Venedig-Trip, Februar 2011
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Tag1
Welch ein Luxus, diesmal nicht am Bremer Flughafen übernachten zu müssen. Am frühen Vormittag bringt mich Rainer zu einem unschlagbaren Preis und naturgemäß überpünktlich nach Treviso. Beim Verlassen der Boeing registriere ich sofort dass um Längen angenehmere Klima als vor anderthalb Stunden in Bremen und freue mich auf den bevorstehenden Trip. Was heißt hier bevorstehend: ich stecke mitten drin!
Aeroporto di Treviso
Wie üblich stürzen sich die Frischlinge auf den erstbesten Ticketautomaten um eine Mitfahrberechtigung für einen der zahlreichen Busse nach Venedig käuflich zu erwerben. Es bilden sich stets Schlangen. Esel. Und zwar deshalb, weil man sich doch wohl denken kann, dass der Fahrkartendispenser im Ankunftsbereich beim Gepäckband nicht die einzige entsprechende Erwerbsmöglichkeit am Flughafen von Treviso sein wird.
Ich entscheide mich für einen Ritt mit dem Bus des Privatunternehmens Barzi, dem ich seitdem es mich im vorangegangenen November morgens um sieben Uhr in Mestre buchstäblich in Stich gelassen hat an und für sich meine Freundschaft gekündigt hatte. Was soll´s, bin ja nicht nachtragend und das damals zuversichtlicherweise Returnticket nicht mehr gültig. Fünf Euro wechseln den Besitzer und schon geht die halbstündige Fahrt nach Venedig los.
In Venedig angekommen bleibt mir nichts anderes übrig, als zähneknirschend 23,-Euro für ein 36h-Ticket der Öffis inklusive Vaporetti zu löhnen. Finde den Preis recht unverschämt, aber was soll ich machen? Blackriden in Venedig ist alles andere als easy-going, mate! Und zwar deshalb, weil an Bord jedes einzelnen Schiffes abgesehen vom Kapitän locker zwei drei andere, ebenfalls die ACTV-Kluft tragende Leute mitfahren. Und an fast jeder Station steigen weitere Mitglieder des ACTV-Clubs aus oder zu. Wie soll man unter diesen Umständen vermeintliche Fahrkartenkontrolleure rechtzeitig erkennen? Mission impossible!
ACTV-Tickets werden hier für Wucherpreise an den Mann -äh- Touristen gebracht
Mit dem ACTV-Ticket in der Tasche fahre ich auf dem Vaporetto den Canal Grand bis zur Rialtobrücke hinunter und erfreue mich am Augenblick. Venedig. Immer wieder ein für mich niemals endender, unwirklicher Traum.
Unterwegs auf dem Canal Grand, Venedig
Ponte di Rialto, Venezia
Ponte di Rialto, Venezia
Blick von der Ponte di Rialto, Venezia, auf den Canal Grand, an der Stelle, an der ich vor nicht allzu langer Zeit gemeinsam mit Nitusz in meinen 30. hineingefeiert habe
Von der Rialtobrücke aus flaniere ich gemächlich gen Campo San Marco, zum Markusplatz und genieße diese einzigartige Lagunenstadt.
Markusplatz (w), Venedig
Markusdom, Venedig
Markusturm aka Campanile (w) am Markusdom bzw. Markusplatz, Venedig
Venezia!
Am frühen Nachmittag, auch in Venedig geht die Sonne Anfang Februar bei noch so blendend-angenehmen Temperaturen zeitig und rasend schnell unter, nehme ich das Vaporetto zum Lido. Dort will ich auf den Spuren des letzten Besuchs im November 2010 wandeln und den Sonnenuntergang an der Adria, auf der liebgewonnenen "Always Smile"-Treppe genießen.
Vaporetto Haltestelle nahe der Piazetta, Venedig
Vaporetto-Haltestelle in Lido di Venezia
Als wären meine Wege vorgezeichnet folge ich der gleichen Route, dem gleichen Programm wie im November. Bei Billa kaufe ich meinen Proviant für den Rest des Tages ein und schlendere weiter an den Strand, der sich heute erneut endzeitmäßig-verwaist präsentiert.
Eingang zum Strand in Lido di Venezia
An der Adria, Lido di Venezia
Pflanze mich auf die Mole, ganz in der Nähe der Stelle, an der zuletzt ein kleines Unglück geschah und nehme die erste Mahlzeit des Tages ein. Fülöle ein paar Seiten, erfreue mich am Rauschen der Wellen, am Möwengeschrei und an der salzigen Luft. Schön, wieder hier sein zu dürfen!
Auf der Mole in Lido di Venezia
Doch lange will ich, so schön es direkt am Wasser auch ist, nicht bleiben. Die "Always-Smile"-Brücke ruft mich zu sich. Und ich folge dem Ruf natürlich. Setze mich ganz nach oben, auf die oberste Stufe, lehne mich gegen die hölzerne Absperrung, zücke das TB und lasse meinen Gedanken freien Lauf.
Die "Always-Smile"-Brücke am Lido ruft mich zu sich
Und ich folge dem verlockenden Ruf!
Hinter der hölzernen Absperrung sieht es so aus: Pier in Lido die Venezia
Ich bleibe bis zum Sonnenuntergang an der Adria.
An der Adria, Lido di Venezia, Februar 2011
Auch in hiesigen, vermeintlich südlichen, Gefilden (jedenfalls aus norddeutscher Sicht) geht die Sonne im Februar rasant schnell unter. Verlasse die stylishe Brücke um 18.30h und nehme das erstbeste Vaporetto gen Hauptbahnhof. Unterwegs beehre ich die altehrwürdige Asselbank (eigenes Foto) auf der Isola della Giudecca, genauer gesagt in Sacca Fisola (eigenes Foto) und fülle Seiten, bis der miese Nieselregen einsetzt. Typischer Abendregen. So ein Mist. Ich hasse Mist.
Bleibe dennoch bis kurz nach 22h und fahre dann final mit der Bahn nach Mogliano Veneto, wo sich das strategisch und preislich ausgesprochen günstige Hotel meines Vertrauens für die folgenden zwei Nächte, das La Meridiana, in wenigen hundert Metern Entfernung zum Provinzbahnhof befindet.
Die Bude ist schnell gefunden, das Zimmer riesig. Habe echt Glück. Bingo, so lässt es sich aushalten! Da die Flimmerkiste über einen keinen einzigen deutschsprachigen TV-Sender verfügt und ich wenig Bock habe, via Handy im kostenfreien Internet zu surfen, geht die Reise nach einer ausgiebigen Dusche umgehend ins Dreamland.
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