Barajas - Malaga - Melilla - Marokko, November 2015
Tag1 - Tag2 - Tag3 - Tag4 - Tag5


Und nun nochmals der leider kaum verzichtbare Standardhinweis, der für alle meinerseits veröffentlichten Inhalte gilt:
Ja, das hier ist extrem subjektive, freie und teils sicher sehr eigenwillige Meinungsäußerung. Diese folgt nicht den Regeln eines kommerziell ausgerichteten, weichgespült-schleimig-beliebigen Möchtegern-Reise- bzw. Szene- bzw. selbsternannten Lifestyleblogs auf der Jagd nach Supportern, Financiers, Werbekunden, Likes, Verlinkungen, Networking, Affiliates und so weiter. Kurz: ich verfolge keinerlei finanzielle Absichten, bekomme keinen Cent für das was ich hier für mich selbst, mein Umfeld und interessierte Leser mache.
Das ist hier ist darüber hinaus kein Reiseführer und keine Reportage, nichts was irgendwelchen journalistischen Grundsätzen und Regeln entsprechen soll. Kurz auch mal was zum sprachlichen Stil: ich bemühe mich, möglichst nah am gesprochenen Wort zu bleiben und bediene mich gern der teils vielleicht derben, vermeintlich ungehobelten Umgangssprache (Irrglaube bzw. Fehleinschätzung). Ist in meinem Fall authentischer als ständig gekünzelten elaborierten Code posermäßig und häufig stümperhaft gewollt und doch ungekonnt zur Schau zu stellen und damit (mitunter Pseudo- ) Eloquenz, Bildung und Kompetenz auf Krampf zu vermitteln.

Persönlich finde ich es übrigens immer voll öde, einen fremden Trip- oder Travel-Report erwartungsfroh zu öffnen und dann festzustellen, dass dieser lediglich paar Pics und aus irgendwelchen Quellen zusammengestellte Fakten aber keine Emotionen, kein Leben, keine Story, keine Meinung und keinen Drive enthält. Keine Ahnung wie es Dir geht.

Das hier ist ein Oldschool-Angebot, stammt vom Style her aus einer längst zurückliegenden Zeit und ist, wie andere dinosaurierartige Internet-Wegbegleiter die es schon niedergestreckt hat, vom Aussterben bedroht. Von mir aus auch für den Mainstream "zu Recht". Zum Teil ist es diese nun schon seit 2004 am Start befindliche Interseitseite (mit unterschiedlichen Domainendungen freilich) ja schon, also ausgestorben, meine ich. Schließlich sind große Teile der Präsenz überwiegend offline - warum eigentlich? Nun, abgesehen von massiven, nervenraubenden und übelst denunzierenden Anfeindungen musste ich schon viel Geld, Arbeit und natürlich Zeit aufbringen. Wofür ich das alles dann überhaupt noch mache? Für Abmahnungen und Beleidigungen? Nein, fürs Hobby, für Freunde und Bekannte, für Familie - für mich selbst.
Keep it real!
Ach eins noch: wenn Du alles kacke findest, zwingt dich keiner, dir den Mist reinzuziehen.
Nun aber viel Spaß und angenehme Unterhaltung. Schön, dass Du da bist
Getreu der Devise "öfters mal was neues" entscheide ich mich endlich mal für unbekanntes Gebiet. Viel zu oft bin ich den Verlockungen sich ständig wiederholender Schnapp-Zu-Preise erlegen und habe mich dadurch immer wieder an Orte begeben, die ich mittlerweile in und auswendig kenne und die keinerlei Horizonterweiterung mehr bringen. Die aber nichtsdestotrotz allesamt schön und sehenswert sind (sonst wäre ich ja nicht wiederkehrend hingeflogen), soviel ist sicher. Und natürlich werde ich auch zukünftig einigen auserwählten Orten weiterhin meine Besuche abstatten. Aber der Fokus liegt mittlerweile klar auf neuen Destinationen.
Seit vielen Jahren reizen mich die spanischen Exklaven in Nordafrika, Ceuta (map; w) und Melilla (map; w), total. Ceuta ist fast immer relativ locker und preiswert erreichbar, zum Beispiel mit Billigfliegern via Tanger oder der Fähre von Algeciras (direkt) oder Tanger und Tanger Med (z.B. ab Tarifa und Algeciras). Melilla dagegen ist aus meiner subjektiven Sicht nicht nur noch abgeschiedener und geografisch interessanter gelegen, sondern auch umständlicher und kostspieliger zu erreichen. Es gibt ein paar recht hochpreisige Direktflüge, z.B. von Madrid und ganz besonders häufig von Malaga aus, darüber hinaus Fähren (ebenfalls ab Malaga und Motril, Almeria...). Man kann auch mit der Fähre im Nachbarhafen Beni Ansar einlaufen. Alles in allem ist die Anreise entweder langwieriger oder kostspieliger oder beides. Darüber hinaus ist die Stadt Melilla und die umliegende marokkanische Gegend, wohl auch letztgenanntem Umstand wegen, touristisch wesentlich unerschlossener und weniger überlaufen. Was die Destination noch attraktiver für mich und meinen streitbaren Geschmack macht.

Was ich nun brauche, ist ein gut geschnürtes Gesamtpaket mit möglichst vielen neuen Eindrücken, niedrigen Kosten, nicht allzu langer Gesamtreisedauer und idealer Zeitausnutzung. Die Planungsmaschinerie läuft an und wenige Wochen später steht das Ergebnis.
Dann noch einen Monat lang gedulden und zack, schon geht´s los.

Tag1:

Ausnahmsweise geht es nicht von Bremen nach Barajas, sondern von Hamburg-Fuhlsbüttel.

Mit Ryanair auf dem Weg von HAM nach MAD
Mit Ryanair auf dem Weg von HAM nach MAD

In Barajas kenne ich mich inzwischen prima aus und so latsche ich zur Metrostation.

Metrostation Barajas Airport
Metrostation Barajas Airport

Klar könnte ich eine Station mit der Metro fahren. Ist aber für meinen Geschmack zu teuer, des unverschämten Flughafenzuschlags wegen, der bei Fahrten von und zum Airport zu entrichten ist. Bei einer Tageskarte jedoch entfällt dieser. Gut zu wissen. Aber eine Tageskarte brauche ich nicht. Ich habe mich gegen einen Besuch in Madrid entschieden und bevorzuge Barajas. Wieso denn das? Nun, Barajas ist ein kleines spanisches Nest ganz nach meinem Geschmack. Authentischer, überraschend untouristischer Style, eine schmucke Dorfkirche, paar schöne Plätze und alles was man so braucht. Abgesehen davon ist es bereits 15:30h, da hätte sich der Ritt hinein ins Zentrum Madrids schon rein zeitlich nicht mehr gelohnt.

Zu Fuß latsche ich an der Metrostation im Flughafen vorbei und geradeaus weiter. Durchs Parkhaus durch und rauf auf die Fußgeherbrücke.

Fußgeherbrücke zwischen dem Airport und dem lieblreizenden Ort Barajas
Fußgeherbrücke zwischen dem Airport und dem liebreizenden Ort Barajas

Ich überquere die autobahnähnliche Schnellstraße und komme an einem altehrwürdigen Asselplatz vorbei. Am Ende des Cuenca-Trips (hier geht´s zum eigenen Trip-Report dazu) habe ich an Ort und Stelle ziemlich desperat schwitzend ein paar zähe Stunden abhängen müssen.

Unter den schattenspendenden Dächern asselte ich einst paar Stunden lang ab
Unter den schattenspendenden Dächern asselte ich einst paar Stunden lang ab

Frei Schnauze latzsche ich weiter Richtung Ortszentrum von Barajas und erfreue mich an einer dem lokalen Sportverein gewidmeten Wandmalerei.

Eine dem lokalen Sportverein (Club Deportivo Barajas) gewidmete Wandmalerei
Eine dem lokalen Sportverein (Club Deportivo Barajas) gewidmete Wandmalerei

Wenig später, der Marsch hat weniger als eine halbe Stunde gedauert, erreiche ich die Bude meines Budgets und checke im Hostal Avenida Barajas (b) ein. 40,-€ kostet mich das DZ zur Einzelnutzung ohne Frühstück, dafür aber mit gutem Wlan und eigenem Badezimmer/Klo. Die Bude ist durchaus empfehlenswert, sauber und modern möbliert. Allerdings gibt es für einen Zwanni mehr mitunter auch Zimmer in Viersternehotels ganz in der Nähe, zum Teil inklusive Frühstücksbüffet und Airporttransfer. Mir waren diese Zusatzleistungen den Extra-Zwanni dieses Mal nicht wert. In der Bude optimiere ich die Neue Hüpferlitasche und ziehe schon wenige Minuten später weiter. Barajas wartet. Barajas (w) begeistert mich mal wieder.

Unterwegs in Barajas, dem kleinen liebenswerten Nest in Flughafennähe, Madrid
Unterwegs in Barajas, dem kleinen liebenswerten Nest in Flughafennähe, Madrid
Unterwegs in Barajas, dem kleinen liebenswerten Nest in Flughafennähe, Madrid
Unterwegs in Barajas, dem kleinen liebenswerten Nest in Flughafennähe, Madrid: auf der Avenida General

Beim Dia in der Avenida General erstehe ich den Proviant für den Rest des Tages und schlendere weiter.

Dia Supermarkt in Barajas, Avenida General
Dia Supermarkt in Barajas, Avenida General
Lieblicher Platz in Barajas
Lieblicher, leider fast immer von Eulen okkupierter Platz (Plaza de las Hermanos Falco y Álvarez de Toledo; map) in Barajas

Auch heute weiß der typisch spanische Kleinstadt-Style zu begeistern. Ich werfe einen Blick in die Kirche, setze mich kurz auf den Merkurplatz und ziehe final weiter zum Platz, auf dem sich außer einem Spielplatz der Treffpunkt der einheimischen Hundegänger sowie meine auch bei Dunkelheit nutzbare Asselbank befindet.

Barajas, Kirche (Parroquia San Pedro Apóstol)
Barajas, Kirche (Parroquia San Pedro Apóstol)
Barajas, im Inneren der Kirche (Parroquia San Pedro Apóstol)
Barajas, im Inneren der Kirche (Parroquia San Pedro Apóstol)
Rathaus in Barajas, kein Kommentar!
Rathaus in Barajas (beim Plaza del Mercurio), kein Kommentar!
Kirche (Parroquia San Pedro Apóstol)
Kirche (Parroquia San Pedro Apóstol)
Lauschiger Asselplatz in Barajas
Lauschiger Asselplatz (map) in Barajas

Meine angestammte Asselbank scheint nur auf mich zu warten. Ich pflanze mich, schlage Wurzeln und hänge letzten Endes locker vier Stunden ab. Seitenfüllend und Styleaufsaugend. Einfach eine tolle Atmosphäre hier. Ein Frevel, nicht nach Madrid reingefahren zu sein? Absolut nicht. Hatte ich ja auch schon. Und hier in Barajas gefällt es mir wesentlich besser, hier fühle ich mich richtig wohl.


So ganz ohne Pics aus Madrid [diese stammen vom Madrid-Trip im Februar 2015 und lassen sich auch in groß ansehen (Anklicken! Danke für die Frage danach, wie das geht, lieber Leser - die Info hatte ich dreist vorenthalten, schulle!)] geht es natürlich nicht:


Die Zeit rast mal wieder davon.

Sonnenuntergang über den Dächern von Barajas
Sonnenuntergang über den Dächern von Barajas

Schon ist sie untergegangen, gottlob lediglich vorübergehend, die Sonne. Statte ich noch der Bar Koki (map), bekannt aus Rundfunk und TV (vid 1 - 2 - 3) und von meiner eigenen Visite im Februar diesen Jahres, einen Besuch ab? Nein, denn ich habe keinen Hunger. Häh? Geht es bei einem Bar-Besuch nicht primär um muntere suffige Geselligkeit und Durst? Nein, in diesem Fall nicht. Mich locken die zu jedem Getränk spendierten, übelst leckeren und großzügig portionierten Tapas. Aber wiegesagt, Hunger habe ich keinen und auf irgendwelche duhnigen Sabbeleien habe ich heute genauso wenig Bock wie auf die radikale Real Madrid Kacke, der man dort zwangsläufig ausgesetzt ist.

Gegen 22h kehre ich zurück in die Bude. Duschen, Internet und ab ins Dreamland.

Weiter zu Tag2