrt bzw. was unsere Herzen begehren.

Angekommen am "Termibus" genannten ZOB von Bilbao, an dem es derzeit baustellenbedingt leicht unübersichtlich zugeht

ZOB (Termibus) von Bilbao, an dem es derzeit baustellenbedingt leicht unübersichtlich zugeht

Aufrgund des Umstandes, morgen früh erneut alles andere als ausgeschlafen weiterreisen zu müssen und heute nicht allzu lange mit der schweren Neuen Hüpferlitasche auf dem eh strapazierten Rücken herumlatschen zu "müssen" habe ich mich für die Pension Mames entschieden. Diese liegt quasi direkt gegenüber des Stadions des ehrenwerten wie traditionsreichen baskischen Fussballclubs Athletic Bilbao (w). Was schreibt Wikipedia so zum Verein mit eindeutig britischen Wurzeln? Unter anderem das hier:

"Athletic Club, auch bekannt als Athletic Bilbao, ist ein Fußballverein aus dem Baskenland in Spanien, der in der Primera División spielt. Seit der Ligagründung der Primera División 1928 ist der Verein ununterbrochen erstklassig und gewann die Meisterschaft achtmal. In der „ewigen Tabelle“ liegt Athletic auf dem vierten Platz und ist neben Real Madrid und dem FC Barcelona die einzige Mannschaft, die nie absteigen musste. Der spanische Pokal (Copa del Rey) wurde 24-mal gewonnen; erst 2009 wurde diese Bestmarke vom FC Barcelona übertroffen. Der Beiname der Spieler in Spanien „Los Leones“ (die Löwen) leitet sich vom Namenspatron des Stadions „San Mamés“, dem Heiligen Mamas, ab. Mamas war ein Christ, den die Römer den Löwen zum Fressen vorgeworfen hatten. Die Löwen fraßen Mamas jedoch nicht und ließen ihn unversehrt, weshalb er später heiliggesprochen wurde. Das San Mamés wurde neben einer Kirche erbaut und wird darum auch die „Kathedrale des Fußballs“ genannt.

Athletic Bilbao steht für die Politik, nur Spieler einzusetzen, die entweder aus den baskischen Provinzen Bizkaia, Gipuzkoa, Álava und Navarra (alle Spanien), Labourd, Soule und Nieder-Navarra (alle Frankreich) stammen oder in der Jugend eines Fußballklubs aus diesen Provinzen ausgebildet wurden. Bilbaos Spieler legen eine große Loyalität zu dem Verein an den Tag und verbringen teilweise ihre gesamte Karriere im rot-weißen Trikot (Rojiblancos)."

Besonders der letzte Absatz, wie schon erwähnt aus Wikipedia zitiert, rührt das Herz eines nostalgischen Fussballromantikers und -traditionalisten natürlich sehr, seufz.

Bilbao

Estadio de San Mamés (w)

Meine Bude befindet sich wie gesagt einen sprichwörtlichen Katzensprung vom Stadion entfernt. Das Zimmer ist bereits bezugsfertig, so liebe ich es. Zudem geht es zum Innenhof raus, auch das begrüße ich denn mir liegt sehr an einem ruhigen Schlaf. So verschieben sich Präferenzen, im Laufe der Jahre. Früher war es mir wichtiger, eine gute Aussicht vom Zimmer aus genießen zu können und heutzutage will ich einfach nur so ungestört wie möglich pennen.

Das Zimmer ist schwach ausreichend, jedenfalls wenn ich das gebotene in Relation zum gezahlten Übernachtungspreis (40,- €) setze. Und das für ein schnödes, leicht abgerocktes EZ, versteht sich. Gegebenfalls war der Umstand, dass heute die Berliner Hertha im Rahmen eines Europapokalspiels zu Gast ist, für einen höheren als normalen Preis verantwortlich, wer weiß.

Bude in der Pension Mames (beim Stadion), die auf diesem Foto lauschiger ausschaut als sie ist

Kurz haue ich mich auf die knarrende Koje, zische eine mich senkrecht nach vorn bringende Coke und plane die Stadterkundung mithilfe eines mir seitens des netten Rezeptionisten ausgehändigten Gratis-Stadtplans. Was weiß ich eigentlich über Bilbao, außer dass es die Hauptstadt des Baskenlands ist? Kaum etwas. Und was schreibt Wikipedia im zugehörigen Artikel (w)? Unter anderem das hier: "Bilbao (bask. auch Bilbo ist die Hauptstadt der Provinz Bizkaia (spanisch: Vizcaya) und größte Stadt der Autonomen Gemeinschaft Baskenland in Spanien. Weiter ist sie die wichtigste Industrie- und Hafenstadt des Baskenlands und hat zuzüglich des Umlands fast 900.000 Einwohner. Mit 345.122 Einwohnern im Stadtgebiet ist Bilbao eine der zehn größten Städte Spaniens." An dieser Stelle nehme ich vorweg, dass ich im Laufe meiner Stadterkundung zu keinem Zeitpunkt das Gefühl habe, hier in einer Großstadt durch die Gegend zu tapern. Bilbao wirkt sehr provinziell (durchaus angenehm) auf mich.

Kurze (Planungs- ) Pause

Der weitere Tagesverlauf ist rasch geplant. Schon ziehe ich los und staune darüber, wie mild es gerade hier in Bilbao ist.

Bilbao im November 2017: Hertha BSC ist da!

Monument, der Kreuzigung Jesu gewidmet, Bilbao

Hafenanlagen derart weit weg vom Atlantik hätte ich kaum erwaret, Bilbao (Baskenland)

Bilbaos Flusspromenade kann sich zweifellos sehen lassen

Bilbaos Flusspromenade kann sich zweifellos sehen lassen

Bilbao, beim Guggenheim Museun

Bilbao

Bilbao; ist das ekelhafte Teil Kunst [vermutlich temporär vor Ort (w)] oder kann es "weg"?

Bilboko Udala (das Rathaus von Bilbao)

Plaza Biribila, Bilbao

Leicht spaciges Touristeninformationszentrum an der Plaza Biribila, Bilbao

Abando Indalecio Prieto (Hauptbahnhof? Fakt ist, dass ich es tierisch cool fände baskisch perfekt zu beherrschen - seltsam anmutende Sprache, keine Frage)

In der Altstadt von Bilbao, die Kathedrale von Bilbao (Bilboko Donejakue Katedrala)

Baskisches Museum, glaube ich jedenfalls (war nicht drin da draußen bekanntlich stets vor geht, oder so... )

Iglesia de San Nicolás, Bilbao

Mich zieht es nun auf den ungefähr 250m hohen Hausberg bzw. Hügel von Bilbao (der Artxanda), von dem sich vermutlich Top-Aussichten über die Stadt bieten und auf den eine Standseilbahn ("Funicular de Artxanda") führt.

Plaza de Funicular: Talstation der Standseilbahn "Funicular de Artxanda" auf den Hausberg bzw. -hügel von Bilbao

Bergstation der Standseilbahn (auf dem Artxanda)

Auf dem Artxanda angekommen verlasse ich die Standseilbahn und schaue mich auf der Aussichtsplattform nach einer Top-Asselbank mit möglichst niedrigem PSF suchend um. Die Aussicht ist schonmal Weltklasse.

Blick vom Artxanda über Bilbao

Blick vom Artxanda über Bilbao

Der PSF (2-3) ist erstaunlich gering angesichts der sich bietenden Aussicht vom Artxanda über Bilbao, dem frühlingshaft bis sommerlich anmutendem Wetter und der Tatsache, dass dieser touristische Hot-Spot in jedem Reiseführer (egal ob gedruckt oder online) löbliche Erwähnung findet. Und so ist es ein leichtes Unterfangen, eine ideal ausgerichtete und allen Anforderungen meinerseits entsprechende Asselbank zu finden und stundenlang in Beschlag zu nehmen. Auf dieser sitze ich mir dann meinen Arsch platt, mit dem Bohumin-Tb auf dem Schoß und einem Kuli in der Hand. Geil, einfach nur geil. Mal wieder.

Tagesausklang, Blick vom Artxanda über Bilbao

Ja, so macht das Asseln großen Spaß. So bereitet es Vergnügen, so soll es idealerweise sein. Prinzipiell überflüssig es zu erwähnen aber die Minuten vergehen natürlich wieder einmal wie Sekunden, klarer Fall.

Abendliches Bilbao, betrachtet vom Hausberg bzw. -hügel, dem Artxanda

Zack, schon ist es wieder an der Zeit zu gehen. Mit der Standseilbahn geht es runter in die Stadt.

Funicular de Artxanda

Die Partie zwsichen Hertha BSC und dem ortsansässigen Club mit der so nostalgisch-sympathischen Tradition ist längst angepfiffen und auf den Straßen kaum etwas los. Da ich dem m.E. pervers mutierten, hyperkommerzialisierten Profi-Fusball mittlerweile weitestgehend abgeschworen habe ziehe ich mir das Spiel weder im Stadion (Karten wären noch zu haben gewesen) noch in einer der vielen Bars rein. Es interessiert mich einfach nicht (mehr).

Gerade fndet das Spiel Athletic Bilbao vs Hertha BSC statt und ich bin alles andere als mittendrin...

Ich kehre unvermittelt in die Bude zurück und packe schonmal die Sachen. Morgen geht´s es zeitig weiter. Wohin? Nach Hause.

Tag 5: Heimreise via BCN nach HAJ

Früh, sehr früh am Morgen werde ich unsanft aus dem Reich der Träume in die Realität befördert. Bereits um kurz vor sechs fährt der Bus vom ZOB (Termibus Bilbao) zum Flughafen. Der nüchterne Magen macht weniger Probleme als der Gedanke daran, nun noch ein recht nerviges Rückreiseprogramm vor der Brust zu haben. In Barcelona El Prat gelandet werde ich zwischen Landung des Jets aus Bilbao und dem Weiterflug nach Hannover (beide Segmente übrigens mit Vueling) fast drei Stunden zu überbrücken haben, so ein Kack aber auch. Was soll´s, es lässt sich nicht ändern und so denke ich wie es sich in vorherigen ähnlich gelagerten Situationen bewährt hat, und zwar von Schritt zu Schritt, sozusagen etappenweise. Und klopfe mir nach jedem erledigten Schritt imaginär selbst auf die Schulter, mir selbst zusätzlich ein leises wie aufmunterndes "Bingo!" zuraunend.

Der frühmorgendliche Bizkaibus 3247 zum Flughafen von Bilbao steht bereit, sauber

Am Flughafen Bilbao (w) angekommen staune ich nicht schlecht über die vielen mich optisch flashenden Herthaner. Dass die Leute der für mich relevanten Fan-Szenen derart stylish "representen" würden hätte ich nie und nimmer erwartet. Hut ab. Imposanter Anblick, an dem ich mich auch während des Flugs nach Barcelona und meiner Aufenthaltszeit am dortigen Flughafen noch begeistern werden kann, da mich viele von denen zumindest bis zum Drehkreuz "BCN" begleiten (teils gar bis nach Hannover). A propos "Flug", der erste der beiden heute anstehenden Flüge läuft rundum wie erhofft, nämlich komplett nach Plan. Anbei eine Karte.

In BCN gelandet stehe ich vor der Herausforderung, nun fast drei Stunden Wartezeit bis zum Weiterflug wegscheppern zu müssen. Drei Stunden sind an einem Flughafen wie Barcelona besonders deshalb eine harte Mission, weil es sich aufgrund der Lage, der Größe und der Intensität der und des Andrangs an den Sicherheitskontrollen wegen nicht lohnt, das Terminal zu verlassen. An einem Flughafen wie z.B. jenem in Hannover sähe es freilich anders aus. So gesehen hätte ich nun lieber fünf oder sechs Stunden zu überbrücken. Dann würde ich dem Terminal den Rücken zuwenden und eine gepflegte wie geschätzte Zwischen-Asselei in einem dem Flughafen nahegelegenen und wohlbekannten Wohngebiet einlegen können. Die Rede ist von der Gegend, die sich bei der Metrostation "Les Moreres" befindet und die mir letztes Mal, ganz besonders im Park am Flussufer (Llobregat) bestens gemundet hat. Auch der Automaten-Hamburger war dermaßen (pervers) lecker, dass ich gern nach "Les Moreres" wiederkehren würde.

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Les Moreres	Les Moreres, Park am Fluss (Llobregat)

Die Fotos stammen übrigens vom Trip, der sich zu Beginn des sich nun langsam aber sicher seinem Ende nähernden Jahres 2017 ereignet hat.

Fragwürdige Bezugsquelle für Imbissnahrung

Nachdem es ein-zwei Minuten gedauert hat spuckt der Automat tatsächlich einen (geschmacklich jedenfalls) Top-Mikrowellen-Burger aus

"Kunst" in der Nähe der Metrostation "Les Moreres"

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Träumen ist erlaubt aber in der Realität verdaddel ich die Zeit, indem ich alles wie in Zeitlupe angehe. Und final tatsächlich eine Top-Futterstelle in Gestalt eines normalbepreisten (!) Mc Donnalds entdecke, bei dem der Hamburger (nennen wir den Fraß mal so) nur einen schmalen Euro meines Budgets in Anspruch nimmt und bei dem es sogar einen Außenbereich gibt. Dort genieße ich dann, den einen oder anderen Hamburger mampfend, mediterane Sonnenstrahlen und überbrücke die Zeit. Gekonnt, worauf ich stolz bin.

Das zweite heutige Flugsegment läuft wie das erste, d.h. in allen Belangen rund.

Den Flug verpenne ich und schon setzt der Jet auf der Landebahn des Flughafens von Hannover auf. Sanft, versteht sich.

Zurück in Hannover

Das nenne ich mal Timing - kaum habe ich einen Fahrschein für den Zwei-Tarifzonen-Ritt zum Hauptbahnhof gezogen und im RE Platz genommen ertönt bereits das die Abfahrt ankündigende von den Türen des seelenlos-modernen Triebwagen ausgehende "Piepen" und die Fahrt geht los. Zeit für ein Fazit. Ein kurzes jedenfalls: Spanien ist mein Lieblingsurlaubsland, da lege ich mich nun fest. Spanien geht immer!

Der Kreis schließt sich - na ja, nicht ganz (zu Beginn musste ich schließlich die Dienste eines Taxlers in Anspruch nehmen... )

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