Schweden-Roadtrip im Mai 2020
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Die Corona-Hysterie kann uns mal. Und zwar geschmeidig am Allerwertesten. Wir fahren, den realistischen schwedischen Maßnahmen bezüglich der vermeintlichen Corona-Pandemie sei Dank, Anfang Mai 2020 gen Norden und sind froh, überhaupt durchstarten zu können. Norwegen, Finnland und Russland haben komplett dicht gemacht und so gilt es innerhalb der nächsten ungefähr drei Wochen, Schweden ansatzweise zu erfahren. Im wahrsten Sinne des Wortes "erfahren".

Ursprünglich war geplant, als erstes von Hirtshals (DK) nach Larvik (N) zu schippern, dann nach Bodö zu ballern und von dort aus über die Lofoten gen Nordkapp zu cruisen. Im Anschluss hätte ich endlich, sogar zusammen mit meiner besseren Hälfte (aka "BH") den Sehnsuchtsort Murmansk kreuzen können. Über Finnland wären wir, ungefähr im letzten Trip-Drittel, tendenziell gen Heimat gefahren. Daraus wurde nichts. Der Reiseplan für 2021 steht somit bereits.

Wie auch immer, genug der Zukunftsmusik und des Lamentierens über die irren Corona-Maßnahmen und ab ins Tripgeschehen.

Tag 1: Hannover - Rostock

Fahrtag. Freitag. Am frühen Nachmittag geht es los, nach Rostock. Unterwegs wird in Ludwigslust (leider haben wir keine Zeit für einen Besuch der Schlossanlagen) der Bord-Proviant aufgestockt und am Rostocker Hafen angekommen mächtig erschrocken. Verdammt, die Kat-Lampe (nenne ich einfach mal so) leuchtet orange. Kacke. Wir rufen den ADAC, der nette und kompetente Typ empfiehlt einen Werkstattbesuch und so gilt es, die für morgen früh um 7h den Dreh geplante Überfahrt nach Trelleborg bei Stena Line zu verschieben, was einen außerplanmäßigen Fuffi kostet.

Gestresst richten wir uns kurz vor Mitternacht am Gehlsdorfer Ufer ein. Gehlsdorfer Ufer, da war doch was? Richtig! Dort habe ich einst, im Dezember 2015 war es, gediegen abgeasselt. Ein toller Platz, keine Frage. Der Drift ins Reich der Träume fällt schwer, gelingt jedoch final glücklicherweise.

Tag 2: Rostock - Trelleborg

Wenn man direkt nach dem Aufstehen ein derartiges Panorama über die Warnow hinweg geboten bekommt ist man geneigt, die Sorgen bezüglich des seltsamen Lampen-Terrors auf dem Armaturenbrett wieder zu vergessen.

Gehlsdorfer Ufer, Blick auf die Schokoladenseite der Hansestadt Rostock
Gehlsdorfer Ufer, Blick auf die Schokoladenseite der Hansestadt Rostock
Gehlsdorfer Ufer, T6-Bus in Penn-Park-Position, früh am Morgen in Rostock
Gehlsdorfer Ufer, T6-Bus in Penn-Park-Position, früh am Morgen in Rostock
Blick vom Gehlsdorfer Ufer über die Warnow auf die Hansestadt Rostock
Blick vom Gehlsdorfer Ufer über die Warnow auf die Hansestadt Rostock

Für wenige Minuten sind wir zwei einfach nur glücklich darüber, den Anblick genießen zu dürfen ehe wir alles einigermaßen zusammenpacken und zum VW Zentrum Rostock-Ost aufbrechen. Dort angekommen stellen wir uns in die Pole Position und kommen rasch dran. Top-Autohaus, welches zudem Entwarnung bezüglich des befürchteten Karren-Problems gibt und einen schönen Schweden-Trip wünscht. Was nun? Bis zur Abfahrt der Fähre sind noch etliche Stunden Zeit, also fahren wir ans Ostufer der Warnowmündung. Zu dieser Zeit sind im Rahmen des allgegenwärtigen Corona-Wahnsinns übrigens Tagesaufenthalte in MV untersagt. Nun denn, wir warten ja lediglich auf die Abfahrt der Stena Line nach Trelleborg.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Innenraum des T6 latschen wir ein wenig durch die Gegend am Ostufer der Warnow-Mündung und freuen uns auf die Überfahrt nach Schweden. Schweden - seufz!

Strand am Ostufer der Warnowmündung
Strand am Ostufer der Warnowmündung
An der Warnow (Ostufer)
An der Warnow (Ostufer)
Warnowmündung, Mai 2020 (zur Zeit des Corona-Wahnsinns)
Warnowmündung, Mai 2020 (zur Zeit des Corona-Wahnsinns)

Das Fährschiff namens "Skane" wird uns innerhalb von sechs Stunden nach Trelleborg befördern. Vor der Schiffahrt kaufen wir 3x24x0,33L Softdrinks in pfandfreien Dosen. Lettenpreis? Um die zehn Tacken (€). Dem Fährticket sei Dank dürfen BH und ich uns endlich mal so fühlen wie die privilegierten Skandinavier im Calle-Grenzshop, beispielsweise kurz vor Krusa (DK).

Das Fährschiff namens "Skane" wird uns innerhalb von sechs Stunden von Rostock nach Trelleborg befördern
Das Fährschiff namens "Skane" wird uns innerhalb von sechs Stunden von Rostock nach Trelleborg befördern
Gleich geht´s los, ab nach Schweden (zu Zeiten des Corona-Wahnsinns 2020)
Gleich geht´s los, ab nach Schweden (zu Zeiten des Corona-Wahnsinns 2020)
Ostufer der Warnow-Mündung
Ostufer der Warnow-Mündung
Blick zurück auf Warnemünde und den dort vorhandenen sensationellen Sandstrand; ein spezieller Gruß geht in diesem Zusammenhang an AP aus DD; bis neulich!
Blick zurück auf Warnemünde und den dort vorhandenen sensationellen Sandstrand; ein spezieller Gruß geht in diesem Zusammenhang an AP aus DD; bis neulich!
Blick zurück gen Rostock (Top-Stadt!)
Blick zurück gen Rostock (Top-Stadt!)

Die Überfahrt zieht sich in die Länge. Die Brücken waren leider nicht passierbar, da Dänemark in diesen irren Corona-Zeiten keinen Transit gen Schweden aus schnöden touristischen Zwecken gebilligt hätte. Latte, letzten Endes bietet die lahmarschige Fährüberfahrt die Top-Option in Sachen Skandinavien-Akklimatisierung für BH und mich. Trelleborg übt seit geraumer Zeit einen enormen Reiz auf mich aus. Auf Grenzen, Häfen und Sackgassen-Hinterarschings fahre ich bekanntermaßen tierisch ab.


Sonnenuntergang über der Ostsee, auf der Fahrt von Rostock nach Trelleborg
Trelleborg
Trelleborg

Trelleborg begrüsst uns mit frühsommerlich anmutendem Wetter und einem sich neutral verhaltenden Einreisebeamten, der uns nach dem Ziel und Zweck unserer Ankunft befragt. Ich muss tatsächlich passen und antworte wahrheitsgemäß, dass ich keinen Plan habe und einfach grob ausgedrückt an der Ostküste Schwedens nordwärts zu reisen und mich zusammen mit BH an meiner Seite ansonsten einfach treiben zu lassen gedenke. Passt. Nun brauchen wir nur mehr einen Pennplatz.

Rasch werden wir fündig, nur ungefähr zwanzig Kilometer von Trelleborg entfernt Richtung Osten, an der Ostsee. Schweden, da sind wir. Top-Tourauftakt, gern weiter so.

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